Alle 14 Tage aktuelle News aus der IT-Szene   >   
ADN launcht MSP-Plattform 07. 06. 2023
Mit der neuen Managed Services-Plattform ermöglicht der Distributor seinen Partnern ab sofort einen einfachen Einstieg in das MSP-Business.
IBM errichtet europäisches Quantencomputing-Rechenzentrum 06. 06. 2023
Das Center im deutschen Ehningen wird voraussichtlich im kommenden Jahr eröffnet.
Arbeitszeiterfassung per App 06. 06. 2023
Mit der Working App von Innovaphone können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit nur einem Klick am Arbeitsplatz einbuchen.
ProAlpha launcht ERP für unterwegs 06. 06. 2023
Die Browser-Lösung Ray stellt Unternehmensdaten auch unterwegs und auf beinahe jedem Endgerät dar – und das ohne Cloud-Zwang.
Positive Aussichten für Fachkräfte 06. 06. 2023
Die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt nach Spezialistinnen und Spezialisten aus allen Disziplinen hält weiter an.
Awards für die beliebtesten Arbeitgeber vergeben 05. 06. 2023
Bei der heurigen Best Workplaces Austria 2023-Gala in der Wiener Marxhalle konnten sich auch viele IT-Unternehmen über Auszeichnungen freuen.
Prianto bietet Micro Focus-Lösungen nun auch in Österreich an 02. 06. 2023
Der auf Enterprise-Software spezialisierte VAD betreut ab sofort auch hierzulande das Micro Focus-Portfolio von Hersteller OpenText.
NetApp zeigt neue Block-Storage-Lösungen 01. 06. 2023
Das neue All-Flash-Array punktet mit einfacher Bedienung und Cloud-Konnektivität. Der Anbieter bietet Kunden außerdem eine Entschädigung, sollten Snapshot-Daten im Falle eines Ransomware-Angriffs nicht wiederhergestellt werden können.
Acronis bringt neue EDR-Lösung 30. 05. 2023
Eine neue Erweiterung für Acronis Cyber Protect Cloud bringt fortschrittliche Security-Features für MSPs, um die Systeme ihrer Kunden zu schützen.
Generative KI für Daten und Analysen 25. 05. 2023
Salesforce zeigt Lösungen für KI-gestützte Datenanalysen und personalisierte Analysen.
BOLL startet Partnerschaft mit Varonis im DACH-Raum 17. 05. 2023
Der IT-Security-Distributor nimmt Lösungen für Daten-zentrierten Schutz kritischer Unternehmensdaten ins Portfolio.
Viel Antenne auf kleinem Raum 16. 05. 2023
Die kleinformatigen LTE-Rundstrahlantennen aus dem Hause Poynting eignen sich für den flexiblen Einsatz im industriellen Umfeld.
IT-Security weiterhin hoch im Kurs 15. 05. 2023
IT- und Datensicherheit sind die Grundvoraussetzungen für das digitale Leben und Arbeiten, so das Credo des diesjährigen Conova Solutions Day in Salzburg.
SAP integriert IBM-KI in seine Lösungen 12. 05. 2023
IBM Watson soll neue Einblicke und Automatisierungen liefern sowie ein effizienteres Arbeiten im gesamten SAP-Portfolio ermöglichen.
Maxhub baut Zusammenarbeit mit Kindermann aus 12. 05. 2023
Distributor Kindermann vertreibt ab sofort die gesamte Range an Collaboration-Lösungen von Maxhub in Österreich und Deutschland.
Pure Storage zeichnet Channel-Partner in Österreich und Deutschland aus 11. 05. 2023
Auf dem Event in der Nähe von Köln stellte sich zudem der neue Channel-Ansprechpartner für Österreich und Deutschland vor.
Rundum-Sorglos-Paket für Cybersicherheit 08. 05. 2023
Branchenkenner Markus Kneissl-Stettner gründet ein neues Cybersecurity-Unternehmen mit Fokus auf KMU.
Schnuppertag für IT-Berufe 28. 04. 2023
Beim Töchtertag hatten Mädchen auch heuer wieder die Möglichkeit, IT-Expertinnen und -Experten einen Tag lang über die Schulter zu blicken.
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Cyber-Risiko Supply Chain

Steigende Gefahr durch Cyber-Angriffe auf die Lieferkette

Statt Firmen direkt anzugreifen, nehmen kriminelle Hacker zunehmend Zulieferbetriebe ins Visier. Best Practices gegen Supply Chain-Attacken stellt Eugenio Carlon, Managing Director bei Radar Cyber Security vor.

