Etwa jede zweite Tonerkartusche landet im Müll – und mit ihr wertvolle Rohstoffe.
Über 60 Millionen Tonerkartuschen für Laserdrucker werden in Europa jedes Jahr verkauft. Neben dem Toner, der beim Drucken verbraucht wird, bestehen sie aus hochwertigen Kunststoffen und Metallen, die umweltfreundlich wiederverwendet werden können. Wie die Anwender Zuhause und im Unternehmen mit dem Druckerleergut in Deutschland, Österreich und der Schweiz umgehen, hat die Printerumfrage14, eine Studie des Beratungsunternehmens Dokulife in Zusammenarbeit mit dem Druckerhersteller Brother, untersucht. Bei der umweltfreundlichen Entsorgung von leeren Tonerkartuschen und Tintenkartuschen herrscht noch viel Unverständnis. Etwa die Hälfte der Befragten aus Österreich und Deutschland entsorgen das Leergut einfach im Müll. In der Schweiz verfährt nur ein Drittel der Studienteilnehmer so. Unternehmen sind grundsätzlich etwas umweltfreundlicher als private Anwender.
Je nach Hersteller und Gerätetyp und Tonerreichweite besteht eine typische leere Tonerkartusche aus rund 500 Gramm Kunststoffen und Metallen. Somit landen geschätzte 5.000 Tonnen Rohstoffe unnötig im Müll. Die leeren Tonerkartuschen stellen im Hausmüll zwar kein Umweltproblem dar, weil sie im Wesentlichen nur aus sortenreinen Kunststoffen und Metall bestehen, die auch in den Müllsortieranlagen gut getrennt werden können. Der Kunststoff wird in der Müllverbrennungsanlage in Strom umgewandelt und die Metalle eingeschmolzen. Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen sind jedoch beim Verbrennen sehr hoch, sodass es nachhaltiger ist, die Kunststoffhülle zu granulieren und daraus neue Tonerkartuschen zu produzieren oder die Kartusche gleich wiederzuverwenden.
Für Verbraucher ist der einfachste Weg, die alte Kartusche beim Händler abzugeben oder an den Hersteller zurück zu schicken. Die Hersteller bieten dafür oftmals kostenlose Rücksendeprogramme an. Für Unternehmen ist es am bequemsten, wenn sich Dienstleister um die Abholung des Leerguts kümmern, was in Managed Print Service-Umgebungen oft der Fall ist. Die Hersteller selbst bieten teilweise Sammelprogramme an. Auch der Verkauf von leeren Tonerkartuschen an Leergutbroker ist eine Option. Ob sich der Aufwand lohnt, muss das Unternehmen im Einzelfall bewerten.