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Zum heutigen Internationalen Frauentag räumt Elke Steinegger, Chefin des IT-Herstellers Pure Storage in Deutschland und Österreich, mit einem noch immer weit verbreiteten Missverständnis auf. Ihre über 30-jährige Erfahrung in der europäischen IT-Branche bringt sie zu dem Fazit, dass die Umsetzung von Maßnahmen aus dem Bereich ESG (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) mittlerweile unverzichtbar geworden ist, um im Wettbewerb zu bestehen.
Foto: Pure Storage Die Autorin Elke Steinegger leitet als Regional Vice President Germany and Austria die Geschäfte von Pure Storage in Österreich und Deutschland. Rund um den Internationalen Frauentag wird immer wieder betont, wie wichtig es auch aus sozialen und volkswirtschaftlichen Gründen ist, dass mehr Frauen beispielsweise Berufe in technischen Branchen ergreifen. Dazu kommen rechtliche Vorgaben, die Unternehmen veranlassen für mehr Vielfalt – Stichwort Inklusion und Diversität – innerhalb ihrer Organisationen zu sorgen. Das ist korrekt, aber nur die halbe Wahrheit.
Tatsächlich geht aus meiner Sicht gerade bei der Frauenförderung und Diversität in der Belegschaft – gerade in der Technologiebranche - um knallharte Erfolgsfaktoren im wirtschaftlichen Wettbewerb. Nach 30 Jahren in der IT-Branche kann ich mit fester Überzeugung sagen, dass sich Investitionen in Frauenförderung und Vielfalt in Euro und Cent bezahlt machen. Die Unterstützung von Frauen in der Tech-Branche und ähnliche Maßnahmen haben nichts mit Idealismus oder Romantik zu tun, sondern sind wirtschaftliche Notwendigkeiten, die in einer globalisierten Wirtschaftswelt an Bedeutung gewinnen.
Aus diesem Grund unterstütze ich auch junge Frauen dabei ihren Weg in die IT-Branche zu finden und dort voranzukommen. Sicherlich spielt hier auch die weibliche Solidarität eine gewisse Rolle, aber im Mittelpunkt steht für mich ganz klar das Ziel, eine maximal erfolgreiche Mannschaft aufzubauen, und diese muss vielfältig sein, denn unsere Kunden, Alliances, Reseller und Partner innerhalb des gesamten Öko-Systems sind das auch. So sprechen wir als mittelständischer IT-Anbieter täglich Unternehmen an, die von Frauen und Männern geführt werden, die eher auf Männer oder auf Frauen fokussierte Branchen bedienen, die auf den lokalen Markt oder eher globales Geschäft ausgerichtet sind. Damit ich diese Kunden und deren Vielfalt mit meinem Team bestmöglich verstehen und unterstützen kann, brauche ich Teams, die sich bestmöglich in den Kunden hineinversetzen können, weil sie ihm ähnlich sind.
Es ist uns wichtig, dass Unternehmen in die Zusammenarbeit mit Universitäten investieren, Mentoring-Programme für Frauen und Minderheiten anbieten, ein möglichst familienfreundliches Arbeitsumfeld schaffen, Weiterbildungsmaßnahmen auch in kultureller Hinsicht anbieten, und so weiter. Gerade in der IT erwarten die Kunden keine Standardlösungen, die mehr oder weniger ihren Anforderungen entsprechen, sondern sie verlangen nach individuellen Angeboten. Diese können Unternehmen wie wir jedoch nur erarbeiten, wenn wir über unseren traditionellen Tellerrand hinausblicken, verschiedene Blickwinkel kombinieren und dann zu einem Ergebnis kommen, das ein homogenes Team vermutlich nie erlangt hätte.
Auch wenn es großen Konzernen leichter fällt großzügige und hochprofessionelle Förderungs- und Gleichstellungsprogramme zu konzipieren und umzusetzen, so fordere ich doch auch den IT-Mittelstand auf, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und zu erkennen, wie sich selbst schon kleine Investments in Frauen- und Diversitätsförderung bezahlt machen.