Alle 14 Tage aktuelle News aus der IT-Szene >
In Ehningen, Deutschland, hat IBM sein erstes Quantum Data Center in Europa eröffnet. Die hochmoderne Anlage wird einige der fortschrittlichsten Quantencomputersysteme beherbergen, darunter den IBM Quantum Heron, der neue Maßstäbe in Rechenleistung und Geschwindigkeit setzt. Bei der feierlichen Zeremonie unterstrichen hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft die Bedeutung dieses wegweisenden Projekts für die Innovationskraft Europas.
Foto: IBM Foto: IBM v.l.n.r.: Dr. Anna Christmann, Beauftragte des BMWK für die Digitale Wirtschaft und Start-ups; Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg; der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz; Dario Gil, IBM Senior Vice President und Director of Research; Ana Paula Assis, General Manager von IBM EMEA Am 1. Oktober 2024 fand in Ehningen, Deutschland, eine bahnbrechende Eröffnung statt: IBM stellte das erste Quantum Data Center außerhalb der Vereinigten Staaten vor. Mit der Inbetriebnahme dieser Anlage setzt IBM ein klares Zeichen für die technologische Zukunft Europas und verdeutlicht die wachsende Bedeutung des Kontinents als Zentrum für Quantenforschung und -entwicklung. Das neue Rechenzentrum wird einige der fortschrittlichsten Quantencomputersysteme beherbergen und Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen in ganz Europa zur Verfügung stehen.
Die Eröffnungszeremonie wurde durch die Anwesenheit hochrangiger Persönlichkeiten unterstrichen, darunter der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und führende Vertreter globaler Unternehmen wie Bosch, Volkswagen und E.ON. Mit dem Quantum Data Center will IBM nicht nur die technologische Forschung vorantreiben, sondern auch die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit Europas im globalen Kontext stärken.
Im Zentrum der Anlage steht der IBM Quantum Heron, das bislang leistungsfähigste Quantencomputersystem des Unternehmens. Mit einer 16-mal höheren Leistung und einer 25-mal schnelleren Rechengeschwindigkeit im Vergleich zu früheren Systemen aus dem Jahr 2022, stellt der Heron einen bedeutenden Schritt in Richtung praktischer Anwendungen des Quantencomputings dar. Der Heron wurde speziell entwickelt, um Nutzern die Möglichkeit zu bieten, die Komplexität ihrer Algorithmen auf echter Quantenhardware zu testen und zu verbessern.
Diese Fortschritte sind nicht nur für wissenschaftliche Institute von Interesse, sondern auch für globale Unternehmen, die in Bereichen wie Materialwissenschaften, Energieversorgung und der Automobilindustrie tätig sind. Insbesondere Unternehmen wie Bosch und Volkswagen sehen in der Quantencomputing-Technologie das Potenzial, ihre Forschung und Entwicklung auf eine völlig neue Ebene zu heben. So arbeitet Bosch beispielsweise an der Entwicklung neuer Materialien für die Mobilität der Zukunft, während Volkswagen die Möglichkeiten der Verkehrsoptimierung durch Quantenrechner erforscht.
Die Eröffnung des IBM Quantum Data Centers in Ehningen ist ein klares Bekenntnis zur Stärkung der europäischen Innovationslandschaft. Laut Bundeskanzler Olaf Scholz zeigt dieses Investment das Vertrauen internationaler Investoren in den Standort Deutschland. Scholz betonte in seiner Rede, dass die Bundesregierung aktiv daran arbeitet, ein funktionierendes Ökosystem für Quantentechnologien aufzubauen, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas zu sichern.
Auch die wirtschaftliche Bedeutung des Zentrums darf nicht unterschätzt werden. Durch die Ansiedlung von IBM’s Quantencomputing-Infrastruktur wird nicht nur die Forschungs- und Entwicklungsarbeit innerhalb der Region gestärkt, sondern es entstehen auch neue Möglichkeiten für die Ausbildung von Fachkräften. Ana Paula Assis, General Manager von IBM EMEA, hob hervor, dass das Zentrum dazu beitragen werde, Europa als führenden Standort im Bereich des Quantencomputings zu etablieren und Talente aus der ganzen Welt anzuziehen.
Ein zentrales Merkmal der Eröffnung war die Betonung der engen Zusammenarbeit zwischen Industrie und Forschung. IBM unterhält bereits Kooperationen mit zahlreichen europäischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die sich von der Automobilindustrie über Energieunternehmen bis hin zu akademischen Institutionen erstrecken. Diese Partnerschaften ermöglichen es Unternehmen wie E.ON, Crédit Mutuel und Algorithmiq, die Potenziale des Quantencomputings in ihren spezifischen Branchen auszuschöpfen.
E.ON beispielsweise nutzt Quantencomputing zur Bewältigung der Herausforderungen der Energiewende, insbesondere bei der groß angelegten Optimierung und Modellierung von Szenarien. Das Unternehmen sieht in der Nähe des Rechenzentrums einen entscheidenden Vorteil, da dies den Zugang zu Ressourcen und Fachwissen vor Ort ermöglicht und gleichzeitig den strengen europäischen Datenschutzanforderungen gerecht wird.