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Die beiden Tech-Unternehmen Ericsson und Supermicro haben eine strategische Kooperation angekündigt. Ziel ist die Entwicklung vorkonfigurierter KI-Edge-Lösungen mit integrierter 5G-Konnektivität für Unternehmen verschiedener Branchen.
Foto: Ericsson
Die zunehmende Integration von Künstlicher Intelligenz in geschäftskritische Prozesse stellt neue Anforderungen an die Infrastruktur: geringe Latenzen, hohe Rechenleistung und flexible Konnektivität. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, bündeln Ericsson und Supermicro ihre Kompetenzen. Die Partnerschaft fokussiert auf die Entwicklung kombinierter Hardware- und Netzwerklösungen, mit denen Unternehmen KI-Anwendungen am Netzwerkrand effizient umsetzen können.
Im Rahmen der unterzeichneten Absichtserklärung wollen Ericsson und Supermicro ein gemeinsames Lösungspaket entwickeln, das Edge-KI-Rechenleistung mit drahtloser 5G-Vernetzung vereint. Die vorgesehene Lösung basiert auf den Edge-KI-Plattformen von Supermicro und den Enterprise Wireless Solutions von Ericsson. Ziel ist eine schnelle, skalierbare und einfach zu implementierende Infrastruktur für lokale KI-Anwendungen.
Die Kombination beider Technologien soll eine alternative zu kabelgebundenen Systemen bieten, insbesondere in Einsatzszenarien, in denen klassische Netzwerkanbindungen entweder nicht möglich oder zu aufwendig sind.
Im Zentrum der geplanten Lösung stehen Branchen mit erhöhtem Bedarf an Echtzeit-Datenverarbeitung und Mobilität. Im Einzelhandel könnten etwa Bilderkennungssysteme zur schnelleren Abwicklung von Kassiervorgängen beitragen oder zur Diebstahlsprävention eingesetzt werden.
In der industriellen Fertigung ermöglicht die Edge-Verarbeitung von Sensor- und Kameradaten eine effizientere Steuerung von Maschinen. Auch im Verkehrsbereich sind potenzielle Anwendungen denkbar – etwa zur lokalen Auswertung von Verkehrsdaten für adaptives Management. Im Gesundheitswesen wiederum könnten Prozesse wie die Lagerhaltung kritischer medizinischer Güter verbessert werden.
Supermicro erweitert sein Portfolio um kompakte, lüfterlose bis rackfähige KI-Systeme, die unabhängig vom Installationsort hohe Rechenleistung bieten. Diese Systeme sollen – in Kombination mit Ericssons drahtlosen Adaptern und 5G-Netzwerkfunktionen – als schlüsselfertige Lösungen für dezentrale KI-Verarbeitung dienen.
Ericsson bringt zusätzlich Funktionen wie Network Slicing, Zero-Trust-Sicherheit und Cellular Intelligence in die Partnerschaft ein. Unternehmen können damit auch Sicherheits- und Performanceanforderungen gerecht werden, die über klassische Mobilfunkanwendungen hinausgehen.
Mit der neuen Kooperation positionieren sich beide Unternehmen als Technologieanbieter für den wachsenden Markt der Edge-KI – mit einem besonderen Fokus auf schnellen, flexiblen Rollout.