Foto: Radar CS Eugenio Carlon, Managing Director bei Radar Cyber Security Schon immer suchten Angreifer das schwächste Glied in der Kette, um eine Abwehr zu durchbrechen. Das hat sich auch in der heutigen, hochgradig digitalisierten Wirtschaftswelt nicht geändert und schließt auch die Lieferkette der Zulieferindustrie mit ein. Oft haben Lieferanten Zugriff auf interne Systeme ihrer Kunden und ein Hack auf scheinbar bedeutungslose Zulieferer kann für Hackergruppen den Eintritt in das Netzwerk eines Weltkonzerns bedeuten.

Noch häufiger und in ihren Auswirkungen noch dramatischer sind Angriffe über die Software-Lieferkette. Statt das ins Visier genommene Unternehmen also direkt anzugreifen, nehmen Cyberkriminelle deren Software-Distributoren ins Visier. Sie identifizieren Betreiber mit unzureichenden Sicherheitspraktiken, um dort bösartige Codes in eine vertrauenswürdige Software-Komponente einzuschleusen. Beim nächsten Update sind sie am Ziel angelangt: im Netzwerk des Großunternehmens.

Was macht Lieferketten-Angriffe 2023 so brisant?

Jüngste Vorfälle haben es vor Augen geführt: Im Zuge der globalen Digitalisierungsfortschritte haben Lieferketten-Angriffe neue Dimensionen angenommen und sorgen für eine völlig neue Ausgangslage in der Cybersicherheit. Sie bedeuten für Unternehmen eine unangenehme Erkenntnis: Das schwächste Glied in der Kette befindet sich oft außerhalb ihrer Sicherheitsstruktur und damit abseits ihrer Kontrolle. Durch die Kompromittierung eines einzelnen Lieferanten können Angreifer jede verkaufte Anwendung oder jedes Software-Update in trojanische Pferde verwandeln. Ein großer Service-Anbieter kann somit unwissentlich mit einer einzigen Aktualisierung Tausende Unternehmen infizieren. Durch diese hohe Effizienz haben Supply-Chain-Attacken bei Cyberkriminellen enorm an Popularität gewonnen.

Die Bedrohung durch Lieferketten-Angriffe stellt heute ein erhebliches Risiko für moderne Unternehmen dar und die finanziellen Schäden können enorm sein – vom Produktionsausfall über den Aufwand für die Untersuchung des Sicherheitsvorfalls, Verluste aufgrund von Reputationsschäden bis hin zu behördlichen Geldstrafen.

Eines der verheerendsten Beispiele ist der Lieferketten-Angriff auf das Softwareunternehmen SolarWinds im Jahr 2020, der eine Vielzahl an Organisationen betraf, einschließlich der US-Regierung. Da das angebotene IT Monitoring-System breite Anwendung findet und zudem noch einen privilegierten Zugriff auf IT-Systeme genießt, um Protokoll- und Systemleistungsdaten zu erhalten, machte dies SolarWinds zu einem attraktiven Ziel für Angreifer.

Ein weiterer schwerwiegender Fall war der Lieferketten-Angriff auf den IT-Dienstleister Kaseya im Juli 2021, bei dem schließlich Ransomware über ein manipuliertes Software-Update ausgespielt wurde und weltweit etwa 1.500 Firmen betraf. Zu den bekanntesten Opfern in Europa zählte etwa die Supermarktkette Coop-Schweden, welche 800 ihrer Läden vorübergehend schließen musste, weil ein Zahlungsdienstleister für deren Kassensysteme ausfiel.

