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Maschinenbauer Untha Shredding Technology optimiert sein internes Wissensmanagement durch die Anbindung seines Kunden- und Serviceportals MyUntha an Sivas.ERP.
Foto: Untha
Der Salzburger Maschinen- und Anlagenbauer Untha produziert Zerkleinerungsanlagen für jeden Anwendungsbereich – vom Holzzerkleinerer bis zum industriellen Hochleistungsschredder
Die ERP-Lösung Sivas.ERP von schrempp edv bietet mit dem Sivas Open Data Interface (SODI) eine offene Schnittstelle für die einfache Integration der Unternehmenssoftware in bestehende Systemlandschaften. Auf dieser Grundlage können die Anwender Applikationen miteinander verknüpfen und somit die Datenqualität in Bezug auf eine einheitliche Datenstruktur steigern.
Untha Shredding Technology, ein Hersteller von Zerkleinerungsmaschinen mit Sitz in Kuchl in Salzburg, hat sein Kunden- und Serviceportals MyUntha über SODI an Sivas.ERP angebunden. Georg Grünwald, Prozessmanager und ERP-Administrator bei Untha, und Domenic Erb, Vertriebsleiter bei schrempp edv, erklären im Gespräch, welche Vorteile die Anbindung für Untha bringt und was der Maschinen- und Anlagenbauer für die Zukunft plant.
it&t business: Herr Grünwald, seit wann sind die beiden Systeme – Sivas.ERP und MyUntha – bei Ihnen im Einsatz? Wie lief der Datenaustausch vor der Anbindung?
Georg Grünwald: Sivas.ERP befindet sich seit 2020 bei Untha im produktiven Einsatz. Zum Projektstart von MyUntha im selben Jahr setzten wir aufgrund der Einfachheit auf einen manuellen Datenaustausch zwischen dem ERP-System und dem Portal. Wir entschieden uns in Anbetracht der schnellen Implementierung auf Seiten der Datenbank auf einen Dateiexport mittels mehreren CSV-Dateien.
Während der Projektlaufzeit stieß man jedoch immer häufiger auf gewisse Limitationen, die dem CSV-Datenformat geschuldet waren. Vor allem die verschiedenen Zeichensätze auf den einzelnen Host-Systemen und die daraus resultierenden Fehldarstellungen bei der Textansicht wurden vermehrt zu einem ernstzunehmenden Faktor.
Der Import der Daten aus dem Sivas.ERP erfolgte manuell über das in MyUntha bereitgestellte Webinterface, welches sich in der Handhabung, vor allem bei inkrementellen Updates, als weniger praktikabel herausstellte. Diese Umstände zeigten klar auf, dass die Schnittstellen-Architektur eine grundlegende Überarbeitung erforderte, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, weswegen der Schritt hin zur Implementierung des SODI mehr als nur logisch war.
it&t business: Herr Erb, welche Anforderungen mussten seitens Sivas.ERP erfüllt sein, um das System an MyUntha anzubinden?
Domenic Erb: Der Datenaustausch zwischen dem Kunden- und Serviceportal und anderen Anwendungen basierte – mit Ausnahme von Sivas.ERP – auf einem Datenaustauschformat via Webservice. Die Anforderung bestand somit darin, auch Sivas-relevante Daten über ein solches Format bereitzustellen. Mit unserem Webservice SODI besteht nun die Möglichkeit, den Datenaustausch flexibel und individuell zu strukturieren und schnellstmöglich zu veröffentlichen.
it&t business: Herr Grünwald, welche Vorteile bringt der Datenaustausch über die REST-API bzw. die Optimierung und Strukturierung der Nutzdaten im JSON-Format für die Anwender?
