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Auf dem zweiten UN Virtual Worlds Day haben 18 UN-Organisationen gemeinsam einen globalen Aufruf gestartet, das transformative Potenzial künstlicher Intelligenz und virtueller Welten für soziale Entwicklung zu nutzen. Zwölf Prioritäten sollen den digitalen Fortschritt weltweit gerechter gestalten – im Fokus: Kooperation, Standards und Teilhabe.
Foto: UN ITO
Die Vereinten Nationen setzen ein klares Zeichen: Digitale Technologien wie KI und virtuelle Realitäten bieten enorme Chancen für eine gerechtere Zukunft – wenn sie verantwortungsvoll eingesetzt und weltweit zugänglich gemacht werden. Bei der zweiten Ausgabe des UN Virtual Worlds Day in Turin forderte eine breite Koalition von UN-Organisationen die internationale Gemeinschaft dazu auf, gemeinsam digitale Innovationen für das Gemeinwohl voranzutreiben. Im Zentrum des zweitägigen Forums stand ein ambitionierter Aktionsaufruf mit zwölf konkreten Prioritäten.
Unter dem Motto „From Innovation to Impact: Delivering on the Pact for the Future“ formulierte die UN klare Handlungsfelder, um die digitale Transformation menschenzentriert zu gestalten. Die zwölf Prioritäten umfassen unter anderem den Ausbau sinnvoller Konnektivität, die Förderung öffentlicher digitaler Infrastrukturen, transparente und verantwortungsvolle Nutzung von KI sowie die Sicherung ökologischer Nachhaltigkeit und kulturellen Erbes. Auch die Stärkung digitaler Kompetenzen bei Jugendlichen und die Förderung globaler Standards gehören zu den Kernpunkten.
Der Aktionsaufruf baut auf dem Pakt für die Zukunft auf, der beim UN-Gipfel 2024 verabschiedet wurde. Er unterstützt maßgeblich die Umsetzung des Global Digital Compact, der Erklärung für zukünftige Generationen sowie die Weiterführung der WSIS+20-Prozesse über das Jahr 2025 hinaus. Zudem liefert er konkrete Impulse für den Zweiten Weltgipfel für soziale Entwicklung (WSSD2), der Armut, Beschäftigung und soziale Inklusion in den Mittelpunkt rückt.
Das Forum zeigte eindrucksvoll, wie digitale Zwillinge, KI-gestützte virtuelle Umgebungen und immersive Technologien bereits heute weltweit zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen – etwa in Bildung, Landwirtschaft, Gesundheitswesen, Stadtentwicklung und Klimaschutz. Ein zentrales Highlight war die Vorstellung des „Citiverse Use Case Taxonomy Overview“ – ein interaktiver Katalog realer Anwendungsbeispiele, wie KI und virtuelle Welten öffentliche Dienste und wirtschaftliche Resilienz stärken können.
Diese erste Vorzeigeveröffentlichung der Global Initiative on AI and Virtual Worlds markiert einen wichtigen Schritt hin zu offenen, interoperablen und vertrauenswürdigen digitalen Ökosystemen. Die Initiative, geleitet von den UN, hat sich zum Ziel gesetzt, konkrete Anwendungen zu fördern, die den Alltag der Menschen weltweit verbessern.
Organisiert wurde die zweite Ausgabe des UN Virtual Worlds Day von einem breit aufgestellten Bündnis aus 18 UN-Institutionen, darunter ITU, FAO, UNICEF, UNRISD, UN-Habitat, UNFCCC und die Weltbank. Die Zusammenarbeit zeigt: Die UN verfügen über die Strukturen und das Know-how, um sektorübergreifend und regional vernetzt digitale Zukunftslösungen zu gestalten.