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Jeder kennt automatisierte SMS-Benachrichtigungen aus dem täglichen Leben: Terminerinnerungen von Paketzustellungen, PIN-Codes zur Verifizierung von Accounts, die Bestätigung nach einer getätigten Taxi-Buchung, oder der mTAN der Hausbank. Die Technologie hinter dem Kommunikationskanal A2P SMS erklärt Anton Chmelar von Dimoco Messaging.
Foto: Dimoco Der Autor Anton Chmelar ist Director Sales & Procurement und Member of the Board des Messaging-Experten Dimoco mit Österreichsitz in Brunn am Gebirge. A2P („Application to Person“) SMS – hinter diesem Begriff verbirgt sich eine einfache Bedeutung: SMS, die von Softwareanwendungen an Personen versandt werden. A2P SMS sind ein wichtiger Kommunikationskanal für Unternehmen, um Kunden und Partner kostengünstig und ohne Voraussetzungen wie einer Verbindung zum Internet oder der Installation einer App zu erreichen. Speziell in Ländern außerhalb Europas zählt das Argument, dass kein Endkunde Internet verfügbar haben muss, um eine SMS zu empfangen.
Die Effizienz und Einfachheit von A2P SMS machen die Anwendung für unterschiedlichste Branchen interessant. In nahezu jedem Unternehmen findet sich ein Anwendungsfall. Dieser kann durch eine einfache Integration via standardisierter APIs global implementiert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob über das Gateway des SMS-Anbieters 2FA Codes, mTANs oder Marketing SMS verschickt werden. Um eine zeitkritische Zustellung von SMS-Nachrichten zu gewährleisten, sollte man bei der Zusammenarbeit mit SMS-Dienstleistern vor allem darauf achten einen Anbieter zu wählen, der selbst über eigene Mobilfunkanbindungen verfügt. Umwege kosten auch bei der Zustellung von SMS-Nachrichten Zeit und Geld.
Aus Sicht des Businesskunden genügt in der Regel ein einfacher HTTP-Aufruf an die HTTP-API des SMS-Dienstleisters, um eine SMS direkt aus einer Software (einem Webshop, App etc.) zu versenden. Zustell-Statusberichte und SMS-Antworten werden automatisiert per Callback an die Anwendersoftware zurückgeliefert und können in der Folge ausgewertet werden.
SMPP (Short Message Peer to Peer) ist die Schnittstelle für Unternehmen mit hohem SMS-Volumen.
Diese Art der Zusammenschaltung ist speziell für Aggregatoren und Hubs geeignet. Die eigentliche Durchsatzrate wird allerdings zumeist dort tragbar, wo die SMS technisch an den Mobilfunkbetreiber zur Auslieferung an den Endkunden übergeben wird.
Um als Business-Kunde effizient und kostengünstig SMS-Nachrichten an seine Endkunden zu senden, stellt der SMS-Gateway Provider die „Mobile Number Portability“ (MNP) Abfrage zur Verfügung. Abgefragt wird dabei bei jeder beliebigen internationalen Nummer der Portierungsstatus und bei welchem Netzbetreiber die Nummer derzeit gehostet ist. Diese Abfrage führt allerdings keine Validierung einer Nummer durch. Diese Information, sowie weitere Informationen, bietet die „Home Location Register“ (HLR) Datenbank. Dadurch können Versender validieren, ob die Nummer existiert, welchem Netzbetreiber sie zugehörig ist und vieles mehr. Im Vergleich zum MNP Lookup ist diese Abfrage deutlich ausführlicher: Es wird ebenfalls der Roaming-Status abgefragt, das Land, der Netzwerktyp und ob die Nummer aktuell erreichbar ist.
Bei der Auswahl des richtigen Providers gilt es einige Dinge zu beachten. Das Bereitstellen eines Test-Accounts, um die beiden Varianten der Anbindung, HTTP oder SMPP, von SMS-Dienstleistern testen zu können, sollte in der Regel kostenlos und unverbindlich sein. Das gewünschte Länder-Routing ist für ein effizientes und aussagekräftiges Testing ebenso wichtig, wie die klare Dokumentation der Schnittstellenbeschreibung.