Georg Grünwald: Das Update der Schnittstelle zum ERP-System war für uns ein wichtiger Schritt zur Vereinheitlichung der Kommunikation mit dem Portal, da alle anderen Datenkanäle in der Informationskette bereits via einer REST-API implementiert wurden. Mit der sicheren Authentifizierung und Datenübertragung mittels Open Auth2 und HTTPS wurden signifikante Verbesserungen erreicht. Auch auf der Datenbank-Server-Seite ist durch den Verzicht der Nutzung des UTL File Packages für den CSV-Dateiexports und den Einsatz des SODI ein deutlicher Sicherheitszuwachs zu verzeichnen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war, mit dem SODI nun ein Werkzeug in die Hände gelegt bekommen zu haben, welches uns die Möglichkeit zur Abbildung von hierarchischen und relationalen Daten sowie deren Codierung via JSON ermöglicht. Mit der Datenorganisation direkt im Quellsystem konnte die Weiterverarbeitung deutlich vereinfacht werden, denn die aufwändige Verknüpfung und Zuordnung der Informationen aus den einzelnen CSV-Dateien auf der Serverseite des Kunden- / Serviceportals konnte somit entfallen.
it&t business: Herr Erb, welche Rolle spielen solche Anbindungsprojekte für eine ERP-Anbieter?
Domenic Erb: Der Datenaustausch mit Fremdsystemen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Das heißt, dass Sivas.ERP nicht mehr als monolithischer Datenlieferant, sondern als Bestandteil der Systemlandschaft betrachtet wird. Die im ERP gesammelten Daten werden gebündelt, weiterverarbeitet und in die nächsten Prozesse überführt, sodass alle Unternehmensbereiche von dem ERP-System bzw. den hier verfügbaren Daten profitieren. Wir sehen es als unsere Aufgabe, unseren Kunden einen sicheren und einfachen Weg für den Datenaustausch bereitzustellen.
Unsere Erfahrung aus den letzten Jahren zeigt, dass der Webservice von schrempp den Standard darstellt. War die Anzahl und Komplexität der Schnittstellen in den vergangenen Jahren ein wesentliches Kaufkriterium, zählt heute vielmehr der Plattformgedanke. Wir selbst profitieren davon, indem wir die Integrationsfähigkeit von Sivas.ERP laufend verbessern und unseren Kunden neue Möglichkeiten bieten, ihre IT-Landschaft und Datenstruktur zu optimieren.
it&t business: Herr Grünwald, wie entwickelt sich MyUntha in Zukunft weiter und welche Rolle spielt dabei das ERP?
Georg Grünwald: Wir zielen darauf ab, dem Kunden mit unserem Serviceportal MyUntha einen deutlichen Mehrwert zu liefern. Um unsere Kundenzufriedenheit weiter zu steigern, planen wir vor allem im Bereich Service und Vertrieb unsere Leistungen weiter auszubauen. So soll durch den Einsatz eines digitalen Ersatzteilkatalogs dem Anwender eine einfache Teileidentifikation ermöglicht werden. Durch die Integration unseres Webshops profitiert der Kunde von einer raschen Abwicklung von Ersatzteilbestellungen. Eine Erweiterung des Ticketingsystems soll dem Kunden im Störfall eine kurze Reaktionszeit gewährleisten. Darüber hinaus ermöglichen wir zukünftig das Erstellen einer Zerkleinerungslösung nach Kundenwunsch mittels Konfigurator auf der Plattform. Für die Umsetzung dieser Anwendungen spielt Sivas.ERP als primäre Datenquelle eine maßgebliche Rolle.
it&t business: Herr Erb, welche Entwicklungen stehen für Sivas.ERP auf der Agenda?
Domenic Erb: Mobilität und Flexibilität am Arbeitsplatz gehören zu den zentralen Anforderungen an ein ERP-System. Die Notwendigkeit, in der Pandemie zuhause zu arbeiten hat diesen Trend deutlich beschleunigt. Das Virtualisieren von Anwendungen bietet neben der Reduzierung der Kosten für die IT-Infrastruktur auch Vorteile in Bezug auf die Verfügbarkeit von Unternehmensdaten und Prozessen. Hinsichtlich Mobilität besteht unser primäres Ziel darin, ortsunabhängige Tätigkeiten als mobile Applikation bereitzustellen. Daneben bieten wir schon heute unseren Kunden mobile Inhouse-Lösungen wie z.B. beim Wareneingang, im Lager oder bei der Durchführung von Qualitätsprüfungen.