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DSAG-Umfrage: SAP-On-Premise-Lösungen immer noch gefragt, SAP-Cloud-Lösungen legen weiter zu. Fehlende interne Fähigkeiten und Personalmangel sind Hindernisse.
Foto: DSAG Mit Veränderungen Schritt halten Durch Digitalisierung, Transformation und die politische Zeitenwende ist der Erfolg der Unternehmen davon abhängig, wie sie mit den Veränderungen Schritt halten. Laut einer aktuellen Umfrage der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG), gelingt das 79 Prozent der befragten österreichischen Unternehmen gut (DACH: 85 Prozent). 21 Prozent der österreichischen Teilnehmer (DACH: 15 Prozent) waren der Meinung, nicht mithalten zu können. Hindernisse beim Wandel ihres Unternehmens bzw. ihrer Organisation sehen 61 Prozent (DACH: 63 Prozent) in den fehlenden internen Fähigkeiten bzw. dem Personalmangel, ebenso viele im Beharren auf Bewährtem (DACH: 43) und 42 Prozent in Problemen beim Change-Management (DACH: 28 Prozent). Hindernisse für die IT-Abteilung erkennen 73 Prozent der österreichischen Unternehmen im Mangel an internen Fähigkeiten und an Personal (DACH: 63 Prozent), 52 Prozent in der Komplexität von IT-Umstellungen (DACH: 53 Prozent) und 33 Prozent in den Kostenzwängen (DACH: 42 Prozent).
Bei der Frage nach den Software-Anbietern, die für die österreichischen DSAG-Mitglieder in diesem Zusammenhang am wichtigsten sind, liegt Microsoft vor SAP gefolgt von Oracle. Walter Schinnerer, DSAG-Vorstand Österreich: „Nahezu jedes SAP-Anwenderunternehmen setzt auch Microsoft-Produkte ein. Das Thema SAP Cloud wird langsam vom Markt angenommen, jedes Unternehmen muss sich mit dem Gang in die Cloud beschäftigen, da Microsoft dies mit Office 365 quasi erzwungen hat. Zudem hat der Hersteller jüngst angekündigt, zwei lokale Rechenzentren als lokale, souveräne Cloud in Österreich errichten zu wollen, was auch die spezielle Präferenz in Österreich erklärt.“
Bei der Frage nach der Bedeutung von SAP- und Non-SAP-Lösungen, sowohl On-Premise als auch in der Cloud, haben für die derzeitigen IT-Landschaften bei 87 Prozent der befragten österreichischen DSAG-Mitgliedsunternehmen SAP-On-Premise-Lösungen eine hohe und mittlere Bedeutung (DACH: 93 Prozent). Für Non-SAP-On-Premise-Lösungen trifft diese Aussage ebenfalls bei 87 Prozent der Umfrageteilnehmer zu (DACH: 75 Prozent). Für die Cloud-Lösungen gilt: Non-SAP-Cloud-Lösungen haben für 52 Prozent (DACH: 61 Prozent) eine hohe und mittlere Bedeutung, bei SAP-Cloud-Lösungen sind es 16 Prozent (DACH: 42 Prozent).
Das Bild ist bei allen befragten Anwendergruppen ähnlich: Es wird davon ausgegangen, dass On-Premise-Lösungen an Bedeutung verlieren und Cloud-Lösungen an Bedeutung gewinnen – sowohl im SAP- als auch im Non-SAP-Bereich. SAP-Cloud-Lösungen holen im Vergleich zu Non-SAP-Lösungen auf. Lediglich bei den Teilnehmern aus Österreich und Japan haben Non-SAP-Cloud-Lösungen auch künftig eine höhere Bedeutung als SAP-Cloud-Lösungen. „Die österreichischen DSAG-Mitgliedsunternehmen erwarten von SAP eine belastbare und transparente Roadmap für Cloud-Produkte. Gerade für sensible Kundengruppen wie den öffentlichen Sektor, das Gesundheitswesen oder das produzierende Gewerbe ist eine ‚souveräne Cloud‘ im Grunde die Bedingung, dass Cloud-Szenarien weiter an Akzeptanz gewinnen“, so Walter Schinnerer. „Bislang gab es diesen Ansatz noch nicht, es blieb nur der Weg in eine europäische Cloud und damit die Verlagerung kritischer Geschäftsinformationen nach außerhalb der Landesgrenzen.“
Von SAP wünscht sich die DSAG Österreich eine SAP-Health-Strategie und Adaptierung der Roadmap 2030+. Auch das Zusammenspiel von SAP, Hyperscaler/Rechenzentrumsdienstleister, Partner und Kundschaft müsse neu erarbeitet und definiert werden, beispielsweise hinsichtlich der Frage, ob SAP oder die Kundschaft diese Neuaufstellung übernimmt.
Im Juni 2022 haben 437 DSAG-Mitgliedsunternehmen an der Umfrage im DACH-Raum teilgenommen. Befragt wurden CIOs, IT- und CC-Leiter, DSAG-Funktionsträger, aktive Personen und zentrale Ansprechpartner aus Mitgliedsunternehmen. Aus Österreich haben 33 Unternehmen an der Befragung teilgenommen.