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Eine aktuelle Studie von Trend Micro zeigt: Der Großteil der österreichischen Unternehmen setzt künstliche Intelligenz in der Cybersicherheit ein. Gleichzeitig wachsen aber auch die Bedenken hinsichtlich neuer Risiken, die durch KI entstehen können.
Foto: Trend Micro
Rachel Jin, Chief Enterprise Platform Officer bei Trend Micro
Künstliche Intelligenz ist längst in den Sicherheitsstrategien österreichischer Unternehmen angekommen. Laut einer neuen Studie des Cybersicherheitsanbieters Trend Micro integrieren 87 Prozent der heimischen Unternehmen KI-gestützte Tools in ihre Abwehrmaßnahmen – ein deutliches Zeichen für die strategische Relevanz der Technologie. Doch mit der steigenden Verbreitung gehen auch zunehmende Sorgen einher: Unternehmen fürchten neue Schwachstellen, mehr Angriffsfläche und den wachsenden Druck auf bestehende Sicherheitskonzepte.
Nicht nur setzen 87 Prozent der österreichischen Unternehmen bereits aktiv KI in ihrer Cybersicherheitsstrategie ein, auch weitere 10 Prozent prüfen den Einsatz. 97 Prozent der heimischen Unternehmen zeigen sich offen gegenüber dem Einsatz von KI – ein deutliches Bekenntnis zur Technologie. Besonders stark kommt sie bei automatisierten Prozessen wie Asset-Erkennung, Risikobewertung und Anomalieanalyse zum Einsatz.
Für 44 Prozent der befragten Unternehmen in Österreich haben KI und Automatisierung derzeit höchste Priorität zur Verbesserung ihrer Sicherheitslage. Damit liegt Österreich sogar leicht über dem weltweiten Durchschnitt von 42 Prozent. Die Zahlen belegen, dass KI als Enabler moderner Cybersicherheitsstrategien angesehen wird – sowohl hinsichtlich Effizienzsteigerung als auch in der Fähigkeit, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen.
Trotz des optimistischen Einsatzes von KI bleibt die Skepsis groß. „KI birgt ein enormes Potenzial für die Stärkung der Cyberabwehr, von der schnelleren Erkennung von Anomalien bis zur Automatisierung zeitaufwändiger Aufgaben.“, berichtet Rachel Jin, Chief Enterprise Platform Officer bei Trend Micro. „Aber Angreifer sind ebenso eifrig dabei, KI für ihre Zwecke zu nutzen, und das schafft eine sich schnell verändernde Bedrohungslandschaft. Unsere Forschung und unsere Praxistests machen deutlich, dass Cybersicherheit von Anfang an in KI-Systeme integriert werden muss. Es steht einfach zu viel auf dem Spiel.“
93 Prozent der befragten österreichischen Unternehmen gehen davon aus, dass KI in den kommenden drei bis fünf Jahren auch negative Auswirkungen auf ihr Cyberrisikoprofil haben wird. Über die Hälfte (59 Prozent) rechnet konkret mit einer Zunahme komplexer KI-gesteuerter Angriffe – ein Umstand, der bestehende Sicherheitsstrategien unter Druck setzt.
Die Liste der konkreten Sorgen ist lang: 36 Prozent befürchten das versehentliche Offenlegen sensibler Daten, 34 Prozent sehen Risiken durch nicht vertrauenswürdige KI-Modelle. Weitere Bedenken betreffen Schatten-IT (33 Prozent), unklare Datenverarbeitung (30 Prozent), die wachsende Zahl an Endpunkten und APIs (27 Prozent) sowie steigende Compliance-Anforderungen (24 Prozent).
Ein besonders deutliches Bild der aktuellen Herausforderungen zeichnete der KI-spezifische Hacking-Wettbewerb „Pwn2Own“ von Trend Micro in Berlin: Sieben bisher unbekannte Zero-Day-Schwachstellen wurden dabei aufgedeckt – etwa in den KI-Frameworks NVIDIA Triton Inference Server, Chroma, Redis und dem NVIDIA Container Toolkit. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Sicherheitsmechanismen von Anfang an in KI-Systeme zu integrieren.