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Obwohl PLM- und ERP-Systeme in vielen Unternehmen nebeneinander existieren, bleibt ihr Zusammenspiel häufig oberflächlich. Das Resultat: ungenutzte Potenziale, ineffiziente Prozesse und riskante Entscheidungen. BE-terna und Bluestar PLM plädieren für eine tiefergehende Integration – und liefern konkrete Argumente, warum gerade jetzt Handlungsbedarf besteht.
Foto: Bluestar PLM
Matthias Kraus, Project Manager & Sales Engineer bei Bluestar PLM
Foto: BE-terna
Christian Rothner, Business Development Manager, Discrete Manufacturing bei BE-terna
In vielen Fertigungsunternehmen gleicht die Systemlandschaft einem komplexen Gebilde aus Einzellösungen, halbherzigen Schnittstellen und isolierten Datenflüssen. Besonders auffällig ist dabei die Kluft zwischen Produktlebenszyklusmanagement (PLM) und Enterprise Resource Planning (ERP): Zwar liefern PLM-Systeme ihre Daten an das ERP, doch ein Rückfluss von Informationen in die Konstruktion findet kaum statt. Diese einseitige Kommunikation birgt erhebliche wirtschaftliche Nachteile – und lässt sich in der aktuellen Marktlage immer schwerer rechtfertigen.
In der Praxis übermitteln PLM-Systeme Stücklisten und Konstruktionsdaten an das ERP, damit Einkauf und Fertigung starten können. Aus Sicht vieler Unternehmen ist damit der Zweck erfüllt. Doch das greift zu kurz, wie Matthias Kraus, Project Manager & Sales Engineer bei Bluestar PLM, ausführt: „Wenn wir uns mit Unternehmen im Markt unterhalten, zeigt sich in gut 80 bis 90 Prozent der Fälle ein ähnliches Bild: In der täglichen Praxis kommt ein regelrechtes Sammelsurium aus externen Tools für Aufgaben wie CAD, Variantenmanagement oder Change Management zum Einsatz, die per Schnittstelle an ein zentrales PLM-System angebunden sind. Dieses ist dann wiederum mithilfe einer zweiten Schnittstelle an das ERP angeschlossen.“
Zwar lasse sich so eine gewisse Automatisierung der Übergabe erzielen, doch laut Kraus bleibt dabei ein zentrales Potenzial ungenutzt: „Damit ist für die meisten Unternehmen ihr wichtigstes Soll erfüllt – und sie machen sich gar nicht bewusst, welches Potenzial sie damit eigentlich verschenken.“
Ein wesentlicher Nachteil dieser Architektur: Ingenieurinnen und Ingenieure treffen ihre Entscheidungen oft ohne aktuelle wirtschaftliche und logistische Informationen. Lagerstände, Beschaffungskosten oder verfügbare Alternativen werden nicht in Echtzeit berücksichtigt, weil sie nicht im Zugriff der Konstruktion liegen. Das führt zu suboptimalen Lösungen und birgt Effizienzverluste.
„In der heutigen Zeit bedarf es eines nahtlosen End-to-End-Prozesses über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts hinweg, von der Entwicklung bis hin zum Änderungsmanagement, mit einem optimierten Daten- und Dokumentenfluss in beide Richtungen“, formuliert Christian Rothner, Business Development Manager, Discrete Manufacturing bei BE-terna. „Die Grundvoraussetzung dafür ist eine echte Integration von ERP und PLM, durch die die getrennten Welten von Konstruktion und operativem Geschäft nahtlos miteinander verschmelzen.“
Eine solche Integration bringt konkrete Vorteile: Prozesse lassen sich effizienter gestalten, weil alle Beteiligten auf eine zentrale, aktuelle Datenbasis zugreifen. E-Mails und Abstimmungen per Telefon reduzieren sich drastisch, der Zeitaufwand für Auftragsbearbeitung sinkt erheblich. Auch die Datenqualität steigt, da Redundanzen entfallen und Fehlübertragungen vermieden werden. Fertigungspläne und Zeichnungen sind jederzeit in aktueller Version verfügbar.
Kollaboratives Arbeiten wird erleichtert, da klar definierte Workflows über Abteilungs- und Landesgrenzen hinweg entstehen. „So ist zu jedem Zeitpunkt sichtbar, welcher Bereich gerade für den aktuellen Prozessschritt zuständig ist“, so Rothner. Dies unterstützt auch die Einhaltung von Lieferterminen und erhöht die Transparenz innerhalb der Organisation.
Gerade für global agierende Unternehmen mit verteilten Entwicklungs- und Fertigungsstandorten ist ein zentralisiertes Berechtigungsmanagement essenziell. Sensible Daten müssen effizient verfügbar sein, dürfen aber nicht in falsche Hände geraten. Integrierte Systeme erlauben es, fein abgestufte Berechtigungen zu vergeben und gleichzeitig die Zusammenarbeit weltweit zu koordinieren. Rothner bringt es auf den Punkt: „So lassen sich im Idealfall Entwicklungs- und Fertigungsprozesse rund um die Uhr realisieren.“
Ein letzter Aspekt ist die durchgängige digitale Transparenz – besonders im Change Management. Änderungen lassen sich nicht nur sauber dokumentieren, sondern auch im Hinblick auf Kosten und Ressourcenaufwand bewerten. Unternehmen gewinnen dadurch Planungs- und Entscheidungssicherheit.
Um diese Vorteile nutzbar zu machen, setzt Bluestar PLM auf eine vollständige Integration in Microsoft Dynamics 365. Diese erlaubt eine konsistente Datenhaltung von CAD über PLM bis hin zum ERP. BE-terna unterstützt dabei mit spezifischem Branchen-Know-how und ermöglicht es Fertigungsunternehmen, die Potenziale dieser Verbindung praxisnah zu erschließen.