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Laut der Trendstudie „Digital 2030“ von valantic und dem Handelsblatt Research Institute nutzen zwei von drei Unternehmen in der DACH-Region bereits Künstliche Intelligenz mit messbarem Mehrwert. Besonders gefragt: Anwendungen zur Qualitätskontrolle, automatisierten Datenverarbeitung und Optimierung der Lieferkette.
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Laurenz Kirchner, Managing Director and Lead Data & AI Practice bei valantic.
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Viele Unternehmen erzielen bereits messbare Mehrwerte auf Basis von KI-Anwendungen.
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Das sind laut valantic Studie die wichtigsten AI Use Cases in Unternehmen.
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Relevanz der Anwendungsbereich von KI unterscheidet sich nach Branchenzugehörigkeit.
Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren ihren festen Platz in den Geschäftsprozessen vieler Unternehmen gefunden – und das längst nicht nur im Innovationslabor. Die Trendstudie „Digital 2030“, durchgeführt vom Digitalisierungsdienstleister valantic in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt Research Institute (HRI), zeigt, welche konkreten KI-Anwendungsfelder derzeit im Fokus stehen. Befragt wurden rund 700 Entscheider:innen aus großen Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz – mit dem Ergebnis: KI wird zunehmend dort eingesetzt, wo Effizienzgewinne, Qualitätssteigerungen und Kostenersparnisse möglich sind.
Der wichtigste Anwendungsbereich für KI ist laut Studie die Qualitätskontrolle. Hier nutzen Unternehmen vor allem visuelle oder sensorische Inspektionssysteme, um Mängel frühzeitig zu erkennen und die Produktqualität zu sichern. Besonders in der industriellen Fertigung – etwa in der Automobil- oder Lebensmittelbranche – hat sich dieser Einsatz bewährt. Die Technologie ermöglicht es, Fehlerquellen automatisiert und in Echtzeit zu identifizieren, was nicht nur Ausschuss reduziert, sondern auch Prozesse optimiert.
Ebenfalls von hoher Bedeutung ist die Dokumenten- und Datenverwaltung. Unternehmen setzen KI ein, um große Mengen strukturierter und unstrukturierter Informationen effizient zu verarbeiten. Laut Studie geht es dabei vor allem um das Extrahieren, Klassifizieren und Weiterverarbeiten von Daten – ein Anwendungsfall, der besonders im Gesundheitswesen und der Pharmaindustrie hohe Relevanz besitzt. Hier können etwa Patientendaten, Studienergebnisse oder regulatorische Dokumente automatisiert verarbeitet werden – präzise, schnell und regelkonform.
Die Optimierung der Lieferkette ist ein weiteres zentrales KI-Einsatzfeld. Unternehmen aus dem Handel und dem Konsumgüterbereich nutzen KI, um Nachfrageprognosen zu verbessern, Lieferwege zu optimieren oder Lagerbestände zu reduzieren. Auch Fertigungs- und Logistikplanung profitieren laut Studie stark vom Einsatz intelligenter Algorithmen. Durch datengetriebene Analysen können Prozesse flexibel an Marktveränderungen angepasst werden – ein wichtiger Wettbewerbsvorteil in volatilen Märkten.
Weitere relevante Anwendungsbereiche betreffen Robotik & Smart Products sowie die Automatisierung im Kundenservice. Bei ersterem geht es um die Integration von Sensorik, Logik und Steuerung in Produkte, die dadurch autonom agieren können – etwa in Form intelligenter Maschinen oder vernetzter Geräte. Im Kundenservice kommen zunehmend Chatbots und virtuelle Assistenten zum Einsatz, um Anfragen effizient zu bearbeiten und Support rund um die Uhr bereitzustellen.
Weniger relevant erscheint derzeit der Einsatz generativer KI für die Erstellung von Medieninhalten. Nur 19 Prozent der Befragten sehen in der automatisierten Erstellung von Texten, Bildern, Audio oder Video einen der wichtigsten Use Cases für ihr Unternehmen. Die Nutzung solcher Technologien befindet sich offenbar noch in einem frühen Stadium – sowohl technisch als auch strategisch.
Ein zentrales Fazit zieht Laurenz Kirchner, Managing Director und Data & AI Practice Lead bei valantic: „Unsere Studie zeigt, dass KI längst keine Zukunftsvision mehr ist, sondern in vielen Unternehmen aktiv genutzt wird. Entscheider:innen müssen Use Cases mit echtem Mehrwert priorisieren und KI-Initiativen strategisch verankern.“
Die Studienergebnisse basieren auf einer quantitativen und qualitativen Befragung von rund 700 C-Level-Entscheider:innen in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden aus der DACH-Region. Ein besonderer Fokus lag dabei auf Branchen wie Automotive, Gesundheitswesen, Lebensmittelproduktion, Handel, Telekommunikation sowie Logistik und Energieversorgung.