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Der seit August 2024 in Kraft getretene EU AI Act stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Eine aktuelle Umfrage von Deloitte zeigt, dass viele deutsche Firmen noch nicht ausreichend auf die neuen Vorgaben vorbereitet sind. Während einige Unternehmen optimistisch in die Zukunft blicken, herrscht bei vielen anderen Skepsis gegenüber der neuen Regulierung und deren Auswirkungen auf Innovation und Geschäftsentwicklung.
Foto: BillionPhotos.com / stock.adobe.com EU Regulierung in der KI führt zu Verunsicherung bei Unternehmen Die Einführung des EU AI Act, der seit August 2024 in Kraft ist, sorgt für Unsicherheit unter deutschen Unternehmen. Laut einer aktuellen Umfrage von Deloitte hat sich fast die Hälfte der befragten Unternehmen noch nicht intensiv mit der Umsetzung der neuen Regulierung auseinandergesetzt. Nur 26,2 Prozent der Befragten haben das Thema bereits auf ihre Agenda gesetzt, während 35,7 Prozent dennoch glauben, gut vorbereitet zu sein. Diese Diskrepanz deutet auf ein tiefes Unbehagen und eine unzureichende Auseinandersetzung mit den Anforderungen des AI Act hin.
Innovationshemmnis oder Chance?
Die neue Regulierung wirft auch Fragen zur Innovationsfähigkeit der Unternehmen auf. Mehr als die Hälfte der Befragten befürchtet, dass der AI Act die Möglichkeiten zur Innovation im Bereich Künstliche Intelligenz einschränken könnte. Lediglich 18,5 Prozent sehen in der Regulierung eine Chance, die Innovationen voranzutreiben. Diese Sorge ist nicht unbegründet, da hohe Geldstrafen bei Nichteinhaltung der Vorgaben drohen und der Einsatz von KI in den Unternehmen dadurch erschwert werden könnte.
Unsicherheit über den EU AI Act überwiegt
Obwohl der EU AI Act seit einem Monat in Kraft ist, zeigt die Umfrage von Deloitte, dass viele Unternehmen noch immer unzureichend vorbereitet sind. Nur etwa ein Drittel der Unternehmen fühlt sich gut gewappnet, die Anforderungen umzusetzen. Fast ein Fünftel der Befragten gibt an, sich schlecht vorbereitet zu fühlen. Diese mangelnde Vorbereitung könnte sich langfristig negativ auf die Geschäftsentwicklung der betroffenen Unternehmen auswirken, insbesondere in Branchen, die stark auf innovative Technologien angewiesen sind.
Rahmenbedingungen für Vertrauen in KI unerlässlich
Trotz der Unsicherheit und Skepsis gegenüber der neuen Verordnung gibt es auch positive Stimmen. Experten wie Dr. Till Contzen von Deloitte betonen, dass eine angemessene Regulierung notwendig ist, um Vertrauen in den Einsatz von KI zu schaffen. Auch wenn die Regelungen teils unklar erscheinen und Interpretationsspielräume lassen, bieten sie doch eine bessere Orientierung als ein unregulierter Zustand. Langfristig könnte der AI Act daher helfen, klare Rahmenbedingungen für den ethischen und rechtlichen Einsatz von KI zu schaffen.
Globale Perspektive: Herausforderungen auch international
Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit stehen Unternehmen vor ähnlichen Herausforderungen. Die globale Deloitte-Studie „State of GenAI in the Enterprise“ zeigt, dass die Einhaltung von Vorschriften, Risikomanagement und das Fehlen eines geeigneten Governance-Modells die größten Hindernisse bei der Einführung von KI darstellen. Besonders die Skalierung von KI-Projekten und die Erfolgsmessung erweisen sich als komplex und entscheidend für zukünftige Investitionen.