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Amazon Web Services (AWS) öffnete seine Hausmesse in Berlin auch im Jahr 2023. Mehr als 7000 Cloudarchitekten und Computerexperten haben die ausverkaufte Veranstaltung mit 86 Sponsoren und mehr als 100 Vorträgen zu verschiedenen Cloudthemen besucht. Es wurden neue generative KI-Lösungen, Datenanalysevereinfachungen und ein neuer Analytics-Service vorgestellt. Aus Berlin berichtet Benedikt Egetemeyr.
Foto: AWS Volles Haus in der Event-Location Station Berlin während der Keynotes Foto: AWS 86 Aussteller präsentierten in Berlin ihre AWS-Lösungen Foto: AWS Neue Local Zones für Berlin und München ermöglichen Anwendungen mit minimalen Latenzzeiten Auf dem AWS Summit in Berlin präsentierte AWS Amazon Bedrock, einen Baukasten mit verschiedenen KI-Anwendungen. Der Nutzer kann Zusammenfassungsmodelle, Chatbots, Text- und Bildgeneratoren sowie Fundamentmodelle von AWS oder KI-Startups erstellen. Es besteht die Möglichkeit, diese Modelle für eine spezifische Anwendung zu verbessern, indem zusätzliche Daten hinzugefügt werden. Da der Cloudanbieter mit Amazon Bedrock die Infrastruktur für den KI-Betrieb und das Anpassen von KI-Modellen als Service bereitstellt, können Entwickler sich voll und ganz auf ihre Anwendungen konzentrieren. AWS zielt auch auf den KI-Markt ab, der aufgrund von OpenAIs ChatGPT3 und DALL·E 2, Facebooks LLaMA und Googles Bard sehr gefragt ist. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die Entwicklung von künstlicher Intelligenz in Europa entwickelt, insbesondere in Bezug auf die bevorstehenden Regelungen der EU zu künstlicher Intelligenz. Der Artificial Intelligence Act der Europäischen Union soll europäische Regeln für den Umgang mit künstlicher Intelligenz und Daten schaffen, um solche Modelle zu trainieren.
Auf der Veranstaltung wurde auch die Effizienz von AWS-eigener Hardware und Software hervorgehoben. Beispiele dafür sind die ARM-Chips „Graviton“ und „Nitro“ der Annapurna Labs-Chipschmiede, die zu AWS gehört. Diese Chips sind im Vergleich zu herkömmlichen x86-Chips deutlich effizienter und erlauben es daher, Cloud-Infrastruktur zu günstigeren Preisen anzubieten. AWS verbessert auch die Effizienz im Bereich der Software. Mit dem eigenen Netzwerkprotokoll Scalable Reliable Datagram (SRD) strebt AWS danach, Unzulänglichkeiten im TCP-Protokoll zu beheben und den Netzwerkdurchsatz zu erhöhen. Die Elastic Network Adapter (ENA) ermöglichen es, das SRD-Protokoll auf eine Vielzahl von Instanztypen anzuwenden.
Mit den AWS Local Zones stellt AWS die Infrastruktur für Services wie Datenverarbeitung, Speicher und Datenbanken in der Nähe bestimmter Großstädte oder Industriegebiete bereit. AWS hat so ein Angebot für Anwendungen entwickelt, die geringe Latenzen benötigen. Neben der bereits vorhandenen Local Zone in Hamburg sind auch Local Zones für Berlin und München angekündigt.
Ein neues Werkzeug für die Analytics-Services von AWS ist der Amazon OpenSearch Service. Die Serverless-Version von Amazon OpenSearch ist verfügbar. OpenSearch ermöglicht die Analyse von Logs und Echtzeitüberwachung. Die Software ist kostenlos verfügbar und kann mit dem neuen verwalteten Service von AWS betrieben werden, ohne die Einrichtung und Instandhaltung der Serverinfrastruktur. Neben dem Amazon OpenSearch Service präsentierte AWS auch das brandneue Tool Amazon DataZone. Damit ist es möglich, große Datenmengen über Abteilungsgrenzen hinweg kollaborativ und im Einklang mit Sicherheits- und Datenschutz-Richtlinien zu teilen, zu suchen und aufzufinden. Die Console, das Web-Interface oder die HTTPS API bieten dem Nutzer die Möglichkeit, auf die Daten zuzugreifen. Es ist möglich, über Servicegrenzen hinweg Daten aus Amazon Redshift, Amazon Athena, AWS Glue und AWS Lake Formation in Amazon DataZone zu katalogisieren.
Bei Amazon S3 Storage Lens handelt es sich um ein weiteres praktisches Tool, das einen Überblick über Exabyte an Datenmengen in S3-Speichern ermöglicht. Mit einer Vielzahl an Metriken bietet dieser kostenfreie Service eine umfassende Zusammenfassung der verschiedenen Speicherplätze der eigenen Daten.