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Die Plattform Industrie 4.0 Österreich lud auch heuer wieder zum „Industrie 4.0 - Praxis Frühstück“ in Alpbach. Data Sharing und dessen Mehrwert für produzierende Unternehmen inklusive konkrete Use Cases und Anwendungen waren dabei im Fokus.
Foto: Standortagentur Tirol Wolfgang Leindecker, Microsoft Österreich, Lukas Wieser, Myflexbox, Stefan Breitwieser, Findustrial, Michael Jäger, Marcus Hofer, Standortagentur Tirol, Jonathan Grothaus, Myflexbox, Alexander Sztatecsny, Tributech Solutions, Roland Sommer, Plattform Industrie 4.0 Die Technologiegespräche beim Europäischen Forum Alpbach nutzte die Plattform Industrie 4.0 Österreich, um gemeinsam mit der Standortagentur Tirol, Siemens und Microsoft erneut ein „Industrie 4.0 - Praxis Frühstück“ zu veranstalten: Der Erfahrungsaustausch stand im Vordergrund – Experten von Tributech Solutions, DIO, Microsoft Österreich und Siemens Digital Industries diskutierten über das wirtschaftliche Potenzial des Teilens von Produktionsdaten und präsentierten Data Sharing-Modelle. Im Rahmen der Veranstaltung stellte die Standortagentur Tirol auch den aktuellen Stand ihrer Arbeit an einem Datenhub für öffentliche Daten vor, der Tiroler Unternehmen neue Anwendungen in der Data Sharing-Welt ermöglichen soll.
Günther Tschabuschnig, Präsident der DIO (Data Intelligence Offensive – die Kooperations-Plattform für den Big Data-Bereich), sprach über Richtlinien, die bei der Nutzung von Daten aus unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden. Dabei hob er die Open Data-Richtlinie hervor, die durch das offene Publizieren von Daten Innovation, Partizipation und Kooperation ermöglichen. Die Vision einer offenen Datengesellschaft ist es, dass Österreichs Digitalwirtschaft eine internationale Vorreiterrolle bei der intelligenten Nutzung von Daten einnimmt – durch die Verschneidung verschiedener Technologien und Richtlinien und nicht zuletzt einer agilen Governance. Dafür bedarf es einer Wirtschaft, die mit großen Datenmengen zum Wohl aller umgehen kann: bei der Datenanbieter und Datensuchende unter Einhaltung des Datenschutzes einen neuartigen Marktplatz bilden. Diese Ausführungen untermauerte er mit konkreten Use Cases aus Tirol, die erfolgreich öffentlich zugängliche Daten nutzen.
Alexander Sztatecsny, COO von Tributech Solutions, beleuchtete das erforderliche Fundament für unternehmensübergreifendes Data Sharing. Neben Sicherheit und Modularität adressiert man vor allem die wichtigen Themen Daten-Hoheit und Nachvollziehbarkeit. So wird Vertrauen geschaffen und die Datenwirtschaft beflügelt. Über den „Data Space Kit“ der Linzer können beliebig viele Kooperationspartner selbst hochfrequente Sensordaten elegant und effizient teilen und ermöglichen die Auditierung (zum Schutz vor Manipulation) von Ursprung und Integrität, mittels patentierter Lösung.
So können beispielsweise Pay-Per-Use-Geschäftsmodelle sicherer und skalierbar in Rekordzeit umgesetzt werden. Seinen Beitrag zur Europäischen Daten-Ökonomie versucht das Unternehmen mit dem soeben gelaunchten „DataSpace-Playground“ zu leisten, bei dem Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette schnell und unkompliziert reale Use-Cases umsetzen können.
Wolfgang Leindecker, Director Solution Sales und Member of the Management Board bei Microsoft Österreich, quantifizierte den Nutzen von Data Sharing, wies auf mögliche Stolperfallen in der Umsetzung hin und berichtete von Anwendungen in der Praxis, unter anderem bei Fill und BMW. Im Anschluss gab Lukas Wieser, Head of Partnerships and Sales von Myflexbox, einen Einblick in die Realisierung bei einem schnell wachsenden Startup.
Gerhard Engelbrecht, Senior Scientist im Bereich Data Analytics und Artificial Intelligence bei Siemens Technology, gab Einblick wie der europäische Datenaustausch mit GAIA-X (einer souveränen europäischen Dateninfrastruktur) den nachhaltigen Energieaustausch zwischen Wohn- und Industrieanlagen ermöglicht und damit zur höheren Nutzung von erneuerbarer Energie führen kann.