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Microsoft stellt mit seiner erweiterten Sovereign Cloud ein umfassendes Angebot für europäische Organisationen vor. Im Fokus stehen Datensouveränität, lokale Kontrolle und regulatorische Konformität – in der Public Cloud, Private Cloud und durch nationale Partnerlösungen.
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Satya Nadella is Chairman and Chief Executive Officer of Microsoft
Microsoft hat am 16. Juni 2025 neue Schritte zur Stärkung digitaler Souveränität in Europa angekündigt. Aufbauend auf über vier Jahrzehnten Präsenz in der Region erweitert das Unternehmen sein Cloud-Angebot für Organisationen mit erhöhtem Schutzbedarf. Ziel ist es, die Daten europäischer Kunden unter europäischem Recht, mit europäischem Personal und unter voller Kundenkontrolle zu speichern und zu verarbeiten – ohne dabei auf die Vorteile der Public Cloud verzichten zu müssen. Die Neuerungen reichen von erweiterten Zugriffs- und Verschlüsselungskontrollen bis hin zu lokalen Infrastrukturangeboten für produktive Dienste und einem neuen Partnerökosystem.
Die Sovereign Public Cloud von Microsoft steht künftig allen Kunden in europäischen Rechenzentrumsregionen zur Verfügung. Im Gegensatz zu bisherigen Ansätzen, bei denen digitale Souveränität häufig über Sonderlösungen mit Einschränkungen bei Skalierbarkeit und Technologiezugang umgesetzt wurde, bietet Microsoft eine integrierte Alternative ohne Datenmigrationen oder Funktionseinbußen. Alle Kundendaten verbleiben in Europa, unterliegen ausschließlich europäischem Recht und werden von Personal mit Wohnsitz in Europa betreut. Gleichzeitig bleibt die Nutzung von Diensten wie Microsoft Azure, Microsoft 365, Microsoft Security und Power Platform uneingeschränkt möglich. Die allgemeine Verfügbarkeit der Sovereign Public Cloud ist noch für dieses Jahr geplant.
Quelle: Microsoft
Mit dem Data Guardian führt Microsoft ein neues Schutzinstrument ein, das den Zugriff auf Systeme mit europäischer Datenverarbeitung streng reglementiert. Nur Microsoft-Mitarbeitende mit Wohnsitz in Europa erhalten standardmäßig Zugriff, während Ausnahmen durch europäisches Personal in Echtzeit überwacht und genehmigt werden. Alle Vorgänge werden fälschungssicher protokolliert. Ergänzend dazu wird mit External Key Management eine Erweiterung des Azure Managed HSM ermöglicht, durch die Kunden ihre eigenen Verschlüsselungsschlüssel nutzen können – entweder lokal oder über vertrauenswürdige Drittanbieter wie Futurex, Thales oder Utimaco.
Ein zentrales Element für den Betrieb der neuen Cloudangebote ist der Dienst Regulated Environment Management. Mit ihm können Kunden sicherheitsrelevante Funktionen wie Data Guardian steuern, Zugriffsvorgänge protokollieren und die Einhaltung regulatorischer Anforderungen gewährleisten. Die Verwaltung aller souveränen Workloads erfolgt über diese zentrale Oberfläche – ein Ansatz, der besonders für Behörden und regulierte Sektoren Transparenz und Kontrollierbarkeit sicherstellen soll.
Neben eigenen Lösungen arbeitet Microsoft mit Partnern in Deutschland und Frankreich an nationalen Cloudangeboten. In Frankreich betreibt das Joint Venture Bleu – getragen von Orange und Capgemini – eine souveräne Cloud-Infrastruktur gemäß den Anforderungen von SecNumCloud. In Deutschland ist die Delos Cloud, eine Tochter von SAP, mit einer vergleichbaren Aufgabe betraut. Beide Plattformen ermöglichen es dem öffentlichen Sektor, Microsoft-Technologie innerhalb nationaler Vorgaben zu nutzen.
Darüber hinaus etabliert Microsoft im Rahmen des AI Cloud Partner Programms eine neue Spezialisierung für Sovereign Cloud. Diese soll es europäischen Unternehmen erleichtern, erfahrene Implementierungspartner zu identifizieren. Bereits zum Start beteiligen sich internationale Unternehmen wie Accenture, Atos, IBM, Dell Technologies und Vodafone.