Studie zeigt tiefgreifende Veränderung in Rechenzentren auf – Solarenergie und Cloud im Trend.
Emerson Network Power, ein Anbieter von Technologie für Verfügbarkeit, Kapazität und Effizienz kritischer Infrastrukturen, veröffentlichte kürzlich die Ergebnisse der viermonatigen weltweiten Studie „Rechenzentrum 2025: Sondierung der Möglichkeiten“, in der Branchenexperten zu ihren Vorstellungen über das Rechenzentrum des Jahres 2025 befragt wurden. Der Großteil der Branche sieht laut Studie der zukünftigen Entwicklung des Rechenzentrums optimistisch entgegen und geht von kontinuierlichen Innovationen im IT-Bereich und darüber hinaus aus. Zum Beispiel prognostizieren Experten, dass die Leistungsdichte im Rechenzentrum bis 2025 durchschnittlich auf 52 kW pro Rack steigen wird. Laut der von Emerson Network Power unterstützten Data Center Users‘ Group verharrt die durchschnittliche Leistungsdichte seit knapp zehn Jahren im Bereich von maximal 6 kW. Diese Dichte soll sich künftig laut Expertenmeinung deutlich erhöhen und damit einen tief greifenden Wandel in der physischen Umgebung von Rechenzentren bewirken.
„Es wird im Jahr 2025 sicher nicht das ‚eine‘ typische Rechenzentrum geben. Ich vergleiche das gerne mit dem Transportwesen“, erklärt Studienautor Andy Lawrence, Vice President der Bereiche Datacenter Technologies and Eco-efficient IT bei 451 Research. „Auf der Straße sind Sportwagen, Familienautos, Busse und Lastwagen unterwegs. Sie werden von unterschiedlichen Motoren angetrieben, sind mit unterschiedlichen Sitzen ausgestattet und weisen unterschiedliche Eigenschaften in puncto Energieverbrauch und Zuverlässigkeit auf. Im Rechenzentrumsbereich wird es eine ähnliche Entwicklung geben. Sie vollzieht sich im Grunde bereits, und ich gehe davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.“
Die Befragten erwarten auch tiefgreifende Veränderungen bei der Stromversorgung. Rechenzentren werden künftig über einen Energiemix mit Strom versorgt. Die Solarenergie wird dabei führend sein, gefolgt von einem jeweils etwa gleich großen Anteil an Kern-, Erdgas- und Windenergie.
Bei der Cloud-Entwicklung sind die Prognosen vorsichtig. Branchenexperten gehen davon aus, dass zwei Drittel der Rechenvorgänge in Rechenzentren im Jahr 2025 über Cloud-Dienste abgewickelt werden. Laut dem globalen Cloud-Index von Cisco entfallen rund 46 Prozent der derzeitigen Arbeitslast von Rechenzentren auf Cloud-Dienste. Bis 2017 soll dieser Anteil auf 63 Prozent ansteigen.
Data Center Infrastructure Management (DCIM) wird künftig eine zentrale Rolle spielen. 29 Prozent der befragten Experten gehen von einer alle Systeme und Schichten umspannenden Transparenz aus. 43 Prozent erwarten, dass Rechenzentren selbstständig Fehler beheben und Optimierungsschritte durchführen können. Insgesamt sind also 72 Prozent der Experten der Ansicht, dass bis 2025 in einem gewissen Umfang DCIM-Lösungen eingesetzt werden. Das ist eine deutlich höhere Einschätzung als bisher angenommen.