Wie verletzlich die Lieferkette heutiger Industrieunternehmen ist, demonstrierte zudem jüngst der Cyberangriff auf die Supply Chain von Toyota im März 2022, bei dem ein Drittel der weltweiten Produktion des Unternehmens lahmgelegt wurde. So musste der japanische Automobilhersteller den Betrieb aller 28 Produktionslinien in seinen 14 inländischen Werken unterbrechen, nachdem ein wichtiger Zulieferer von einem IT-Systemausfall durch einen Cyberangriff betroffen war.

Zero Trust: Über den Tellerrand hinausblicken

Die Angriffe auf die Software-Lieferkette werden zwar immer raffinierter, sie können jedoch eingedämmt werden. Der Verzicht auf Updates kommt nicht in Frage, aber Unternehmen müssen sich bewusst machen, dass selbst die vertrauenswürdigsten Lieferanten nicht vor Einbrüchen und Verstößen gefeit sind. Deshalb müssen Sicherheitsverantwortliche über traditionelle Risikobewertungen von Anbietern hinausgehen.

Selbst gegenüber Standardsoftware großer Hersteller gilt das Prinzip „Null Vertrauen“ (Zero Trust). Jede Applikation auf jedem Endgerät muss kontinuierlich überwacht werden, und zwar sowohl auf Endpoint-Ebene als auch auf Netzwerk-Ebene. Nur dann fällt auf, wenn eine Anwendung das gewohnte Verhalten ändert und zum Beispiel Zugriff auf andere Applikationen sucht, Daten über die Netzwerksgrenze verschickt oder Dateien von bislang unbekannten Quellen nachlädt.

Um ein Zero-Trust-Modell durchzusetzen, sollten Unternehmen auf die adäquate Vergabe und Verwaltung von Zugriffsrechten achten. In vielen Unternehmen verfügen Mitarbeiter, Partner und Softwareanwendungen über unnötig hohe Berechtigungen, welche die Durchführung von Angriffen auf die Lieferkette erleichtern. Deshalb sollte hier nach dem Least-Privilege-Prinzip vorgegangen werden, bei dem Mitarbeitern und Softwareprogrammen nur die Berechtigungen zugewiesen werden, die sie wirklich benötigen, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Es gibt keinen Freibrief mehr: Jeder Zugriff auf weitere Ressourcen wird geprüft.

Bewährte Maßnahmen zur Zugriffskontrolle sind beispielsweise Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) sowie die Netzwerksegmentierung. Dadurch wird verhindert, dass Software von Drittanbietern ungehinderten Zugang zu jedem Winkel des Netzwerks haben, baut Schutzwälle gegen Angriffe auf und dämmt so den Erfolg von Angriffen ein. Falls ein Angriff auf die Lieferkette einen Teil des Netzwerks beeinträchtigt, bleibt der Rest dennoch geschützt.

Um Compliance und Prozesse ihrer genutzten Software-Anbieter zu bewerten, sollten Unternehmen zudem regelmäßig Sicherheitsfragebögen versenden. Es geht darum sicher zu stellen, dass sie Best Practices einhalten, um jegliche Manipulation des Codes zu verhindern.

Unternehmen haben nur beschränkte Mittel, sich gegen ein manipuliertes Update von legitimer Software zu wehren. Mit einem Zero-Trust-Ansatz und enger Kontrolle durch Security-Analysten in Form von Cyber Defense Center-Dienstleistungen (CDC-as-a-Service) oder CDC-Technologielösungen wie Radar Solutions fällt eine Attacke schnell auf und die Folgen des Angriffs werden lokal begrenzt. Wohl gemerkt: Cybercrime ist nur so lukrativ und erfolgreich, soweit man es zulässt.


Radar Cyber Security betreibt im Herzen Wiens eines der größten Cyber Defense Center Europas. Auf Basis der eigenentwickelten Cyber Detection Platform bietet der Unternehmen Services und Solutions für IT- und OT-Security. Die Plattform orchestriert und automatisiert die Überwachung der gesamten Infrastruktur von Unternehmen und Behörden. Radar verfolgt dabei einen holistischen Ansatz, der sowohl IT- als auch OT-Landschaften abdeckt.

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