Mit Cloud-Services können Unternehmen dem Wildwuchs in der IT effizient entgegentreten.
Mit dem IT-Cloud-Index präsentiert das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Techconsult eine Langzeituntersuchung zum Stellenwert von Cloud Computing in mittelständischen Anwenderunternehmen.
In der Befragung konnte die Cloud-Technologie als Treiber der Schatten-IT identifiziert werden. Vor dem Hintergrund der nur langsam abnehmenden Vorbehalte des Mittelstands gegenüber dem Einsatz von Cloud Services, wirken diese Ergebnisse auf den ersten Blick wenig förderlich für eine weitere Etablierung des Betriebsmodells, erklärt Analyst Max Schulze: „Es hat den Anschein, dass Cloud die Schatten-IT fördert. Dieser Schein trügt jedoch, vielmehr ist Schatten-IT ein Problem aller Unternehmen jeder Größenklasse.“ Die richtige IT-Strategie verwandelt die Cloud-Technologie zu einem wirkungsvollen In-strument gegen bestehende Schatten-IT-Strukturen und kann nachhaltig helfen, diese effektiv zu beseitigen, so Schulze weiter.
Schatten-IT durch die Cloud?
Die Studie zeigt, dass in vielen Fällen der Einsatz von einzelnen wenigen Cloud Services nicht ausreicht, um den Bedarf der Fachbereiche in den Unternehmen abzudecken. 56 Prozent der befragten Firmen beziehen Cloud Services von externen Dienstleistern (Public Cloud), ohne Ihre IT-Organisation davon in Kenntnis zu setzen. Für Leiter der strategischen und operativen Unternehmensführung stellen diese Schatten-IT-Vorgänge erhebliche Schwierigkeiten für den Unternehmensalltag dar. Für die eingesetzten Anwendungen liegen keine Service-Level-Agreements vor. Des Weiteren werden diese aufgrund des geheimen Einsatzes auch nicht vom IT-Support betreut. In Kombination mit weiteren Schatten-IT-Vorgängen, wie dem Einsatz von privaten Devices für arbeitsrelevante Prozesse (49 Prozent) sowie der Nutzung von Social Software (41 Prozent), können ernstzunehmende Sicherheitsrisiken für die betroffenen Unternehmen entstehen. „Heterogene IT-Landschaften im Zusammenspiel mit fehlenden Anwendungstests, Updates und Dokumentationen können die Folgen sein, wodurch letztendlich die zentrale Steuerung der gesamten IT eines Unternehmens gefährdet werden kann“, erklärt Schulze.
Die Gründe für den Einsatz von Schatten-IT sind laut der Befragung vielfältig. Nicht selten liefern IT-Abteilungen aus Sicht der abhängigen Fachabteilungen nicht die Services in der Qualität und Zeit, wie dies für die unternehmerischen Ziele notwendig wäre. Für Schulze stehen die IT-Abteilungen in der Pflicht, den Fachabteilungen innovative und marktgerechte Lösungen bereit zu stellen. Schulze: „Cloud Lösungen können hier der Schlüssel zum Erfolg sein, indem die IT-Abteilungen den Mitarbeitern Anwendungen über ein eigens intern eingerichtetes Cloud-Portal anbieten. IT-Abteilungen müssen sich demnach als ‚Cloud Service Broker‘ verstehen, deren Aufgabe es ist, Dienste von externen Anbietern zu bewerten, auszuwählen und auf die spezifische Unternehmenssituation anzuwenden“. Auf diese Weise können Fachabteilungen nach wie vor flexibel, schnell und effizient Cloud Services in Anspruch nehmen, jedoch unterliegen diese der Kontrolle der IT-Abteilungen, wodurch Servicequalität und Sicherheit sichergestellt werden können.