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Auf der e-Government Konferenz der ADV konferierten rund 300 hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung und Digitalwirtschaft zu politischen, wirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Rahmenbedingungen und entwickelten gemeinsam Ideen.
Foto: GurgPro Roland Ledinger, ADV-Präsident und BRZ-Geschäftsführer, begrüßte die Teilnehmer im Salzburg Congress Die e-Government Konferenz 2022 der ADV (Austrian Digital Value) brachte neue Perspektiven zum Digitalisierungsboost in Verwaltung und Wirtschaft. Das zweitägige Gipfeltreffen ging Anfang Septemberhochkarätig besetzt in Salzburg über die Bühne.
In seiner Begrüßungsrede appellierte Roland Ledinger, ADV-Präsident und BRZ-Geschäftsführer, an die Anwesenden, Synergien zwischen Verwaltung und Wirtschaft zu schaffen und verstärkt zu nutzen: „Die Digitalisierung bietet uns viele Chancen, die Herausforderungen, die auf uns zukommen, gut zu bewältigen. Doch dafür braucht es das Miteinander aller Player. Mit der e-Government Konferenz bietet die ADV der Politik, der Verwaltung und der Wirtschaft eine Plattform, um Ideen auszutauschen, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten und sich nachhaltig zu vernetzen“, so Ledinger.
In seiner Keynote unterstrich Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation, dass eine hochqualitative Digitalisierung der Verwaltung ein wichtiger Grundpfeiler für gesamtgesellschaftlichen Fortschritt und einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort sei. „Dafür wird die Bundesregierung auch stark in den Ausbau der benötigten Infrastruktur investieren“, so Tursky.
Der Digitalisierungs-Staatssekretär verriet auch, dass es sich die österreichische Bundesregierung zum Ziel gesetzt hat, künftig alle Ausweise in Karten- oder Papierform aufs Handy zu bringen: „Jetzt ist die E-ID (ID Austria) gestartet, die Fortführung der Handy-Signatur, und noch in diesem Jahr werden wir es schaffen, den digitalen Führerschein anzubieten. Also jede Person, die einen Scheckkartenführerschein besitzt, kann dann auch den Führerschein am Handy haben und ihn als digitalen Ausweis benützen“, avisierte Tursky.
Das Gesundheitswesen als essenzieller Teil der Daseinsvorsorge ging bei der im Rahmen der Konferenz abgehaltenen e-Health-Tagung gezielt auf die Herausforderungen und Chancen, die mit der Digitalisierung verbunden sind. Zugleich ermöglichte der Erfahrungs- und Ideenaustausch den anwesenden Entscheidungsträgern aus dem Gesundheitssektor, ihre Bedürfnisse und ihre Vorschläge gezielt an die Vertreter aus IT und Verwaltung heranzutragen.
Auch Salzburgs Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl nutzte die Chance, um sich vor Ort mit Vertretern der IT-Branche und der Verwaltung auszutauschen. Insbesondere in seiner Funktion als Gesundheitsreferent des Landes machte er darauf aufmerksam, dass das Gesundheitssystem im Kampf gegen Krankheiten wie etwa COVID-19 durchaus mehr und bessere Daten benötige, auf die es derzeit aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht zugreifen dürfe, und sieht hier Verbesserungsbedarf.
Als „Role Model“ für die österreichische Gesundheitsverwaltung stand heuer mit Finnland ein hochkarätiger Gesprächspartner zur Verfügung. Botschafterin Pirkko Hämäläinen und Ambassador of Health and Wellbeing Päivi Sillanaukee waren nicht nur für die Panel-Diskussion „Quo vadis – DESI-Report?“ nach Salzburg gekommen. Sie standen auch für Vorträge und weitere Diskussionsrunden zur Verfügung, um das Know-how und den Erfahrungsschatz ihres Landes mit Österreich zu teilen. Finnland ist „Klassenbester“ beim Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft („DESI“) der Europäischen Kommission.
Österreichs Chief Medical Officer Katharina Reich, Landesgesundheitsreferentin Martina Rüscher und die hochrangigen Vertreter aus Wirtschaft, Forschung und Gesundheitswesen waren sich einig, dass das Land gerüstet ist, den Vorreitern nachzufolgen. Es gelte nun, politischen Rückhalt und technologische Exzellenz zu vereinen und gemeinsam „Low Hanging Fruits“ zu ernten. Damit dies gelingt, ist, wie die nordischen Länder betonen, gegenseitiges Vertrauen die Voraussetzung.