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Familienunternehmen Lecapell setzt Softwarelösung im Standard um.
Foto: Lecapell
Wolfgang Lehner-Mayrhofer, Eigentümer und Geschäftsführer Lecapell: „Unser Ziel war es, in ein offenes System zu investieren, das mit uns mitwächst“
Seit drei Jahrzehnten beschäftigt sich Lecapell mit Sitz in Waizenkirchen (Oberösterreich) mit der Veredelung von Leder: Das Unternehmen benötigte eine betriebswirtschaftliche Softwarelösung zur Steuerung sämtlicher Geschäftsprozesse. Gefragt war ein stabiles System, das alle Prozesse abdeckt und mit der Firma mitwächst. Die Enterprise Resource Planning Lösung (ERP) sollte zum Herzstück des Unternehmens werden.
Nach der Übergabe des Unternehmens im Jahr 2008 an die nächste Generation, Wolfgang und Sybille Lehner-Mayr-hofer, wurde nicht nur die Firma neu strukturiert, sondern es stand fest, auch in ein EDV-System zu investieren, das offen sein sollte und zukünftig mitwächst. Dafür gab es ein Auswahlverfahren, bei dem sich die Geschäftsleitung für Microsoft Dynamics NAV (jetzt Microsoft Dynamics 365 Business Central) und NAVAX entschieden hat. Ausschlaggebend dabei waren nicht nur die Abbildung der Prozesse, die Funktionalität sowie die Ausbaufähigkeit und Zukunftssicherheit der digitalen Lösung, sondern auch die Verlässlichkeit und persönliche Betreuung durch den Partner. All diese Anforderungen konnte das IT-Systemhaus am besten erfüllen.
Begonnen hat die Zusammenarbeit mit einer umfassenden Analyse der Anforderungen von Lecapell. Dementsprechend wurde mit einem Testsystem für die Lagerwirtschaft und Buchhaltung, mit 8 Usern und 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, gestartet, das ohne Komplikationen live gegangen ist. Zentrale Aufgabe war die Datenübertragung in Microsoft Dynamics NAV, was die Mitarbeiter nach vorheriger Schulung selber vorgenommen haben. Das hatte zur Folge, dass die Daten konsequent bereinigt worden sind. Jeder Artikel wurde neu angelegt und der jeweiligen Kategorie zugeordnet: Damit waren alle Daten „frisch“.
Dann folgte die Integration der Produktion in das ERP-System: Einkauf, Lager, Produktion, Verkauf, Finanzbuchhaltung sowie die Warenwirtschaft samt Auftragsabwicklung laufen seitdem über eine einzige Plattform. Auch die Partnermodule Automotive & EDI (Electronic Data Interchange) von Cosmo Consult und die Lohn- und Zeiterfassung von Omega Solutions wurden integriert. Die Module decken branchenspezifische Anforderungen der Automobilbranche ab. Bestimmte Kunden sind elektronisch angeknüpft, es wird Papier vermieden, Zeit gespart und Transparenz geschaffen. Im Personalbereich hilft Omega Solutions nicht nur bei der Zeiterfassung und Personalverrechnung, sondern auch Schulungen und Fortbildung werden abgebildet – und das alles gesetzeskonform.
NAVAX war aber auch mit Eigen-entwicklungen gefordert, z.B. zum Thema Instandhaltung: Maschinenzyklen werden abgebildet und es erfolgen automatisiert Benachrichtigungen betreffend zeitgerechter Wartung. Weiters gibt es auch Add-ons, um das Projektmanagement zu verbessern, die Prozesse zu stabilisieren sowie Fehleingaben zu vermeiden. Dabei geht es um das Zusammenspiel von Mensch und Maschine. Dafür wurde auch in Folge das Personalmanagement-Tool von Omega Solutions erweitert: Das Schulungsmodul macht z.B. „Schulung am Punkt“ möglich, was eine enorme Produktions- und Qualitätssteigerung zur Folge hat und Fehler in der Produktion vermeidet. Alle Zusatzmodule sind ebenfalls standardisiert und durch den Hersteller zertifiziert.
Auch der Bereich der Kostenrechnung wurde mit dem Standardmodul umgesetzt, um auf jeder Maschine die Kosten wie Energie, Instandhaltung, menschliche Arbeitsleistung und Abschreibung der Maschine zusammenzufassen und transparent zu machen. Mittlerweile gibt es keinen Prozess mehr im Unternehmen, der Microsoft Dynamics NAV nicht berührt.
Alle Bereiche profitieren von der ERP-Lösung. Die Buchhaltung hat weniger Arbeit mit den Buchungen, da fast 80 Prozent automatisch gebucht wird. Die Produktion profitiert von der Echtzeitstandserfassung und -auswertungen. Die Lagerstandsführung ist immer am aktuellen Stand und die Lagerbestände werden korrekter angezeigt. Auch der digitale Lieferschein erleichtert die gesamte interne Abwicklung, wodurch Fehler vermieden und Zeit gespart wird.