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Gastbeitrag: Best Practices zum Schutz vor Köderangriffen zeigt Klaus Gheri.
Foto: Alexander Müller Der Autor Klaus Gheri ist General Manager Network Security bei Barracuda Angesichts einer fortschreitenden Professionalisierung von Cyberkriminellen müssen Unternehmen in der Lage sein, Angriffe verschiedenster Art abwehren zu können. Dennoch besteht bei überaus elaborierten Attacken die Gefahr, dass es Hackern gelingt, das Netzwerk zu infiltrieren und sich dort unbemerkt fortzubewegen. Um einen derartigen Ernstfall für die Aufklärung über die Gegenseite zu nutzen, existieren bekanntlich mittlerweile Technologien, die mittels Köder in Webapplikationen oder Endpoints hinterlegt, ausschließlich von Akteuren mit böswilligen Absichten gefunden werden können. Soweit die gute Nachricht. Doch umgekehrt nutzen auch Cyberkriminelle verstärkt Köder, mit denen sie Informationen sammeln, die sie zur Planung künftiger gezielter Phishingangriffe verwenden können.
Foto: Barracuda Ziel von Köderangriffen ist es, die Existenz des E-Mail-Kontos des Opfers zu überprüfen oder das Opfer in eine Konversation zu verwickeln Bei den Köderangriffen, auch als Aufklärungsangriffe bezeichnet, handelt es sich in der Regel um E-Mails mit sehr kurzem oder leerem Inhalt. Ziel ist es, entweder die Existenz des E-Mail-Kontos des Opfers zu überprüfen, indem keine "unzustellbaren" E-Mails zurückkommen, oder das Opfer in eine Konversation zu verwickeln, die möglicherweise böswillig mit Geldüberweisungen oder durchgesickerten Anmeldedaten endet.
Foto: Barracuda Kriminellen verwenden für den Versand ihrer Angriffe in der Regel E-Mail-Konten bei kostenlosen Anbietern wie Gmail, Yahoo oder Hotmail Um unentdeckt agieren zu können, verwenden die Kriminellen für den Versand ihrer Angriffe in der Regel neue E-Mail-Konten bei kostenlosen Anbietern wie Gmail, Yahoo oder Hotmail. Dabei achten sie auf ein geringes Sendevolumen, um Massen- oder Anomalie-basierte Auffälligkeiten zu vermeiden.
Zwar ist die Anzahl der Köderangriffe insgesamt noch gering, aber nicht ungewöhnlich oder weniger gefährlich: Barracuda-Analysten fanden heraus, dass im vergangenen September etwas mehr als 35 Prozent der 10.500 analysierten Unternehmen von mindestens einem Köderangriff betroffen waren, wobei im Durchschnitt drei verschiedene Mailboxen je Unternehmen eine dieser Nachrichten erhielten.
Foto: Barracuda Auf den Köderangriff… Foto: Barracuda … folgt die gezielte Phishing-Attacke Es ist im Wesen der Sache begründet, dass Köderangriffe einer gezielten Phishing-Attacke vorausgehen. Barracudas Security-Analysten führten ein Experiment durch, indem sie auf einen der versendeten Köder antworteten, der sich im Postfach eines Mitarbeiters befand.
Bei dem ursprünglichen Angriff – datiert auf den 10. August - handelte es sich um eine E-Mail mit der Betreffzeile "HI", der ein leeres Textfeld folgte.
Am 15. August antwortete der Mitarbeiter mit dem E-Mail-Inhalt: „Hallo, wie kann ich Ihnen helfen?“. 48 Stunden später erfolgte ein gezielter Phishing-Angriff auf das E-Mail-Konto des Mitarbeiters. Die ursprüngliche E-Mail war so gestaltet, dass sie die Existenz des Postfachs und die Bereitschaft des Opfers, auf E-Mail-Nachrichten zu antworten, verifizieren sollte.
Eine automatisierte Reaktion auf Vorfälle kann dazu beitragen, Köderangriffe innerhalb von Minuten zu identifizieren und zu beseitigen, um eine weitere Verbreitung des Angriffs zu verhindern oder das Unternehmen zu einem künftigen Ziel zu machen.