Leistungsstarke Ressourcenplanung führt Gunskirchner Maschinenbauer in die digitale Zukunft.
Foto: BRP-Rotax
One Piece Flow: BRP-Rotax ist auf dem Weg zur „Losgröße eins“
BRP-Rotax im ober-österreichischen Gunskirchen entwickelt und produziert Antriebssysteme für Powersportfahrzeuge. Das Unternehmen suchte nach einer Möglichkeit, Fertigungslose zu verkleinern, ohne dabei wirtschaftliche Vorgaben in der Produktion zu vernachlässigen.
Ein Teil der Strategie war die Umstellung auf einen „One Piece Flow“, also eine Montage, in der nicht Rüstzeiten und Maschinenvorgaben die optimale Losgröße bestimmen, sondern jedes Stück einzeln gefertigt wird. Dazu entschied sich das ober-österreichische Werk für den Einsatz von fahrerlosen Transportfahrzeugen anstelle des klassischen Fließbandes. Als Umsetzungspartner fungierten die
SCC EDV-Beratung sowie ABF Industrielle Automation.
Logistik in neuem Licht.
Eine Herausforderung war die Logistik der Produktionskomponenten. „Sobald die Montage eines Auftrages gestartet wird, löst dieses Ereignis über ein Pullsignal den Materialfluss für das in der Sequenz nächste Produkt aus“, erklärt SCC-Projektleiter Jakob Posch. „Aus unterschiedlichen Lagerorten werden Komponenten angeliefert, einige davon direkt in den Vormontage- und Hauptmontagebereich, andere hingegen in die sogenannte Kitting Area, wo die benötigten Komponenten durch ‚Pick by Light‘ je Motor kommissioniert werden.“
Herausforderung an das ERP-System.
Die Koordination ganz unterschiedlicher Lagerteile gehört zu den Standardaufgaben eines SAP-Systems. Bei einer Montagelinie, in der nach dem Pullsystem Mengen aus unterschiedlichen Lagerbereichen „gezogen“ werden, kommt eine große zeitliche Herausforderung dazu. „Nicht nur die Logistik der Materialbereitstellung wird bei diesem Produktionsprozess durch das System gesteuert“, erläutert BRP-Rotax-Projektleiter Markus Waldl. „Selbst das Drehmoment der elektrischen Schrauber wird für jedes Produkt durch das Shopfloor-System vorgegeben.“
Planung der Ressourcen.
Um Mitarbeiterressourcen und auch Zulieferkomponenten optimal planen zu können, ist eine langfristige Planung notwendig. Im SAP-System beginnt sie mit einer Jahresvorschau, in der die erwarteten Aufträge aus der Absatzplanung übernommen werden. Mit Herannahen des Montagetermins wird die Granularität der Planung immer detaillierter, bis schlussendlich für jedes zu produzierende Teil ein eigener Mon-tageauftrag im System vorliegt.28801.png