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Corona beflügelt souveräne Internetnutzung.
Foto: LinkedIn Sales Navigator/Unsplash Die österreichische Bevölkerung hat während des Lockdowns einen deutlichen Sprung in Richtung höherer digitaler Kompetenz gemacht Die Corona-Krise und der damit verbundene Lockdown haben viele von uns physisch von der Außenwelt abgeschnitten. Für manche war schnell ein neuer Umgang mit der Situation gefunden, sie haben private und geschäftliche Kontakte rasch in die virtuelle Welt verlagert. Andere verfügten nur eingeschränkt über die nötige Infrastruktur und die erforderlichen Kenntnisse. Doch einige haben aus der Not eine Tugend gemacht und sich nun mit der Digitalisierung beschäftigt. Österreich wird digital kompetenter, so das Ergebnis des Integral Austrian Internet Monitor (AIM).
88 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren nutzen aktuell das Internet zumindest gelegentlich, 3 von 4 sogar täglich. Diese Werte haben sich in den letzten Jahren nur wenig verändert. Aber: aktuelle Ergebnisse des AIM zeigen, dass die aktuellen Internetnutzer während der Corona-Krise ihre Kompetenzen zum Teil deutlich erweitert haben. Integral hat im ersten Quartal 2019 für die Messung dieser Souveränität einen Digitalkompetenz-Index entwickelt, welcher Aspekte wie mobile Nutzung, Frequenz, Intensität und Vielfalt der Nutzung sowie Einstellungen zur digitalen Welt berücksichtigt. Bis zum ersten Quartal 2020 ist der Index innerhalb von 12 Monaten moderat angestiegen (+2 Punkte), doch alleine im Q2/2020 hat er um 3 Punkte zugelegt. Österreich hat also innerhalb dieses kurzen Zeitraums einen deutlichen Sprung in Richtung höherer digitaler Kompetenz gemacht.
Die Ergebnisse zeigen, dass bei Frauen die Digitalkompetenz stärker wächst als bei Männern. Auch Personen über 50 Jahre und Menschen mit mittlerer Schulbildung haben überdurchschnittlich an Kompetenz gewonnen.
„Der Kompetenzgewinn fällt in diesen Zielgruppen deswegen so hoch aus, weil während der Krise alternative Kommunikationsmöglichkeiten mit Freunden und Familie gefunden werden mussten. Auch der rasche Umstieg ins Homeoffice hat dazu geführt, dass Personen, die früher eher internet-avers waren, neue digitale Kompetenzen entwickelt haben.“, so dazu Martin Mayr, Mitglied der Geschäftsleitung von Integral.
Generell ist mit der Kompetenz auch die Vielfalt der Internetnutzung gestiegen. Bei einigen Anwendungsbereichen zeigt sich dies besonders deutlich. So hat das Telefonieren über das Internet von 45 Prozent (Q1/2020) auf 63 Prozent (Q2/2020) deutlich zugenommen. Bei Frauen über 60 fällt dieser Zuwachs noch deutlicher aus. Auch der Austausch von Dateien über Cloud Services hat an Bedeutung gewonnen – die Nutzung ist von 34 Prozent auf 40 Prozent gestiegen. Andere Bereiche, wie etwa Streaming, Spielen oder Online-Shopping verzeichnen einen moderaten Zuwachs. Es ist damit zu rechnen, dass das Nutzungsniveau dieser Anwendungszwecke stabil bleibt bzw. weiter zulegen wird. Hingegen ist der gemessene Rückgang bei der Nutzung von Online-Fahrplänen oder Hotelbuchungen auf den Lockdown zurückzuführen und lässt mittel- und langfristig eine Erholung auf den Wert vor Corona erwarten.
Für den Austrian Internet Monitor wurden Im 1. und 2. Quartal wurden 2.000 Personen in einer Hybridstichprobe (telefonische und Online-Befragung) repräsentativ für die Bevölkerung ab 14 Jahren durchgeführt.