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Die neue „Employer Brand Research 2025“ von Randstad zeigt: Sechs von zehn Beschäftigten in Österreich erwarten kaum Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf ihre Jobs. Dennoch wächst die Bedeutung von KI, besonders bei jüngeren Generationen. Unternehmen sind gefordert, den Kompetenzaufbau aktiv zu gestalten – auch im Sinne ihrer Attraktivität als Arbeitgeber.
Foto: Randstad
Bjørn Toonen, Managing Director Randstad Österreich
Während künstliche Intelligenz in vielen Unternehmen bereits als Innovationstreiber gilt, sehen Österreichs Arbeitnehmer die Entwicklung noch vergleichsweise gelassen. Die jüngste Arbeitsmarktstudie des internationalen Personaldienstleisters Randstad – „Employer Brand Research 2025“ – zeigt: Nur eine kleine Minderheit erwartet durch KI den Verlust des eigenen Arbeitsplatzes. Gleichzeitig sind klare Generationsunterschiede sichtbar, wenn es um die Nutzung von KI im Arbeitsalltag geht. Die jährlich erhobene, repräsentative Studie analysierte nicht nur die Einschätzungen zur KI, sondern auch die Beliebtheit der größten heimischen Arbeitgeber – mit einem bekannten Sieger.
Die wichtigste Erkenntnis der Randstad-Studie zur Rolle von KI: „Sechs von zehn Befragten (60 Prozent) sehen nur ‚geringe‘ oder ‚überhaupt keine‘ Auswirkungen“ auf ihre berufliche Zukunft. Ein weiteres Viertel (24 Prozent) geht von einem „erheblichen“ Einfluss aus. Nur „jeder 25. Beschäftigte (4 Prozent) erwartet sogar, wegen KI den Job zu verlieren“. Trotz dieser geringen Zahl mahnt Randstad-Österreich-Chef Bjørn Toonen zur Achtsamkeit: „Etwaige Vorbehalte gegenüber dieser Technologie sollten durch offene Kommunikation mit den Mitarbeitenden und interne Schulungen gelöst werden, um keine Unsicherheit in der Belegschaft zu erzeugen.“
Auch aus regulatorischer Sicht ist Aufholbedarf gegeben: Seit dem 2. Februar 2025 verlangt der EU AI-Act, dass alle Beschäftigten, die mit KI arbeiten, über entsprechende Kompetenzen verfügen. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, aktiv in Weiterbildungen zu investieren.
Quelle: Randstad
Infografik „Welche Auswirkungen wird Künstliche Intelligenz (KI) in den nächsten fünf Jahren auf Ihre Arbeit haben?“
Überraschend viele Beschäftigte in Österreich setzen im Arbeitsalltag noch gar nicht auf KI: Laut Studie nutzen „rund die Hälfte der heimischen Arbeitnehmerinnen (47 Prozent)“ Künstliche Intelligenz „nie“. Weitere 26 Prozent verwenden sie „hin und wieder“, während lediglich 13 Prozent KI „regelmäßig“ oder „täglich“ im Einsatz haben. Unterschiede zwischen Angestellten und Arbeiterinnen sind dabei gering – mit 14 Prozent zu 11 Prozent.
Erwartungsgemäß zeigt sich ein klarer Branchenunterschied: „Den höchsten Anteil an KI-Nutzer unter den österreichischen Angestellten verzeichnet mit einem Drittel der Befragten – erwartungsgemäß – die IT- und Digital-Branche“, betont Toonen.
Quelle: Randstad
Infografik „Wie oft nutzen Sie heute schon Künstliche Intelligenz (KI) bei Ihrer Arbeit?“
Ein klarer Trend zeigt sich bei der Nutzung von KI entlang der Generationenlinie. Während nur „ein Viertel (26 Prozent) der Generation Baby Boomer“ KI im Berufsalltag einsetzt, liegt der Anteil bei der Generation Z bereits bei 49 Prozent. Millennials folgen mit 44 Prozent, die Generation X liegt mit 33 Prozent im Mittelfeld.
„Mit den nachkommenden jüngeren Generationen wird die Rolle der KI am Arbeitsplatz weiter an Bedeutung gewinnen“, erklärt Toonen. Dies habe nicht nur Auswirkungen auf Produktivität und Arbeitsprozesse, sondern auch auf die Arbeitgeberattraktivität: „Weiterbildungen spielen auch eine Rolle bei der Attraktivität von Arbeitgebern und der Bindung von Mitarbeitenden.“ Laut Randstad „hat jeder fünfte heimische Beschäftigte (22 Prozent) schon wegen fehlender Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten gekündigt“.
Quelle: Randstad
Infografik „Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Job über verschiedene Generationen hinweg“
Neben dem Fokusthema KI bildet das Arbeitgeber-Ranking einen weiteren Kern der Studie. Die repräsentative Umfrage unter 4.424 Arbeitnehmer*innen zeigt ein klares Bild: Der Grazer Automobilzulieferer AVL List verteidigt seinen Spitzenplatz zum dritten Mal in Folge. Dahinter folgen Siemens (Wien) und das Kepler Universitätsklinikum (Linz) als Aufsteiger auf Platz drei.
Weitere Aufsteiger im Ranking sind die Verbund AG, die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes), Siemens Energy und die Energie AG OÖ (Plätze 4 bis 7). Auf den Rängen 8 bis 10 landen das Ordensklinikum Linz, BMW Österreich und VAMED. Die Porsche Holding rutschte im Vergleich zum Vorjahr von den Top 3 auf Platz 16 ab.
Quelle: Randstad
Infografik zur Randstad-Studie „Employer Brand Research 2025“ (REBR): „Top 10-Arbeitgeber in Österreich 2025“