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Generative KI beschleunigt laut einer Studie von NTT Data Prozesse und hebt die Innovationskraft der Fertigungsindustrie auf ein neues Niveau. Gleichzeitig stehen Unternehmen vor erheblichen Herausforderungen bei Infrastruktur, Ethik und Know-how.
Foto: NTT DATA
Jochen Gemeinhardt, Head of Production and Supply Chain bei NTT DATA DACH
NTT DATA hat die Ergebnisse seiner neuen Studie „Von der Fertigungshalle ins KI-Zeitalter: Haben Sie einen Masterplan oder Nachholbedarf?“ vorgestellt. Befragt wurden mehr als 500 Führungskräfte und Entscheidungsträger aus der Fertigungsbranche in 34 Ländern. Die Erkenntnisse: Generative KI (GenAI) birgt enormes Potenzial für die Produktionsprozesse, sieht sich jedoch auch großen Hürden gegenüber – insbesondere bei Infrastruktur, Technologieintegration, ethischen Standards und Wissenslücken innerhalb der Belegschaften.
Laut der Studie glauben 95 Prozent der Befragten, dass generative KI bereits jetzt Prozesse beschleunigt und Produktionsergebnisse verbessert. 94 Prozent sind überzeugt, dass Edge- und IoT-Daten die Ergebnisse von KI-Modellen noch präziser und nutzbringender machen können. Auch die Nutzung digitaler Zwillinge in Verbindung mit GenAI wird als wesentlicher Erfolgsfaktor gesehen: 91 Prozent erwarten daraus sowohl Verbesserungen bei physischen Anlagen als auch eine robustere Lieferkette.
Bereits heute wird GenAI laut den befragten Unternehmen erfolgreich zur Prozessautomatisierung, Verwaltung von Lieferketten und Lagern sowie zur Überwachung und Wartung der Infrastruktur eingesetzt.
Quelle: NTT DATA
Trotz der großen Zustimmung stehen Unternehmen vor erheblichen Herausforderungen. 92 Prozent der Hersteller sehen veraltete Technologien als Hindernis für wichtige KI-Projekte, obwohl erst die Hälfte der Befragten eine vollständige Infrastruktur-Bewertung vorgenommen hat. Auch die Integration von Edge- und IoT-Daten wird trotz der hohen Erwartungen als schwierig eingestuft.
In Bezug auf ethische Grundlagen zeigt sich ein deutliches Defizit: Nur 47 Prozent der Führungskräfte fühlen sich ausreichend darauf vorbereitet. Zudem glauben zwei Drittel der Unternehmen, dass es ihren Mitarbeitenden an ausreichendem Wissen für den effektiven Einsatz von KI-Lösungen fehlt. Lediglich 41 Prozent sehen sich mit genügend Speicher- und Verarbeitungskapazitäten für die Anforderungen der KI-Technologie ausgestattet.
Jochen Gemeinhardt, Head of Production and Supply Chain bei NTT DATA DACH, betont: „Die Ergebnisse unserer Studie machen deutlich, dass GenAI auf dem Weg ist, die Fertigungsindustrie grundlegend zu verändern.“ Gleichzeitig hebt er hervor, dass Europa im internationalen Vergleich gut abschneide: „Unsere Daten zeigen auch, dass Europa dabei im internationalen Vergleich gut abschneidet – und bei der Frage nach einem adäquaten Datenmanagament mit 48 Prozent sogar führend ist.“
Dennoch warnt Gemeinhardt davor, sich auf den bisherigen Erfolgen auszuruhen: „Nichtsdestotrotz wartet hier noch viel Arbeit auf produzierende Unternehmen, wenn sie das große Potenzial von GenAI nutzen wollen. Es ist entscheidend, dass wir jetzt die richtigen Rahmenbedingungen schaffen und in die notwendigen Technologien und Qualifikationen investieren, um diese Chancen wahrzunehmen.“