Alle 14 Tage aktuelle News aus der IT-Szene >
Webbasierte Plattformen verbinden Bürger, Unternehmen, Organisationen und Behörden. Gastbeitrag von Romy Farber
Foto: BCT Deutschland Die Autorin Romy Farber ist als Business Manager beim IT-Dienstleister BCT Deutschland tätig Die Digitalisierung stellt Städte zunehmend vor die Herausforderung, mit eigenen smarten Servicekonzepten zu reagieren. Viele Stadtverwaltungen wollen die Möglichkeiten der digitalen Entwicklungen nutzen, um die Standortqualität zu halten. Ziel ist es, das Leben und den Handel vor Ort zu verbessern sowie die Kommunikation und die Interaktion in dem Netzwerk „Behörde – Bürger – Unternehmen – Organisationen“ zu vereinfachen und zu beschleunigen. Die Herausforderung liegt allerdings darin, die physische Welt als digitales Abbild in eine Plattform zu übertragen.
Einen Anwohnerparkplatz beantragen, den Wohnsitz an- und ummelden oder Briefwahlunterlagen anfordern – inzwischen können all diese Anträge vielerorts online gestellt werden. Anschließend wird der Antrag ausgedruckt, per Post verschickt und schließlich in der Verwaltung manuell bearbeitet. Dabei wäre es deutlich effizienter, eine Plattform zu nutzen, über die Antragsstellung und -bearbeitung digital erfolgen. Bei der Entwicklung der öffentlichen Verwaltung hin zum digitalen Servicedienstleister ist somit noch deutlich Luft nach oben.
Die Softwareunternehmen CMP International und BCT Deutschland entwickeln eine sogenannte Digital-City-Plattform. Das webbasierte Informations-, Kommunikations- und Handelsportal für Produkte und Dienstleistungen dient Städten als lokaler digitaler Marktplatz. Zugrunde liegt der Digital-City-Plattform das Konzept „Clicks & Bricks“, denn sie vernetzt die digitale Welt (Clicks) mit physisch präsenten Bürgern, Unternehmen, Organisationen und Behörden (Bricks) als Social Community.
Die Plattform selbst setzt sich aus drei zentralen Bereichen zusammen: Über einen digitalen Einkaufsbereich können Kommunen und Städte Waren und Produkte automatisiert, effizient und vergabekonform erwerben. Für den Austausch der Bürger untereinander sowie mit lokalen Unternehmen und Organisationen sorgt wiederum ein Kommunikationsportal mit Social-Media-Elementen. User werden über die Plattform zielgerichtet durch die verschiedenen Angebote der Stadt geleitet. Zudem wird die Ad-hoc-Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen lokal ansässiger Unternehmen ermöglicht. Der dritte Bereich umfasst die digitale Interaktion der Bürger mit ihrer Behörde – die digitalen Bürgerservices.
Digitale Bürgerservices bieten Vorteile für beide Seiten: Bürger können kommunale Dienstleistungen komfortabel über das Internet in Anspruch nehmen. So lassen sich Anfragen, Anträge oder andere Anliegen direkt übermitteln. Bürger werden dadurch unabhängig von Öffnungszeiten und Wartenummern. Darüber hinaus sind Rückmeldungen und der jeweilige Bearbeitungsstatus jederzeit transparent über das Internet einsehbar.
Nach der Devise „eine Plattform – ein System“ wird auch der Behörde selbst das Arbeiten so leicht wie möglich gemacht. Unter Einbindung bereits vorhandener Systeme werden die verwaltungsinternen Prozesse mittels eines Informationsmanagements strukturiert und optimiert. Geht in einer zuständigen Abteilung beispielsweise eine Schadensmeldung ein, wird die Anfrage automatisch in einer allgemeinen Aufgabenliste der Abteilung angelegt – inklusive aller relevanten Informationen. Ein freier Mitarbeiter kann diesen Vorgang nun in seiner persönlichen Aufgabenliste verwalten und hat Zugriff auf alle zur Bearbeitung notwendigen Angaben. Dank eines Monitorings hat er jederzeit eine zentrale Übersicht über den Bearbeitungsverlauf aktueller sowie vergangener Vorgänge den Bürger betreffend und über die nachfolgenden Arbeitsschritte. Entsprechende Statusmeldungen kann er direkt an den Bürger weitergeben.
Über eine Digital-City-Plattform können Bürger bei Unternehmen unkompliziert Dienstleis-tungen online anfragen oder beim stationären Handel einkaufen. Ein zentraler Bestandteil des Webportals sind außerdem digitale Bürgerservices: Sie bilden nach außen eine digitale Anlaufstelle, über die Bürger ihre Anfragen und Anliegen benutzerfreundlich jederzeit an die Behörde weiterleiten können; innerhalb der Verwaltung stehen sie für eine technologische Arbeitsumgebung, in der Mitarbeiter einen transparenten und schnellen Zugriff auf alle für die Bearbeitung eines Vorgangs relevanten Informationen haben.