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Früher alljährlicher Fixpunkt in Barcelona, heuer nur digital: VMware lud von 5. Bis 7. Oktober zur digitalen VMworld. Von Christine Wahlmüller.
Foto: VMware VMware Österreich-Chef Peter Trawnicek: „Jetzt geht es darum, den Unternehmen eine Unabhängigkeit von der Cloud und den Cloud-Anbietern zu verschaffen“ „Multi-Cloud ist das digitale Geschäftsmodell für die nächsten 20 Jahre, da sich ganze Branchen neu erfinden. Es geht nicht mehr um einen ‚Cloud First‘-Ansatz. Es geht darum, ‚Cloud smart‘ zu sein. Unternehmen sollten die Freiheit haben, die ‚richtige‘ Cloud basierend auf ihren strategischen Geschäftszielen zu wählen“, sagte Raghu Raghuram, CEO von VMware, in seiner Keynote auf der VMworld. Raghuram, seit 2003 bei VMware, ist langjähriger Technologie-Experte und Cloud-Leader und rückte heuer im Frühjahr als neuer CEO und Nachfolger von Pat Gelsinger (leitet jetzt Intel) in die Konzernspitze auf.
Er ließ keinen Zweifel an seiner Überzeugung, dass eine Multi Cloud-Strategie bzw. IT-Architektur den Unternehmen vielerlei Vorteile bringt. Im Übrigen sei Multi-Cloud bereits Realität. Laut einer Umfrage von VMware vom August 2021 nutzen rund 75 Prozent der VMware-Kunden zwei oder mehr Public Clouds, 40 Prozent sogar drei oder mehr. Dieser Multi-Cloud-Ansatz erhöht die Geschwindigkeit und Innovationskraft von Anwendungen und ermöglicht es Unternehmen, wesentlich agiler und stabiler zu sein. Eine Multi-Cloud-Umgebung ist allerdings weitaus vielfältiger, komplexer und verteilter als alles, was Unternehmen in der Vergangenheit verwaltet haben.
Die auf der VMworld neu präsentierten „VMware Cross-Cloud Services“ sollen den Business-Kunden dabei helfen, den besten Multi-Cloud-Ansatz zu finden und bieten laut Raghuram drei entscheidende Vorteile: Eine beschleunigte Cloud Journey, Kosteneffizienz sowie Flexibilität und Kontrolle über jede Cloud hinweg. Im Wesentlichen sind die „Cross-Cloud Services“ aber nichts anderes als die Aufbereitung des bestehenden VMware-Produktportfolios für die Multi-Cloud-Realität und umfassen folgendes Angebot:
„Zuerst haben wir den Unternehmen geholfen, unabhängig von der Hardware-Infrastruktur zu werden, dann unabhängig zu werden, was Netzwerk-Infrastruktur, Endgeräte und Security betrifft. Jetzt geht es darum, den Unternehmen eine Unabhängigkeit von der Cloud und den Cloud-Anbietern zu verschaffen“, verdeutlichte VMware Österreich-Chef Peter Trawnicek seine Sicht der Lage: „Die meisten unserer Kunden haben eine Infrastruktur im Haus, fast alle haben eine zu kleine Mannschaft, außerdem will man sich nicht nur einem Anbieter ausliefern. Da ist unser Ansatz: Wir geben dem Kunden die Unabhängigkeit wieder zurück – damit hat er jetzt die Freiheit, sich die Cloud auszusuchen.“
Bei den Unternehmen sieht Trawnicek drei große Herausforderungen: Die Komplexität in den Griff zu bekommen, trotz kleiner Mannschaft kostensparend und effizient zu agieren sowie drittens das große Thema IT-Security. Für Unternehmen wie die heimische Gaming-Firma Greentube (Online-Gaming-Tochter von Novomatic) sind insbesondere die Neuerungen rund um die Kubernetes basierte Developer-Plattform Tanzu spannend. Das Gaming-Unternehmen ist derzeit auf rasantem Expansionskurs und nutzt neben Tanzu auch VMware Cloud Foundation sowie Azure VMware Solution. Apropos Tanzu: Auf der VMworld vorgestellt wurde auch eine kostenfreie „Tanzu Community Edition“. Mit dem Release der Open-Source-Software will VMware die Einstiegshürde für Entwickler bei Kubernetes senken.