Marktführer der Dentalindustrie setzt auf angepasste Maschinendatenerfassung.
Foto: GBO Datacomp
Der Dentalgerätehersteller Sirona erhöht die Auslastung seiner Anlagen mit der MES-Lösung bisoft von GBO Datacomp (Mitte: Produktionsleiter Roland Weber)
Für zuverlässige Produktions- und Kapazitätsplanung gilt es, alle Informationen über Betriebszustände von Maschinen und Anlagen zu erfassen. Manufacturing Execution Systeme (MES) helfen Prozesse zu optimieren. Ein internationaler Dentalgerätehersteller setzt seit rund 10 Jahren auf die Lösung bisoft MDE des Herstellers
GBO Datacomp: Die Auslastung der maschinellen Anlagen wurde damit erhöht und eine deutliche Produktivitätssteigerung erreicht.
Sirona Dental Systems entwickelt und produziert das komplette Spektrum an dentalen Ausstattungsgütern für Zahnarztpraxen, Kliniken und Dentallabors und beschäftigt mehr als 3.200 Mitarbeiter an 28 Standorten weltweit, vermarktet seine Produkte in über 135 Staaten auf allen Kontinenten und erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 1,1 Milliarden US-Dollar. Ein Großteil der Produkte wird im deutschen Bensheim produziert, dem weltweit größten Entwicklungs- und Produktionsstandort des Unternehmens. Dort wurde 2006 eine Lösung zur Maschinendatenerfassung implementiert, denn interne Erhebungen belegten: Die Maschinen im Produktionsprozess standen zu oft still. „Im globalen Wettbewerb benötigen wir für eine zuverlässige Bedarfs- und Produktionsplanung deutlich mehr Informationen über die Betriebszustände unserer Maschinen und Anlagen, als in der Vergangenheit“, sagt Roland Weber, Produktionsleiter bei Sirona. Nach einem Auswahlverfahren entschied man sich für das MES-Modul des Softwareherstellers GBO Datacomp.
Langfristiger Erfolg. Vorderstes Ziel war, einen transparenten Informationsfluss zwischen Produktion und Produktionsplanung als Voraussetzung für eine realistische Kapazitätsplanung zu schaffen. Bbisoft MDE stellt eine direkte Verbindung zwischen Maschinen und Erfassungsterminals her. Die Berichte und Auswertungen, aktuelle Fertigungsdaten und Kennzahlen – wie Nutzungs- und Leistungsgrad oder Qualitätsrate zur Ermittlung der OEE (Overall Equipment Effective-
ness) – lassen sich individuell in die spezifische Fertigungsumgebung integrieren. Die Implementierung bei Sirona verlief unkompliziert: „Bereits nach einem Tag waren sämtliche individuellen Anpassungen an unser System abgeschlossen“, so Produktionsleiter Weber. Eine Produktivitätssteigerung von 8 Prozent wurde bereits nach einigen Monaten durch die erste Testinstallation von 24 Terminals an Bearbeitungszentren und Drehmaschinen erreicht und in der Folgezeit ausgebaut.
Transparente Prozesse.
Im Betrieb registriert das System anhand der Artikelnummern Faktoren wie Produktions- und Stückzeiten, Soll- und Ist-Mengen oder den Nutzungsgrad. Jeder Stillstand wird visualisiert und danach genauer definiert, etwa als Pausenzeiten, Werkzeugbruch oder Rüstzeit. So lassen sich Ausfallgründe ermitteln, priorisieren und letztlich minimieren. Analysen der MES-Daten sind Grundlage für die Anpassung von Vorgabezeiten und damit für Kalkulationen. Heute sind mehr als 60 Maschinen online mit der aktuellsten Version der Software verbunden, wodurch 120 Mitarbeiter im Dreischichtbetrieb in Kontakt sind. So wurden im Laufe der Jahre Maschinenausfallzeiten stark reduziert, die Auslastung gesteigert und die Durchlaufzeiten gesenkt. Roland Weber resümiert: „Für uns gilt: Je mehr Maschinen wir an bisoft MES anschließen, desto besser für unsere Produktion.“