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Die österreichische IT-Community traf sich zur Microsoft Tech Confernce 2023 im Colosseum 21 in Floridsdorf.
Foto: Ludwig Schedl ETC Rund 800 Partner und Kunden fanden sich im Colosseum 21 ein. Rund 800 Besucherinnen und Besucher wollten bei der Microsoft Tech Conference wissen: Was sind die Chancen und Risiken von KI und was gibt es Neues im Microsoft-Umfeld rund um Digitalisierung, Internet of Things oder Modern Workplace? Für zwei Tage verwandelte sich die Location Colosseum 21 in einen Innovation- und Tech-Hub.
Isabell Claus, Mitgründerin der Suchmaschine thinkers.ai, betonte in ihrer Keynote, dass KI die Wirtschaft und die Arbeit von Grund auf verändert – ähnlich wie damals das Automobil, nur dass es bei KI deutlich schneller und weitreichender passiert. Claus forderte Unternehmen auf, ihre eigene Innovationskraft vor das „Problemdenken“ rund um KI zu stellen, und betonte, dass Menschen nicht von KI ersetzt werden, sondern von Menschen, die gut mit der KI umgehen können. „Trotzdem werden KI und Technologie unseren Wohlstand prägen, so wie es Jahrzehnte lang die industriellen Innovationen getan haben“, so Claus.
„Der Wunsch der Unternehmen, Arbeitsprozesse zu automatisieren und zu vereinfachen, ist sehr groß“, sagte Veranstalter Michael Swoboda, Geschäftsführer des Trainingsanbieters ETC, „dadurch hat sich der Fokus der TC23 auf KI und Security ganz natürlich ergeben.“ In dieser Phase der digitalen Transformation gehe es darum, worauf Unternehmen setzen sollten. Dazu bot die TC Talks und Workshops von rund 40 internationalen IT-Expertinnen und -Experten zu einem breiten Themenspektrum von Internet of Things über Modern Workplace bis hin zu Azure Infrastructure und Digital Applications.
„Wir haben ein enormes Cloud-Wachstum in Österreich und sind deshalb dabei unter die Top-Nationen innerhalb der Microsoft-Community aufzurücken. Das geht nur dank engagierter Partner und innovativer Kunden“, sagte Hermann Erlach, General Manager Microsoft Österreich, in seinem Opening Statement. „Wir erleben gerade besonders spannende Zeiten, da wir erst am Anfang der AI-Journey sind und die volle Revolution noch gar nicht absehen können“, ergänzte Doris Lippert, Global Partner Solutions Lead von Microsoft Österreich.
Der finnische Sicherheitsexperte Sami Laiho sprach in seiner Keynote „Cybercrime 2022/23“ über die Veränderungen der Sicherheitsbedrohungen für Unternehmen im vergangenen Jahr. Laiho stellte fest, dass Ransomware häufiger durch Angriffe auf ungepatchte Schwachstellen in Unternehmen eindringt als durch Phishing. „Die Ransomware-Industrie wächst und wird immer aggressiver. Wir können also davon ausgehen, dass mehr Unternehmen als je zuvor betroffen sein werden“, sagte Laiho. Anhand aktueller Beispiele zeigte der Sicherheitsexperte, wie Angreifer vorgehen und welche Sicherheitskontrollen am sinnvollsten sind.
„72 Prozent der DACH-Unternehmen erlebten 2022 mindestens einen erfolgreichen Ransomware-Angriff“, sagte Stefan Bartram, Cybersecurity-Experte von AvePoint in seinem Vortrag. Ransomware-Angriffe entwickeln sich zu einer der größten Sicherheitsbedrohungen für Unternehmen jeder Größe. Dabei verschlüsselt Ransomware die Daten eines Unternehmens und fordert Lösegeld. Viele Unternehmen zahlen das Lösegeld, aber nur 65 Prozent erhalten ihre Daten zurück. Deswegen sei es essenziell, einen Aktionsplan bereit zu haben, wie auf so einen Angriff zu reagieren ist, um die Geschäftskontinuität zu gewährleisten, forderte Bartram. Ein geeigneter Plan sollte ein Business Impact Assessment, eine vollständige Kopie wichtiger Systeme und regelmäßige Tests der Disaster-Recovery-Pläne beinhalten. Denn mit einem guten Backup müsse man sich als Unternehmen erst gar nicht mit digitalen Lösegeldforderungen auseinandersetzen, so der Cybersecurity-Experte.
Sebastiano Galazzo ist ein KI-Spezialist, der digitale Zwillinge erstellt. In seinem von der Netflix-Serie „Black Mirror“ inspirierten Vortrag zeigte er, wie man eine digitale Kopie von sich selbst erstellen kann, die Persönlichkeit, Gedanken und Hobbys abbildet. Er erklärte, wie man mit dieser Kopie interagieren und sie verschiedene Aufgaben erledigen lassen kann.
Lukas Keller und Anne Marchal von Tietoevry Austria präsentierten anhand der „Billa-Filiale der Zukunft“, wie durch Internet of Things-Vernetzung ein effizienteres Energiemanagement und eine nachhaltigere Nutzung der Handelsfiliale erreicht wird. Abgerundet wurde der Auftritt von XR-Experte Helmut Krämer mit einer Live-Demo des „Metaverse for Business“. Dieses ermöglicht u.a. Extended Reality (XR)-Lösungen für Trainings an industriellen Maschinen.