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Künstliche Intelligenz (KI) wird von 84 Prozent der Chief Information Officers (CIOs) als ebenso revolutionär wie das Internet angesehen, doch nur 11 Prozent haben die Technologie vollständig in ihren Unternehmen implementiert. Laut einer aktuellen Salesforce-Studie stehen CIOs vor zahlreichen Herausforderungen, vor allem in den Bereichen Dateninfrastruktur und Sicherheit, die die Einführung von KI bremsen.
Foto: Salesforce Juan Perez, CIO von Salesforce Die Studie von Salesforce, die 150 CIOs, darunter auch aus Österreich, befragte, beleuchtet die Schwierigkeiten, mit denen IT-Führungskräfte bei der Implementierung von KI konfrontiert sind. Dabei zeigt sich, dass CIOs sich zunehmend unter Druck gesetzt fühlen, Experten für KI zu sein, obwohl viele zugeben, dass sie noch dabei sind, die Technologie voll zu verstehen. Rund 61 Prozent der CIOs gaben an, dass sie glauben, mehr über KI wissen zu müssen, als es tatsächlich der Fall ist.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie deuten darauf hin, dass CIOs den Einfluss von KI auf ihr Unternehmen zwar anerkennen, jedoch mit Vorsicht vorgehen. 67 Prozent verfolgen einen zurückhaltenderen Ansatz bei der Einführung von KI, als es bei früheren Technologien der Fall war. Sicherheits- und Datenschutzbedenken sowie der Umgang mit unzureichenden Daten stellen die größten Hürden dar.
Ein wesentliches Hindernis bei der Einführung von KI liegt in der oft mangelhaften Dateninfrastruktur der Unternehmen. Die Salesforce-Studie zeigt, dass CIOs im Median 20 Prozent ihres Budgets für Dateninitiativen aufwenden, während nur 5 Prozent für KI-Investitionen reserviert sind. Die Verfügbarkeit vertrauenswürdiger Daten ist für die erfolgreiche Einführung von KI unerlässlich, wird jedoch als großer Stolperstein wahrgenommen.
Juan Perez, CIO von Salesforce, betont die Bedeutung von soliden Datenstrukturen: „Dateninitiativen sind nicht neu, aber sie haben ein noch nie dagewesenes Maß an Dringlichkeit und Priorität erreicht. Fast jedes Unternehmen, mit dem ich spreche, verlagert Ressourcen, um sicherzustellen, dass seine Daten integriert, zugänglich und relevant sind.“ Diese Priorisierung von Datenmanagement ist ein Schlüssel zur erfolgreichen Implementierung von KI-Strategien in den kommenden Jahren.
Während der Aufbau einer belastbaren Datenbasis für CIOs höchste Priorität hat, stellt sich für viele die Frage, in welchen Geschäftsbereichen KI sinnvoll eingesetzt werden soll. Die Studie zeigt, dass es oft ein Missverhältnis zwischen den potenziellen Anwendungsfeldern von KI und der Bereitschaft der Abteilungen gibt, diese Technologie zu adaptieren.
So sehen CIOs den Kundenservice als besonders geeignet für den Einsatz von KI, doch paradoxerweise herrscht gerade in dieser Abteilung wenig Enthusiasmus. Demgegenüber zeigt das Marketing großes Interesse an der Technologie, jedoch fehlen hier häufig die nötigen Ressourcen und Fähigkeiten, um KI erfolgreich einzusetzen. Jeff Amann, EVP & GM von Salesforce Industries, betont die Notwendigkeit gezielter Schulungen: „Führungskräfte haben die einmalige Gelegenheit, KI in ihren Unternehmen zu präsentieren und skeptischen Mitarbeitenden zu zeigen, dass KI ihre Arbeit unterstützen und nicht behindern kann.“
In einer Zeit, in der sich KI-Technologien rasant weiterentwickeln, suchen viele CIOs Rat und Unterstützung bei Kollegen und Kolleginnen in anderen Unternehmen. Salesforce-CIO Perez sieht dies als positive Entwicklung: „Dies ist die perfekte Gelegenheit für den Wissensaustausch. Heutige CIOs haben in ihrer Karriere nicht viele technologische Umbrüche von dieser Tragweite erlebt. Es ist entscheidend, dass wir unsere Erkenntnisse teilen, um eine erfolgreiche KI-Wirtschaft aufzubauen.“