Diskussionsveranstaltung widmete sich der Frage, welche Gefahren und Chancen die „Smart City“ birgt.
Foto: LGP / Raphael Schwarz
Prof. Hannes Tretter, Ulrike Huemer, CIO Stadt Wien; Rechtsanwalt Gabriel Lansky, und Bernd Richter, Aspern Smart City Research (v.l.)
Die
LGP Smart City Talks gingen Mitte Mai in die dritte Runde. Diesmal diskutierten Ulrike Huemer, IT-Chefin der Stadt Wien, Rechtsanwalt Gabriel Lansky, ASCR-Prokurist Bernd Richter und Professor Hannes Tretter über Datenschutz und Datensicherheit in der Stadt der Zukunft („Smart City“) in der Wiener Kanzlei Lansky, Ganzger & Partner (LGP). Der Einladung zur Podiumsdiskussion folgten rund 60 Gäste.
Digitale Technologien und Vernetzung erleichtern viele Prozesse in der „Smart City“ Wien und erleichtern die Mobilität, Bürgerbeteiligung oder auch die Steigerung der Energieeffizienz und die Reduktion von CO2-Emissionen. Gleichzeitig wirft „Big Data“ Fragen im Hinblick auf Datenschutz und Datensicherheit auf. In der Smart City müssen daher sämtliche Stakeholder (Bürger, Kommunen und Unternehmen) Einblick in die Nutzung von Daten und die Kontrolle über die Nutzung ihrer personenbezogenen Daten haben. So lautet der Befund des Podiums bei der von Professor Hannes Tretter moderierten Diskussion.
Die Stadt Wien setzt bis dato vor allem auf Smart Meter, Smart Living und E-Government. Die Smart City nach der Wiener Version ist nicht technologiegetrieben: Strukturierte oder unstrukturierte Daten (etwa Social Media) werden über Apps auf Smartphones, Sensoren, IOT (Kühlschrank, Roboter, Einkäufe), Autos, Social Media und Datenbanken generiert. Als Einsatzgebiete sind etwa denkbar: Aufdecken von Steuerbetrug, Bonitätsbeurteilungen, Instandhaltung von Infrastruktur, Drogenbekämpfung oder auch Flutvorhersagen.
Ulrike Huemer, CIO der Stadt Wien, betonte in der Diskussion, dass die Stadtverwaltung kein Interesse habe, die Bürger zu „durchleuchten“. Bei digitalen Technologien wie beispielsweise den Stromzählern („Smart Meter“) können die Abnehmer selbst entscheiden, ob die Datenschnittstelle aktiv geschalten wird oder nicht. Laut E-Control haben sich von bisher 250.000 Abnehmern rund 2.500 gegen eine Aktivierung entschieden. „Niemand interessiert sich dafür, wann Familie Müller ihre Wäsche reinigt. Familie Müller soll aber die Möglichkeit haben, den niedrigsten Strompreis zu nützen“, brachte es Infrastruktur-Experte Bernd Richter auf den Punkt. „Momentan sammeln wir mehr Daten, als wir verwerten. Das Ziel muss sein, nur jene Daten zu sammeln, die auch verwertet werden.“