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Infineon eröffnet High-Tech-Chipfabrik für Leistungselektronik auf 300-Millimeter-Dünnwafern.
Foto: Infineon Infineon Austria-Vorstandsvorsitzende Sabine Herlitschka, Infineon-Vorstandsvorsitzender Reinhard Ploss und Jochen Hanebeck, Mitglied des Infineon Vorstands und COO (v.l.n.r) Infineon Technologies eröffnete kürzlich unter dem Motto „Ready for Mission Future“ ihre neue High-Tech-Chipfabrik für Leistungselektronik auf 300- Millimeter-Dünnwafern am Standort Villach. Mit einem Investitionsvolumen von 1,6 Milliarden Euro setzt der Halbleiterkonzern damit eines der größten Investitionsprojekte in der Mikroelektronikbranche in Europa um.
„Die neue Fabrik ist ein Meilenstein für Infineon und ihre Eröffnung ist eine sehr gute Nachricht für unsere Kunden. Der Zeitpunkt, neue Kapazitäten in Europa zu schaffen, könnte angesichts der weltweit wachsenden Nachfrage nach Leistungshalbleitern nicht besser sein“, sagt Reinhard Ploss, Vorstandsvorsitzender. „Wie wesentlich Mikroelektronik in nahezu allen Lebensbereichen ist, haben die letzten Monate deutlich gezeigt. Angesichts der beschleunigten Elektrifizierung und Digitalisierung erwarten wir, dass der Bedarf nach Leistungshalbleitern in den kommenden Jahren weiter zunimmt. Die zusätzlichen Kapazitäten werden uns helfen, unsere Kunden weltweit noch besser zu bedienen – und das auch langfristig.“
Die Fabrik wurde nach drei Jahren Vorbereitungs- und Bauzeit Anfang August drei Monate früher als zunächst geplant in Betrieb genommen. Die ersten Wafer verlassen Mitte September das Villacher Werk. Die Chips decken in der ersten Ausbaustufe vor allem die Nachfrage der Automobilindustrie, im Bereich von Rechenzentren und der erneuerbaren Energiegewinnung aus Solar- und Windkraft. Der Infineon-Konzern verfügt mit der neuen Fabrik über ein zusätzliches Umsatzpotenzial von rund zwei Milliarden Euro pro Jahr.
Beim Bau der Fabrik wurde auf eine weitere Verbesserung der Energiebilanz gesetzt: 80 Prozent des Wärmebedarfs am Standort werden durch intelligentes Recycling aus der Abwärme der Kühlsystemen gedeckt und künftig hochgerechnet rund 20.000 Tonnen CO 2 jährlich eingespart. Der flächendeckende Einsatz von Abluftreinigungssystemen reduziert direkte Emissionen auf nahezu Null.
Die Chipfabrik setzt auf Vollautomatisierung und Digitalisierung. Als „lernende Fabrik“ kommen KI (Künstliche Intelligenz)-Ansätze vor allem im Bereich der vorausschauenden Instandhaltung zum Einsatz. Vernetzte Anlagen wissen durch eine Vielzahl an Daten und Simulationen frühzeitig, wann sie gewartet werden.