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Wien Energie nutzt Abwärme des Rechenzentrums von Interxion für die Beheizung der Klinik Floridsdorf.
Foto: Wien Energie/Christian Hofer
Stadtrat Peter Hacker, Martin Madlo, Managing Director Interxion, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Stadtrat Peter Hanke, Michael Binder, Medizinischer Direktor Wiener Gesundheitsverbund, Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung, bei der Projektpräsentation (v.l.)
Das Rechenzentrum von Interxion wird künftig die Klinik Floridsdorf beheizen. Wien Energie errichtet dafür eine Wärmepumpenanlage, die an der Kühlanlage des Rechenzentrums angeschlossen wird. Die Anlage „recycelt“ überschüssige Wärme aus den Serverräumen effizient und wandelt diese in Fernwärme für die Klinik um.
In Zukunft werden 50 bis 70 Prozent des Wärmebedarfs der Klinik durch die Abwärme des Rechenzentrums durch die neue Anlage gedeckt. Das Rechenzentrum ist nur wenige hundert Meter von der Klinik Floridsdorf entfernt. Über eine eigene Verbindungsleitung wird das Spital direkt mit Wärme versorgt. Laut dem Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker werden so jährlich bis zu 4.000 Tonnen CO2 eingespart. Bis 2040 soll die Wiener Fernwärme vollständig klimaneutral produziert werden. Neben der Versorgung der Klinik Floridsdorf erzeugt Wien Energie zusätzlich Kälte für das Rechenzentrum.
Interxion betreibt in Floridsdorf den größten Rechenzentrums-Campus Österreichs. „Unsere Rechenzentren und Datenknotenpunkte sind nicht nur ein wesentlicher Teil des digitalen Rückgrats Österreichs, sondern auch eine der wichtigsten digitalen Drehscheiben in Zentral- und Osteuropa. Diese Kooperation zeigt, dass Digitalisierung und Klimaschutz gut miteinander vereinbar sind, und dass sich durch den Einsatz neuer Technologien sogar vollkommen neue Möglichkeiten eröffnen, das Klima zu schonen. Mit unserem Rechenzentrum schaffen wir zum einen schnellste Verbindungen und Speicherplatz und generieren zum anderen auch Arbeitsplätze und Wertschöpfung – durch die effiziente Nutzung unserer Abwärme jetzt auch noch Mehrwert in Form von klimaneutraler Energie hier direkt vor Ort im Bezirk“, erklärt Martin Madlo, Managing Director von Interxion Österreich.
Seit Herbst 2021 wird an der Planung und Umsetzung des Abwärme-Projekts gearbeitet. Nach dem Bau der Verbindungsleitung zwischen Klinik und Rechenzentrum erfolgt der Anschluss an das Kühlsystems von Interxion. Gleichzeitig errichtet Wien Energie in der Energiezentrale der Klinik drei Wärmepumpen mit einer Leistung von je einem Megawatt. Die Anlage entzieht dem rund 26°C warmen Kühlwasser die Wärmeenergie und nutzt diese, um die Klinik mit bis zu 82°C zu heizen. Das abgekühlte Kühlwasser fließt zurück zum Rechenzentrum, wo es wieder zur Kühlung eingesetzt wird. Mitte 2023 soll die Anlage in Betrieb gehen. Das Projekt wird aus den Mitteln der Umweltförderung des BMK gefördert. Begleitforschung wird im Rahmen der Aspern Smart City Research betrieben.