Gastbeitrag: Open Source-Lösungen sind der Kern des digitalen Wandels, sagt Dieter Ferner
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Der Autor Dieter Ferner ist Country Manager von Suse in Österreich
Österreich hat viele Vorzüge – die hiesige Digitalstrategie gehört nicht dazu. Die Europäische Kommission hat Österreich nicht umsonst auf den zehnten Platz des internationalen Digitalisierungsindex verbannt. Die Digitale Transformation scheint andernorts im Schnellzug durch die Branchen zu rauschen, während sie sich bei uns wie eine Gletscherzunge voran quält.
Das muss nicht sein: Die erste Lektion, die Unternehmen lernen, ist: Nicht jeder ist ein Start-Up, und das ist auch in Ordnung. Start-Ups gelten als fleischgewordene Innovation, sie strotzen nur so vor Flexibilität und Dynamik. Der Grund dafür ist in ihrer Größe zu finden – Start-Ups sind meist im tertiären oder quartären Wirtschaftssektor angesiedelt; sie haben wenig bis kein Gewicht, das sie am Boden hält. In anderen Worten: Alte oder bestehende IT-Systeme gibt es dort nicht.
Ein Industrieunternehmen mit Tausend Beschäftigten kann sich natürlich nicht von heute auf morgen in die Cloud katapultieren und völlig auf bestehende Systeme und Legacy-Software verzichten. Andererseits zeigen Beispiele wie Amazon und der Buchhandel, dass man sich auf alten Pfründen nicht ausruhen sollte, sondern neue Technologie irgendwann adaptieren muss – sonst adaptiert sie die Konkurrenz.
Hybride IT.
Wie also können Unternehmen innovative und bewährte Systeme vereinen? Die Lösung nennt sich hybride IT. Dabei passen Unternehmen Teile innovativer Software an ihre Bedürfnisse an, statt alles auf einmal aufzunehmen. Diese Teile fügen sie dann an bestehende Systeme an. Die Geschwindigkeiten beider Gangscheiben passen jedoch nicht zueinander. Die Open-Source-
Community liefert etwa beinahe jeden Tag Updates, während traditionelle Lösungen ein bis zwei Mal im Jahr ein Update erhalten.
Enterprise-Open-Source-Systeme haben hier eine wichtige Brückenwirkung. Open Source bedeutet, Teil der schnellen Entwicklungswelt zu sein. Zugleich sind entsprechende Systeme auf Unternehmen ausgerichtet. Anbieter wie
Suse wählen jene Teile aus, die für Unternehmen relevant sind, und stellen sicher, dass sie stabil funktionieren. Daraus entsteht ein zuverlässiges System, das sich aus der innovativen Open-Source-Community speist. Damit haben auch alteingesessene Unternehmen an einer Gemeinschaft teil, die die Cloud, SaaS und DevOps entschieden mitgestaltet hat.