Sondermaschinenbauer digitalisiert Geschäftsprozesse mit ERP-Lösung.
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Hoffmann schafft mobile Anbindung der Servicetechniker
Der Einzelfertiger Hoffmann Maschinen- und Apparatebau digitalisiert seine Geschäftsprozesse. Als zentrale Datendrehscheibe dient das Auftragsmanagementsystem
ams.erp, das Hoffmann seit 2009 im Einsatz hat. Der aktuelle Ausbau konzentriert sich auf die mobile Anbindung der Servicetechniker, die Entwicklung einer Cloud-Lösung zur Instandhaltung ausgelieferter Maschinen und die Einführung eines papierlosen Belegflusses in der Kühlanlagenfertigung.
Zur mobilen Kommunikation mit der Zentrale nutzen die Servicetechniker die Lösung ams.mobile. Per Tablet greifen sie auf alle Anlagen- und Auftragsinformationen zu. Darüber hinaus dienen ihnen die mobilen Clients dazu, die angefallenen Reise- und Arbeitszeiten sowie die Ersatzteilentnahme zurückzumelden. Inklusive der Tätigkeitsberichte, die der Kunde vor Ort auf dem Tablet-Display gegenzeichnet. Dank der Online-Kommunikation lassen sich die abgeschlossenen Einsätze ohne Zeitverzug einbuchen und abrechnen. Zudem aktualisiert ams.erp die technische Auftragsdokumentation der gewarteten Produkte. Auf diese Weise liegen Hoffmanns Service alle erforderlichen Informationen vor, um die laufenden Aufträge effizient zu steuern und zukünftige Einsätze wirtschaftlich vorzubereiten.
Vorbeugende Instandhaltung.
Parallel zum Rollout der mobilen Datenerfassung steht ein weiteres Ausbauprojekt auf der Agenda. „Ziel ist es, unser Angebot in der vorbeugenden Instandhaltung zu erweitern“, erläutert Elke Latton, die bei Hoffmann die Betriebsorganisation leitet. „Hierzu entwickeln wir Analysesysteme, mit denen wir die ausgelieferten Anlagen permanent überwachen und kritische Betriebszustände bereits in ihrer Entstehung erkennen können. Auf diese Weise gewinnen wir ein deutlich größeres Zeitfenster, um außerplanmäßige Service-Termine so kostenschonend wie möglich zu organisieren.“
Zu diesem Zweck entwickelt Hoffmann eine Cloud-basierte Analyse- und Steuerungslösung. Deren Ausgangspunkt ist eine neue Software zum Auslesen der Maschinendaten. Die Anwendung nimmt servicerelevante Messdaten von den Maschinen auf und überträgt sie über dedizierte Leitungen in eine gesicherte Cloud-Anwendung. Der Datenzugriff erfolgt ausschließlich auf der zu überwachenden Anlage. Das IT-Netz bleibt daher vollständig unberührt.
Die bereitgestellten Cloud-Daten wird ams.erp auslesen, um sie auf Anomalien zu untersuchen. Zusätzlich zu den Betriebsdaten bringt ams Informationen zum Anlagenstamm, den Vertragsinhalten und den Leis-tungsmerkmalen der überwachten Maschinen in die Analyse ein. Somit befinden sich alle servicebezogenen Stamm- und Bewegungsdaten auf einer einzigen Plattform, die sich automatisiert auswerten lässt. Im Ernstfall kann Hoffmann umgehend ein Angebot für den Service-Einsatz erstellen. Alternativ dazu kann ams.erp die Aufträge auch automatisiert anlegen und die Personal- und Materialkapazitäten in Echtzeit bereitstellen.
Papierlose Fertigung.
Zusätzlich zum Servicebereich hat Hoffmann die Digitalisierung auch in der Fertigung vorangetrieben. Hierzu gehört die Umstellung der Kälteanlagenproduktion auf das Prinzip der Fließfertigung. Um das Nutzenpotenzial der Fließfertigung vollständig zu erschließen, werden die Werker soweit wie möglich von administrativen Arbeiten befreit. Wie vielerorts in der Einzelfertigung üblich, wurden Fertigungspapiere, Arbeitsgangkarten und Zeichnungen zuvor noch ausgedruckt und an den einzelnen Arbeitsstationen hinterlegt.
Stattdessen beginnt der Prozess nun damit, dass sich an jedem Kühlergehäuse ein RFID-Code befindet, den ein Werker per Handscanner einliest. Daraufhin startet ams.erp den Produktionsauftrag und gibt die zugehörigen Stücklisten-, Zeichnungs- und Arbeitsganginformationen auf Monitoren aus, die an den Arbeitsstationen der Fertigungsstraße angebracht sind. An den Monitoren identifiziert sich der Werker per RFID-Code und stempelt seine aktuellen Aufträge an.