Österreichs Glasfaserinfrastruktur liegt im globalen Ranking auf dem vorletzten Platz.
Foto: Mario Pampel Postproduction
Expertenrunde: Leopold Reymaier, Kommunalkredit Austria, Martin Schlor, Meridiam CE, Thomas Hillebrand, PwC, Steffen Leiwesmeier, HSH Nordbank, Igor Brusic, CMG-AE/AGGFA, Nina Krecht-Hammerschmidt, EIB, Bruno Erbel, Marguerite Adviser, Nicolaus Drimmel, Österreichischer Gemeindebund (v.l.)
Insbesondere rurale Gebiete sind beim Glasfasernetzausbau in Österreich benachteiligt, da sie aus marktwirtschaftlicher Sicht weniger attraktiv sind als urbane Ballungszentren. Für viele Kommunen scheint daher die einzige Möglichkeit, am Breitbandausbau teilzuhaben und somit zukunftsfähig zu bleiben, auf staatliche Fördermittel zurückzugreifen. Dass es dafür auch andere Wege gibt, zeigten kürzlich Experten aus Technik, Wirtschaft und Finanzen bei der „1. Finanzierungs-Enquete“ der Computer Measurement Group (
CMG-AE) und ihrer „Action Group Gigabit Fiber Access“ (AGGFA).
Österreich liegt im Globalen Glasfaser-Ranking (Fiber-to-the-Home/Building, FTTH/B) auf dem vorletzten Platz. Bereits heute ist die schlechte Infrastrukturanbindung in vielen ruralen Gebieten ein Grund für Arbeitsplatzmangel und den Wegzug junger Menschen. „Immer noch glauben viele, dass Glasfasernetze nur mit öffentlichen Mitteln, also ausschließlich mit Förderungen gebaut werden können“, resümiert Heinz Pabisch, Vice President CMG-AE und Leiter der AGGFA, und ist sicher: „Das ist der falsche Ansatz! Glasfasernetze sind genauso zu finanzieren, wie andere Infrastrukturvorhaben auch.“ Einzelne Kommunen sollten Kooperationen eingehen und als Region auftreten. Dadurch werden sie von jenen Inves-toren überhaupt erst wahrgenommen, die langfristige Projekte suchen und intelligente Finanzierungsvarianten ermöglichen.
Landesweiter Breitbandausbau. „Was den Breitbandausbau anbelangt, befinden wir uns im Wilden Westen“, so fasste Finanzierungsexperte Thomas Hillebrand, PwC Österreich, zusammen. Das bedeutet: Es gibt noch nicht den einen „richtigen“ Weg zum Ziel. Im ganzen Land finden sich derzeit Pilotprojekte, die es jeweils auf ihre eigene Art zum Glasfasernetz schaffen werden. Tatsächlich stehen den Kommunen viele Wege offen.