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Projekt „QualiSig“ forscht an sicherer Behörden-Kommunikation.
Foto: A-Trust In der sicheren digitalen Mappe für den Nachweis des Gesundheitsstatus wird der höchstmögliche Datenschutz berücksichtigt In Österreich fehlt es an sicheren Kommunikationswegen zwischen Behörden, Institutionen und Bürgern – das hat die Corona-Krise deutlich gezeigt. Das vom österreichischen Trust Service Provider A-Trust und Partnern wie der Donau-Universität Krems ins Leben gerufene Forschungsprojekt „QualiSig“ soll nun durch die Kombination von digitalen Signaturen mit Blockchain-Technologien diese Problematik lösen – dem Forschungsvorhaben wurde der Zuschlag des Corona Emergency Calls der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) zur COVID-19-Prävention erteilt.
QualiSig setzt auf transparente sowie verschlüsselte Kommunikation mit dem Staat, verfälschungssichere Identitätsnachweise von Kontrollorganen sowie auf die sichere und dezentrale Ablage von Daten – die Datenkontrolle soll alleine den Bürgerinnen und Bürgern obliegen, besondere Computerkenntnisse sind dabei nicht erforderlich.
Foto: A-Trust Testpersonal kann einfach bei Haus-zu-Haus-Testungen und bei (unangemeldeten) Kontrollen von Quarantäne-Maßnahmen per Smartphone verifiziert werden „Die Handy-Signatur mit rund 1,5 Millionen Userinnen und Usern ist ein weit verbreitetes Tool und steht seit zehn Jahren für hochsichere Authentifizierung in der digitalen Welt. Mit dem Projekt ‚QualiSig‘ möchten wir in dieser schwierigen Zeit den in Österreich lebenden Menschen die nötige Sicherheit rund um das Thema sichere und nachvollziehbare Kommunikation geben“, so Michael Butz, CEO A-Trust.
Das Projekt „QualiSig“ will durch die gezielte Kombination von rechtsgültigen digitalen Signaturen – wie etwa der Handy-Signatur – mit modernen Blockchain-Technologien – wie beispielweise den Blockchains „Ardor“ und „Nxt“ – höchstmögliche Sicherheit bei der Behörden-Kommunikation gewährleisten. Dabei werden drei Prototypen entwickelt, die zur Infektionsprävention und -kontrolle dienen und von Behörden, von Behörden beauftragten Stellen sowie von NGOs für den jeweils passenden Zweck adaptiert und genutzt werden können.
Der erste marktnahe Prototyp dient zur Aufforderung zu COVID-19-PCR- und/oder Antikörper-Testung und zur Übermittlung von Testergebnissen. Als Nebenprodukt könnten weitere gesicherte Informationen zu COVID-19, zum Beispiel aktuell gültige rechtliche Bestimmungen oder Nachrichten aus dem In- und Ausland, geteilt werden. Da diese Nachrichten durch qualifizierte digitale Signaturen verifiziert würden, wäre dies ein wichtiger Schritt zur Fake-News-Prävention. Der zweite Prototyp ermöglicht es Bürgerinnen und Bürgern über das Smartphone das Testpersonal bei Haus-zu-Haus-Testungen und bei (unangemeldeten) Kontrollen der Quarantänemaßnahmen zu verifizieren. Der dritte Prototyp widmet sich der Erstellung einer sicheren digitalen Mappe für PC und Smartphone zum Nachweis des Gesundheitsstatus – auch hier liegt das Augenmerk auf höchstmöglichem Datenschutz.
Das Forschungsprojekt ist ein wichtiger Baustein der COVID-19-Prävention und erhielt den Zuschlag des Corona Emergency Calls der FFG. Die aktuelle Situation veranlasste die Bundesministerien für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie sowie für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, kurzfristig 26 Millionen Euro über die FFG bereitzustellen. Aufgrund der Brisanz soll der Entwicklungszeitraum der Projekte zwölf Monate nicht übersteigen.