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Die globale Planungsstudie 2024 von Board zeigt, dass Unternehmen zunehmend auf agile Szenario-Planung und den Einsatz künstlicher Intelligenz setzen, um sich besser auf disruptive Ereignisse vorzubereiten. Angesichts von Bedrohungen wie Cyberangriffen, Fachkräftemangel und Lieferkettenunterbrechungen suchen Unternehmen nach neuen Wegen, um in einem volatilen Geschäftsumfeld bestehen zu können.
Neue Daten von Board International, einem Anbieter intelligenter Planungstechnologien, zeigen, dass die Szenario-Planung als Reaktion auf ein volatiles Geschäftsumfeld zunehmend an Bedeutung gewinnt. Laut der globalen Planungsstudie 2024, einer umfassenden Recherche von Board, nehmen 73 Prozennt der Entscheidungsträger in Deutschland das Thema Transformation der Planung ernster als in der Vergangenheit. Dieser Wert lag im letzten Jahr noch bei 84 Prozent. Dieser Rückgang deutet darauf hin, dass die Unternehmen heute bereits tief in ihre Transformationsprozesse eingestiegen sind, um Entscheidungen mit mehr Agilität und Weitsicht zu treffen.
„Die Unternehmen sollten sich aktiv auf mögliche Black Swan- und Gray Rhino-Events vorbereiten und entsprechende Szenarien parat haben. Die Fokussierung der Unternehmen auf das Thema Planung halten wir deshalb für äußerst wichtig“, sagt Jeff Casale, CEO von Board.
Unternehmen setzen zunehmend auf KI, um ihren Planungsansatz zu verändern. 56 Prozent der Befragten gaben an, dass sie in den nächsten 12 bis 18 Monaten den Einsatz von Machine Learning (ML) zur Verbesserung der Entscheidungsfindung planen. Hier liegen die Unternehmen in Deutschland deutlich über dem internationalen Durchschnitt von 45 Prozent. 40 Prozent der Unternehmen setzen auf KI-gestützte Business-Intelligence-Tools.
Jeff Casale fährt fort: „Szenario-Planung ist ein wichtiges Instrument für Unternehmen, um sich in einem zunehmend komplexen und unvorhersehbaren wirtschaftlichen Umfeld zurechtzufinden. Herkömmliche Methoden der Szenario-Planung können jedoch zeit- und ressourcenaufwändig sein. Es ist keine große Überraschung, dass KI hier als leistungsstarker Enabler für zukünftige Planungsmodelle und -aktivitäten ins Spiel kommt."
Bedrohungen der Cybersicherheit stehen an erster Stelle der Sorgen der Unternehmen (40 Prozent), gefolgt von Fachkräftemangel (36 Prozent) und Unterbrechungen der wichtigsten Lieferketten (36 Prozent). Alle Werte liegen in Deutschland leicht über dem internationalen Durchschnitt. Eine genauere Aufschlüsselung der Zahlen zeigt einige Besonderheiten in Deutschland im Vergleich zu den USA, Großbritannien, Frankreich und Italien. Das Risiko eines globalen Handelskrieges wird ernster genommen: 42 Prozent der Unternehmen planen aktiv für einen solchen Fall, weltweit sind es nur 29 Prozent. Dies spiegelt die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von den globalen Exportmärkten wider. Eine weitere besorgniserregende Situation, die in Deutschland stärker ausgeprägt zu sein scheint als in den anderen Ländern, ist die innenpolitische Polarisierung. 38 Prozent der Unternehmen in Deutschland geben an, dass sie sich darauf einstellen, verglichen mit 27 Prozent in den anderen Ländern.
Diese Sorgen verdeutlichen die Verflechtung der globalen Unternehmenslandschaft und den Bedarf an flexiblen Planungsstrategien, die sich an eine sich schnell verändernde Welt anpassen können.
Trotz des Wissens um die Wichtigkeit guter Planung, klaffen Anspruch und Wirklichkeit auseinander. Die Umfrage identifiziert eine besorgniserregende "Lücke in der agilen Planung". Mehr als drei Viertel der Befragten in Deutschland glauben, dass ihr Unternehmen für agile Planung gerüstet ist. Allerdings sehen sich nur 17 Prozent im Moment in der Lage, die kontinuierliche agile Planung, den Goldstandard der Planungsansätze, aktiv umzusetzen.
Die Befragung ergab auch, dass Unternehmen, die ihre Fähigkeit verbessern wollen, akkurat zu planen und fundiert zu entscheiden, mit drei wesentlichen Hindernissen konfrontiert sind:
All diese Hindernisse lassen sich auf einen wenig überraschenden Grund zurückführen: Der Einsatz statischer Tabellenkalkulationen. Über die Hälfte der Unternehmen in Deutschland verwenden Programme wie Excel für mehr als die Hälfte ihrer Planung. Der Einsatz statischer Tabellenkalkulationen hat allerdings erhebliche Nachteile.
Tabellenkalkulationen lassen sich nur schwer für verschiedene Szenarien aktualisieren. Diese Starrheit hindert die Unternehmen daran, ein breites Spektrum möglicher künftiger Situationen effizient zu berücksichtigen. Die Befragung ergab, dass 71 Prozent der Unternehmen bei ihrer Planung mögliche Zukunftsszenarien nicht ausreichend berücksichtigen. Daher sind sie nicht in der Lage, sich auf unerwartete Ereignisse vorzubereiten.
Die Befragung ergab auch, dass über drei Viertel der Unternehmen ihre Planungsentscheidungen auf Grundlage von Vermutungen und nicht auf Basis aktueller Daten treffen. Tabellenkalkulationen basieren auf manueller Dateneingabe und sind nicht in der Lage, Echtzeitdatenquellen zu integrieren. Daher sind die Daten oft veraltet oder ungenau.
Die Befragung unterstreicht die Notwendigkeit, weltweit zu einer agilen, datengetriebenen Planung überzugehen. Die Unternehmen hoffen dabei auf die Unterstützung durch KI-Technologien wie Machine Learning (ML) oder generative KI.
Jeff Casale erklärt: "Führungskräfte auf der ganzen Welt stehen unter enormem Druck, ein komplexes und schwer vorhersehbares wirtschaftliches Umfeld zu managen. Durch den Einsatz von KI und intelligenten Planungstools können Unternehmen verschiedene globale Szenarien und deren Auswirkungen analysieren, um letztlich Resilienz aufzubauen und sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern. Gelingt dies nicht, trifft es die Unternehmen dort, wo es wehtut: bei der Produktivität der Mitarbeiter und letztlich beim Gewinn."