Aktuelle Studie fordert kollaborative und demokratische Informationskultur in Unternehmen.
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Carsten Bange, BARC: „Viele Unternehmen haben den Wert erkannt, den eine datengetriebene Informationskultur bietet“
Ohne eine Unterstützung durch Informationstechnik können Unternehmen heute in dynamischen Märkten nur noch schwerlich bestehen. Erst die Integration und Speicherung von Geschäftsdaten sowie deren Aufbereitung zu Informationen schaffen die Basis für Analysen und Entscheidungen über betriebliche Vorgänge.
Jedoch werden nur durchschnittlich die Hälfte aller intern verfügbaren Informationen heute in Unternehmen für Entscheidungen genutzt. Vielfach verlässt man sich noch auf das Bauchgefühl und Erfahrung. Doch eine Entwicklung hin zu einer „Information Culture“ zeichnet sich ab, wie eine aktuelle Studie des Business Application Research Center (BARC) aufzeigt. Das Analysten- und Beratungshaus befragte dafür weltweit 743 Unternehmensvertreter aus IT und Fachbereich zu ihrem Nutzungsverhalten von Geschäftsinformationen.
Tatsächlich ist heute eine entsprechende Wahrnehmung von Daten und Informationen nur teilweise vorhanden. So stimmte weniger als die Hälfte aller Befragten zu, dass Informationen bei ihnen einen angemessenen Wert für die Entscheidungsunterstützung haben. Ein Drittel betonte aber, dass sich dies künftig ändern werde.
Data Governance. Ferner ist es in etwa genauso vielen Unternehmen üblich, mindestens die Hälfte aller Entscheidungen anhand des Bauchgefühls und der Erfahrung ihrer Führungskräfte und Mitarbeiter zu treffen, nicht jedoch anhand datengestützter Analysen und durch den Austausch von Informationen. Als häufigsten Grund hierfür nannten die Befragten schlicht das Fehlen der benötigten Informationen beziehungsweise die schlechte Qualität der eigenen Daten.
Wenig überraschend nutzt daher auch nur ein Drittel aller Unternehmen seine Informationen, um dadurch neue Verkaufschancen zu identifizieren oder künftige Geschäftsentwicklungen und Markttrends zu prognostizieren. Doch auch hier scheint Besserung in Sicht, da praktisch alle übrigen Unternehmen diesbezüglich künftig mehr machen wollen.
Andererseits konnte die Studie „Best-in-Class”-Unternehmen ausmachen, die weitaus mehr als der Durchschnitt aller befragten Unternehmen auf solide Geschäftsinformationen setzen. Sie betreiben zugleich eine umsichtige Data Governance und fördern einen kollaborativen und demokratischen Entscheidungsprozess, der sich in einem höheren Wertbeitrag für das Unternehmen widerspiegelt.
„Viele Unternehmen haben den Wert erkannt, den eine datengetriebene Informationskultur bietet“, fasst BARC-Geschäftsführer Carsten Bange die Entwicklung zusammen. „Um jedoch das Potential vollständig auszuschöpfen, müssen sie an der Datenqualität arbeiten, einen schnelleren und einfacheren Zugang zu Informationen schaffen, das Bewusstsein für Business Intelligence in der obersten Führungsebene erhöhen sowie einen demokratischen und kollaborativen Entscheidungsstil fördern.“