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Das Linzer Softwarehaus öffnet sein Fertigungssystem in Richtung Plattform-Lösung.
Foto: Industrie Informatik
Produktstratege Thomas Krainz: „Monolithische Systeme werden flexiblen Anwendungen, Prozessen und Mikroservices weichen“
Foto: Industrie Informatik
Rund 150 Kunden aus rund 100 Industrie-unternehmen folgten der Einladung zum Innovationstag in Traun
In die „vernetzte Welt der Fertigung“ lud der Linzer Digitalisierungsexperte Industrie Informatik Ende September seine Kunden zum Innovationstag nach Traun. Neben Success Stories von Referenzkunden wie der Meyer Werft, stand auch ein Einblick in die Forschungs-Kooperation mit der Wirtschaftsuniversität Wien zum Thema Predictive Analytics auf dem Programm. Den Höhepunkt der Veranstaltung markierte die Ankündigung einer neuen „Manufacturing Execution Platform“ (MEP), die die Öffnung der Fertigung in Richtung digitaler Welt realisieren soll.
Den Anfang machte der Impulsvortrag des Mega-Kreuzfahrtschiff-Herstellers Meyer Werft. Die Besucher erfuhren, wie sich die digitale Welt des Schiffsbaus gestaltet und welche Rolle Industrie Informatiks MES „cronetwork“ dabei spielt. Universitätsprofessor Alfred Taudes berichtete am Nachmittag über ein Forschungsprojekt, das Industrie Informatik gemeinsam mit der Wirtschaftsuniversität Wien und ausgewählten Kunden betreibt. Ziel dabei ist das Aufzeigen und Entwickeln von Optimierungspotenzialen in der Feinplanung dank Predictive Analytics, also vorausschauender Analysen auf Basis künstlicher Intelligenz.
Den Kern der Veranstaltung bildete aber die Präsentation der kommenden Software-Roadmap. „Die Automatisierungspyramide, wie wir sie heute kennen, wird sich nach und nach auflösen. Monolithische Softwaresysteme werden flexiblen Anwendungen, Prozessen und Mikroservices weichen. Unser Ziel ist es, all diese Bausteine zu koordinieren“, skizziert Thomas Krainz, Industrie Informatik-Mitgründer und verantwortlicher Produktstratege, die künftige Stoßrichtung des Linzer Softwarehauses.
Der technische Geschäftsführer Bernhard Falkner hob dann die neue Marke „cronetworld“ aus der Taufe. Dahinter verbirgt sich eine Vielzahl von Produktinnovationen, wie zum Beispiel eine neu entwickelte Manufacturing Execution Platform (MEP). Zukunftstechnologien, Anwendungen, aber auch kundenseitige Eigenentwicklungen und Fremdprogramme können dadurch mit geringem Programmieraufwand vereint und orchestriert werden.
„Wir haben uns schon vor längerer Zeit für den ‚Best-of-Breed‘-Ansatz in der künftigen Ausgestaltung unserer Produkte entschieden. Nicht alle Bausteine einer digitalen Fabrik müssen wir selber entwickeln und liefern“, so Krainz in seiner Keynote. Während man Shopfloor-nahe Anwendungen nach wie vor in der eigenen Softwareschmiede produziert, setzt man bei „Randanwendungen“ auf spezialisierte Partner und deren Know-how. Diese werden künftig unter dem Label „powered by Industrie Informatik“ vertrieben und auch in-house supportet.
Besonders hervorgehoben wurde immer wieder die Tatsache, dass man damit nicht die bestehende MES-Suite cronetwork ablösen werde, sondern diese vielmehr auch zukünftig um essentielle Module, wie etwa fertigungsbegleitender Qualitätssicherung, erweitert. „Hier ist nach wie vor der Kern unserer Fertigungssoftware beheimatet – und das bleibt er auch. Weiters garantieren wir unseren Anwendern damit auch eine stabile Plattform, die auch in Zukunft Release-sicher die Aufgaben in der diskreten Fertigung im Standard abbilden kann. Mit cronetworld bieten wir unseren Usern darüber hinaus die Chance, die notwendigen Schritte in Richtung Individualisierung des Produkts, agiler Prozess-
tools und zeitnaher Integration in der digitalen Fertigung zu gehen“, fasst Bernd Steinbrenner, kaufmännischer Geschäftsführer bei Industrie Informatik, zusammen.