30 Jahre VÖSI: Software- und IT-Branche schafft Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Österreich.
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Klaus Veselko, VÖSI, Gottfried Haber, Universität Krems, Martin Puaschitz, UBIT Wien, und Peter Lieber, VÖSI, bei der Studienpräsentation (v.l.)
Während die vergangenen 30 Jahre in der IT sehr stark von Hardwareentwicklungen geprägt waren, stehen die nächsten Jahre im Zeichen der Software. Um Österreich für diese neue Ära fit zu machen, bedarf es allerdings vielfältiger Initiativen. Dies belegt auch eine kürzlich vom
Verband Österreichischer Software Industrie (VÖSI) in Auftrag gegebene Studie.
Die von der Donauuniversität Krems durchgeführte Impact-Analyse kommt zum Schluss, dass mit jedem Euro, der in der Software- und IT-Industrie in Österreich erwirtschaftet wird, einen gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung von 2,35 Euro erzielt wird. In absoluten Zahlen schafft die Branche 6,8 Milliarden Euro Wertschöpfung in Österreich – zum Vergleich: Im Jahr 2011 waren es 5,4 Milliarden Euro.
Auch für die Zahl der Arbeitsplätze ist der Software- und IT-Bereich bedeutsam. Etwa 100.000 Österreicher arbeiten direkt in der Branche. Zudem beträgt der Multiplikator laut der Studie 1:4, das heißt, jeder Job, der im IT-Bereich geschaffen wird, schafft vier weitere Arbeitsplätze. Im Branchenvergleich liegt die IT-Industrie in Österreich damit den Spitzenplatz.
„In Zeiten steigender Arbeitslosenzahlen setzt die IT Branche positive Beschäftigungseffekte“, erklärte VÖSI-Vizepräsident Klaus Veselko bei der Präsentation der Studie. „Das ist eine Message an die Politik. Wenn wir gemeinsam 10.000 Jobs in der IT- und Software-Branche schaffen, so generiert das rund 40.000 Arbeitsplätze – das sind etwa 10 Prozent der aktuellen Arbeitslosigkeit in Österreich.“
Bei der Digitalisierung vorne mitspielen. Der VÖSI, der heuer sein 30-jähriges Bestehen feiert, hat bereits 2015 6 Punkte-Software-Manifest erstellt, um die Bedeutung des Industriezweigs zu unterstreichen. Zentral ist laut Präsidenten Peter Lieber die Verankerung von Informatik und „Computa-tional Thinking“ in der Schule. Der VÖSI unterstützt daher zahlreiche Initiativen, etwa in Kooperation mit der TU Wien und dem OCG.
„Österreich muss sich entscheiden: Wollen wir bei der Digitalisierung in vorne mitspielen oder uns von anderen ‚digitalisieren lassen‘?“, so Veselko. Der VÖSI-Vize fordert von der Politik ein klares Bekenntnis zu einer starken IT-Branche, Bereitschaft zu zielgerichteten Investitionen und Förderungen sowie den Beschluss einer Bildungsoffensive, um die Wertschöpfung der Branche im Land zu halten.