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Eine gemeinsame Umfrage der DSAG (Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe) in Zusammenarbeit mit ihren amerikanischen und britischen Pendents (ASUG) und (UKISUG) beleuchtet den Stand der Künstlichen Intelligenz (KI) in Unternehmen. Während die Technologie an Bedeutung gewinnt, gibt es noch erheblichen Nachholbedarf in Wissen und Implementierung. Gleichzeitig bergen Sicherheit, Datenqualität und Governance Herausforderungen.
Foto: DSAG Jens Hungershausen, Vorstandsvorsitzender der DSAG Die Ergebnisse der Umfrage unter SAP-Anwendergruppen aus dem deutschsprachigen Raum, Amerika sowie Großbritannien und Irland zeigen ein gemischtes Bild: Einerseits steigt das Interesse an KI, andererseits fehlt es oft an Expertise und Ressourcen, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Jens Hungershausen, Vorstandsvorsitzender der DSAG, hebt hervor, dass Unternehmen im DACH-Raum hohe Ansprüche an Datenschutz und Transparenz stellen, was die Einführung neuer Technologien erschwert.
Quelle: DSAG
Unternehmen, die KI bereits implementieren, setzen die Technologie vor allem zur Optimierung von Geschäftsprozessen und zur Analyse großer Datenmengen ein. 61 Prozent der Befragten gaben an, KI zur Effizienzsteigerung in Abläufen einzusetzen, während 60 Prozent von KI-gestützten Analysen profitieren. Jens Hungershausen betont: „Mit KI können Prozesse wie Produktion, Logistik oder Personalmanagement automatisiert und optimiert werden, was zu Kosteneinsparungen und einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit führt.“
Die Integration von KI in strategische Entscheidungsprozesse oder die Entwicklung neuer Produkte steht allerdings bei vielen Unternehmen noch am Anfang. Nur 21 Prozent nutzen KI für strategische Entscheidungen, während 31 Prozent die Technologie für die Entwicklung generativer Produkte einsetzen.
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Pilotprojekte spielen eine zentrale Rolle bei der Einführung von KI. Rund 32 Prozent der Befragten setzen derzeit Pilotprojekte um, während 23 Prozent darüber nachdenken. „Pilotprojekte sind essenziell, um KI in einem kontrollierten Umfeld zu testen und finanzielle sowie operative Risiken zu minimieren“, erklärt Hungershausen. Sie ermöglichen es Unternehmen, wichtige Erfahrungen zu sammeln und das Verständnis für die Technologie zu vertiefen, bevor umfassendere Implementierungen angestrebt werden.
Dennoch zeigen die Ergebnisse, dass der Aufbau von KI-Expertise ein langwieriger Prozess ist. Nur 7 Prozent der DSAG-Mitglieder schätzen sich als Experten auf diesem Gebiet ein. 52 Prozent befinden sich noch im Lernprozess.
Quelle: DSAG
Die Umfrage zeigt, dass Unternehmen vor allem bewährte Anwendungsfälle priorisieren. Neben der Prozessoptimierung und Datenanalyse wird KI zunehmend für die Anomalieerkennung und die Automatisierung von Integrationsflüssen eingesetzt. 65 Prozent der Befragten sehen in der Anomalieerkennung Vorteile, während 62 Prozent KI zur Optimierung der Integration zwischen SAP- und Non-SAP-Systemen nutzen.
Zugleich dämpfen Herausforderungen wie fehlende Fachkräfte, finanzielle Mittel und die komplexe Auswahl der richtigen KI-Tools die Dynamik. Rund 50 Prozent der Befragten geben an, dass die richtige Wahl der Tools eine der größten Hürden darstellt.
Quelle: DSAG
Obwohl der Hype um KI groß ist, bewerten viele Befragte ihr Potenzial differenziert. 57 Prozent empfinden KI als überbewertet, während 37 Prozent glauben, dass die Technologie Branchen revolutionieren wird. Hungershausen merkt an, dass besonders im Mittelstand oft die technische Infrastruktur und Ressourcen fehlen, um KI umfassend zu implementieren.
Die Umfrage zeigt jedoch auch eine positive Grundhaltung. 61 Prozent der Befragten aus der DACH-Region sind gleichermaßen begeistert wie besorgt über den Einsatz von KI. Der Schlüssel für eine erfolgreiche Einführung liegt laut Hungershausen in klaren Richtlinien, hochwertiger Datenbasis und einem gezielten Wissensaufbau.