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Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Innovationskultur und digitalen Initiativen. Ist Ihr Führungsstil auf Kurs für die Zukunft? Gastbeitrag von Matias Undurraga, AWS
Foto: AWS Der Autor Matias Undurraga ist Enterprise Transformation Architect bei Amazon Web Services (AWS) in der Schweiz. Führungsstile müssen sich fortlaufend weiterentwickeln und an die komplexen Gegebenheiten des digitalen Zeitalters anpassen. Dazu gehört die Abkehr von hierarchischen Strukturen hin zu kooperativen und innovativen Arbeitsweisen. Erfolgreiche „digitale Führungskräfte“ sind agil, risikobereit und nutzen Technologien, um eine Kultur der kontinuierlichen Optimierung zu schaffen. Teams müssen befähigt werden, Verantwortung für ihre Arbeit zu übernehmen.
Der Führungsansatz bei Amazon beruht auf Leitprinzipien, den so genannten Leadership Principles, die das Verhalten der Amazon-Mitarbeiter:innen und Führungskräfte prägen. Diese geben vor, wie wir entscheiden, Mitarbeitende führen und Kund:innen in den Mittelpunkt jeder Entscheidung stellen.
Heute gilt es, dem Kunden einen Mehrwert zu bieten. Erst daraus ergibt sich die Perfektionierung von Produkten oder Dienstleistungen. „Beginnen Sie mit dem Kunden und arbeiten Sie rückwärts“, so Firmengründer Jeff Bezos. Die Kundenorientierung ist das Herzstück der Strategie von Amazon. Von bequemen Rückgabebedingungen bis hin zur Entwicklung eines personalisierten Einkaufserlebnisses – jede Innovation bei Amazon beginnt mit dem Fokus auf die Kund:innen.
Aktuell ist der Wandel die einzige Konstante, müssen Führungskräfte anpassungsfähig und flexibel sein. Sie müssen Veränderungen proaktiv antizipieren, um Unternehmen zukunftssicher zu machen.
Zum Beispiel erkannte Jeff Bezos das wachsende Potenzial der Cloud-Technologie und gründete Amazon Web Services (AWS). Er sah einen Wandel in der Branche voraus und leitete die Diversifizierung von Amazon ein, von einer reinen E-Commerce-Plattform zum weltweit am meistverbreiteten und genutzten Cloud-Service.
Im digitalen Zeitalter zählen Geschwindigkeit und Innovation. Führungskräfte sollten sich darauf konzentrieren, den Fortschritt voranzutreiben, kalkulierte Risiken einzugehen und aus Misserfolgen zu lernen, denn Misserfolge sind ein starker Motor für Innovation und Wachstum.
Andy Jassy, heute CEO von Amazon, sagte einmal: „Für Erfahrung gibt es keinen Kompressionsalgorithmus.“ Statt auf ein perfektes Produkt zu warten, sollten neue Funktionen und Verbesserungen zügig einführt werden, um aus dem Feedback der Nutzer:innen zu lernen und das Produkt kontinuierlich zu optimieren und auf die Kund:innen abzustimmen.
Die Zeiten isoliert arbeitender Abteilungen sind vorbei. Führungskräfte müssen Abschottung abbauen und eine Kultur der vernetzten Teamarbeit fördern, was zu besseren Ideen, Lösungen und mehr Kundenorientierung führt. Bei Amazon setzen wir auf autonome Gruppen von sechs bis acht Personen innerhalb des Unternehmens, die für kleine Segmente großer Projekte zuständig sind. Diese Teams sind auf Zusammenarbeit, Innovation sowie Autonomie zum schnellen Experimentieren und Iterieren ausgelegt.
Die Entwicklung hin zu Kundenorientierung und schnellem, agil vernetztem Ansatz bedeutet nicht die Aufgabe zentraler Führungswerte, sondern die Anpassung an das digitale Zeitalter. Ziel ist ein Umfeld zu schaffen, das sich an Veränderungen anpasst, schnelles Lernen fördert, zu funktionsübergreifender Teamarbeit anregt und Kundenzufriedenheit großschreibt.
Linktipp: Daniel Slater zu Führen und innovieren mit Führungsprinzipien
Die Serie „Cloud Computing Now“ zeigt, wie Unternehmen heute von der Cloud profitieren. Bisher erschienen folgende Beiträge:
Der nächste Beitrag erscheint in zwei Wochen.
Bild: istock.com/rawpixel