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Gastbeitrag: Wie Unternehmen von einem ERP-System in der Cloud profitieren, weiß Raymond Jones
Foto: IFS
Unternehmen weltweit legen ihre Cloud-Skepsis ab. Das gilt in zunehmendem Maß auch für das Herzstück der Unternehmens-IT: die ERP-Systeme. Zu den Vorteilen, die ein solches Vorgehen verspricht, zählt allen voran die bessere Skalierbarkeit. Ändern sich die Geschäftsanforderungen, benötigen mehr Nutzer Zugang zum ERP-System und dieses muss größere Datenmengen verarbeiten. Bei einem ERP-System in der Cloud haben Unternehmen die Möglichkeit, zusätzlich benötigte Ressourcen einfach freizuschalten und damit schneller zur Verfügung zu stellen.
Zögern Unternehmen, ihr ERP-System in die Cloud zu verlagern, liegt das häufig an Bedenken in Sachen IT-Sicherheit und Datenschutz. Diese sind aber oft übertrieben. Das Sicherheitsniveau, das ein professioneller Cloud-Betreiber bietet, ist deutlich höher ist als alles, was ein Unternehmen für seine eigene On-Premises-Installation realisieren kann. Dennoch sollten Unternehmen auf jeden Fall darauf achten, dass ein Cloud-Anbieter ein nach ISO 27001 zertifiziertes Informationssicherheits-Managementsystem hat. Idealerweise ist der Anbieter in der Lage, das ERP-System in einem Cloud-Rechenzentrum zu hosten, das sich in einem bestimmten Land befindet – etwa dem Heimatland eines Unternehmens.
Zwei weitere Sorgen, die Unternehmen bei der Verlagerung des ERP in die Cloud oft umtreiben, sind die Verfügbarkeit des Systems und die Disaster Recovery, also die Wiederherstellung des Systems nach einem Störfall. Die Erfahrung zeigt aber, dass in den allermeisten Fällen die Verfügbarkeit im Vergleich zu einer Inhouse-Installation steigt. Eine Verfügbarkeit von 100 Prozent bei vertretbaren Kosten zu gewährleisten, ist für Cloud-Anbieter zwar heute noch nicht möglich; dasselbe gilt aber auch für eine On-premises-Installation. Auch die Wiederherstellung verbessert sich erfahrungsgemäß durch den Umzug in die Cloud. Je nach Umfang des ERP und nach Ausmaß des Störfalls kann eine Wiederherstellung bei On-premises-Installationen Tage bis Wochen dauern. Bei einem Cloud-basierten ERP ist sie eine Frage von wenigen bis maximal 24 Stunden.
Welches Cloud-Betriebsmodell sich für ein Unternehmen eignet, hängt davon ab, wie viele individuelle Code-Anpassungen es vornehmen möchte und wie autonom es hinsichtlich des
Software-Lifecycle agieren will. Das klassische Software-as-a-Service-Modell ist die kostengünstigere Variante, hat aber nicht die Möglichkeit, den Code individuell anzupassen. Zudem wird die Software vom Anbieter automatisch kontinuierlich aktualisiert. Unternehmen können nicht selbst entscheiden, welche Updates sie einspielen möchten. Unternehmen, die diese Einschränkungen nicht akzeptieren können, steht mit der Managed Cloud eine Alternative zur Verfügung. Bei diesem Modell richtet der Anbieter eine eigene Cloud-Infrastruktur für das Anwenderunternehmen ein – und ermöglicht ihm damit, das ERP-System genauso wie bei einer On-premises-Installation mit Individualanpassungen zu nutzen.
Der Autor Raymond Jones ist Vice President of Cloud Operations beim Business-Software-Anbieter IFS
· Unternehmen benötigen überhaupt keine eigene IT-Infrastruktur mehr für den Betrieb des ERP und müssen sie damit auch nicht mehr betreuen und modernisieren.
· Durch den Wegfall der Infrastrukturen und des ERP-Inhouse-Betriebs werden die IT-Teams erheblich entlastet.
· Der Zugriff auf ERP-Funktionen und -Daten außerhalb des eigenen Unternehmens wird durch ein Cloud-Rechenzentrum erheblich vereinfacht.
· Abonnement-basierte Bezahlmodelle ermöglichen Unternehmen eine bessere Kostenkontrolle.