Alle 14 Tage aktuelle News aus der IT-Szene >
Gastbeitrag: Cloud Computing gleicht Wettbewerbsbedingungen allein dadurch aus, dass kleinen Unternehmen die gleichen Werkzeuge und Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, die auch große Unternehmen nutzen. Cloud-Lösungen unterstützen Unternehmen nicht nur dabei, effizienter zu wirtschaften und Innovation zu beschleunigen, sondern verbessern auch den ökologischen Fußabdruck. Wie die Cloud KMU beim Weg aus der (Energie-)Krise unterstützt, erklärt Constantin Gonzalez.
Anwendungen in der Cloud auszuführen, anstatt sie im eigenen Rechenzentren zu betreiben, verringert den dabei entstehenden Energieverbrauch stark
Foto: AWS
Der Autor Constantin Gonzalez ist Principal Solutions Architect bei Amazon Web Services (AWS)
Für viele Unternehmen in Österreich und in ganz Europa, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) als Rückgrat der österreichischen und europäischen Wirtschaft, stellt sich die Frage, ob sie die kontinuierlich auftretenden wirtschaftlichen Herausforderungen weiterhin stemmen können. Aktuell sind es die stark gestiegenen Energiepreise, die eine neue Krise eingeläutet haben, erschwerend hinzu kommen die hohe Inflation und nach wie vor pandemiebedingte Lieferkettenschwierigkeiten.
Eine Studie von 451 Research im Auftrag von Amazon Web Services (AWS) hat ergeben, dass der Energieverbrauch von europäischen Unternehmen um fast 80 Prozent verringert werden könnte, wenn sie Anwendungen in der Cloud ausführen, anstatt eigene Rechenzentren zu betreiben. Die Studie ergab außerdem, dass Server in der Cloud im Vergleich zu den Rechenressourcen eines durchschnittlichen europäischen Unternehmens etwa dreimal energieeffizienter sind. In den Rechenzentren werden die verfügbaren Ressourcen optimal ausgelastet, dadurch arbeitet die Cloud energieeffizienter als ein lokaler Server vor Ort. Das können sich auch KMU zu Nutze machen.
Die Cloud hat grundsätzlich das Spielfeld für KMU geebnet, indem sie eine flexible und belastbare Nutzung nahezu unbegrenzter IT-Ressourcen ermöglicht. In Zeiten mit besonders hoher Auslastung können Cloud-Anwendungen in Echtzeit hochskaliert werden. Umgekehrt kann die Kapazität während ruhigerer Zeiten zurückgefahren werden, so dass Unternehmen nicht für IT zahlen müssen, die sie nicht brauchen. Hinzu kommt die Möglichkeit, mit allen aktuellen Cloud-Anwendungen und Updates auf dem Laufenden zu bleiben. Patches oder neue Software-Versionen können von Cloud-Anbietern und App-Entwicklern automatisch durchgeführt werden, sodass der IT-Betrieb mit den bestehenden technischen Fachkräften im Unternehmen ohne hohen Aufwand gesichert werden kann.
Durch den Einsatz von Cloud-Computing können sich KMU schnell an neue Kundenbedürfnisse anpassen, neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln und sich so im globalen Wettbewerb – auch gegen große Konzerne – durchsetzen. Die rasche Anpassung und der Einsatz von neuen Technologien wirken sich dabei nicht nur positiv auf den Umsatz aus, auch als Arbeitgeber erscheinen diese Unternehmen attraktiver. Außerdem profitieren KMU davon, Innovationen schneller voranzubringen, denn, statt wertvolle Fachkräfte mit dem Betrieb eigener Infrastruktur zu beschäftigen, können diese Mitarbeiter nun daran arbeiten, neue Ideen zu entwickeln.
KMUs profitieren von der Cloud, da sie eine Demokratisierung der IT mit sich bringt. Mit der Cloud ist es selbst kleinsten Unternehmen möglich, mit den fortschrittlichsten Technologien wie maschinellem Lernen zu arbeiten. Früher war das nur großen Unternehmen vorbehalten, die dementsprechend große Rechenzentren verwalten und Spezialisten-Teams beschäftigen konnten.
Für die KMUs, die noch über wenig technisches Know-how für die Migration in die Cloud verfügen oder am Anfang ihrer Cloud-Strategie stehen und Hilfe für die Optimierung von Lösungen suchen, sollten sich geeignete Partner suchen, die ihnen bei der Implementierung entsprechender Lösung behilflich sind.