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Gastbeitrag: Der B2C-Online-Handel in Österreich ist ein enorm lukratives Geschäft. Doch ein florierendes Online-Shop-System aufzubauen, ist leichter gesagt als getan. Nur mit den richtigen Tools und einer durchdachten Strategie gelingt der Erfolg, weiß Christian Satz.
Foto: SoftwareONE Der Autor Christian Satz ist Leiter E-Commerce Solutions bei SoftwareONE Die Erwartungen der Kunden an den Online-Handel sind in den letzten Jahren enorm gestiegen. Einzig Unternehmen, die diese Anforderungen flexibel erfüllen können, behaupten sich im umkämpften E-Commerce-Bereich. Wenn Kunden online einkaufen, erwarten sie nicht nur einen Shop, sondern ein nahtlos vernetztes Erlebnis über alle relevanten Verkaufskanäle hinweg – egal ob mobile Shopping-App, Amazon oder Facebook et cetera. Zudem wird als Standard längst nicht mehr nur eine schnelle Lieferung gewünscht, sondern der moderne Kunde fordert auch eine einwandfreie, detaillierte Produktbeschreibung sowie einen ständig aktuellen Überblick über den Bestellstatus. Unternehmen, die das Abenteuer E-Commerce wagen wollen, stehen also vor großen Herausforderungen.
Als allererstes benötigen Unternehmen eine gut durchdachte System-Architektur. Diese bildet das Fundament für eine erfolgreiche E-Commerce-Strategie. Agilität und Flexibilität sind dabei die Zauberwörter. Schließlich ändern sich Marktanforderungen und Technologien rasant. Um wachsende Kundenerwartungen zu erfüllen, muss man die E-Commerce-Plattform jederzeit adaptieren können – und zwar möglichst einfach, ohne hohen Programmieraufwand und Kosten.
Aus diesen Gründen ist eine sogenannte Headless-Strategie zu empfehlen. Anstatt auf ein einziges großes, monolithisches System zu setzen, werden verschiedene Microservices über offene Schnittstellen zu einer flexiblen Plattform zusammengefügt und damit Frontend von Backend entkoppelt. Dadurch kann man für jeden Anwendungsfall das jeweils beste Tool auswählen und jederzeit Komponenten hinzufügen, wegnehmen oder austauschen – der Grundstein für eine zukunftsfähige System-Architektur.
Neben einer flexiblen Architektur erfordert ein E-Commerce-System zudem einwandfreie Datenpflege. Nur so können verschiedene Kanäle vernetzt und in gleich hoher Qualität automatisiert bespielt werden. Dies gelingt über eine zentrale Datenplattform, in der sämtliche marketingrelevanten Daten zu einem Produkt gespeichert sind – egal ob Texte, Videos, Audiodaten oder andere Formate. Ein sogenanntes Produktinformationsmanagement (PIM) ist dafür unumgänglich. Das PIM fungiert als Single Source of Truth und garantiert, dass alle Nutzer und Anwendungen auf dieselbe Datenbasis zugreifen. So lassen sich einheitliche Inhalte für alle relevanten Kanäle erstellen – ganz gleich, ob diese auf einer Webseite oder einem Messestand zur Verfügung gestellt werden.
Ein intelligentes Content Management System (CMS) ermöglicht dabei eine personalisierte Kundenansprache. Denn auf Grundlage der einheitlichen Datenbasis des PIM können für jeden Kunden personalisierte Inhalte ausgespielt werden – eine große Hilfe beim Verkaufsabschluss. Mit modernen KI-gestützten CMS-Lösungen ist ein datenbasierter 360-Grad-Blick auf den Kunden kein Problem mehr. Das kommt auch dem B2B-Bereich zugute. Ein großer Spielwarenhersteller etwa nutzt ein solches System für die Bespielung seiner verschiedenen Verkaufskanäle. Das Standard-Sortiment platziert er bei Großhändlern, während der Spielwarenhandel eine erweiterte Auswahl angezeigt bekommt, und im eigenen Shop lassen sich schließlich dort exklusiv erhältliche Produkte auszeichnen.
Eine E-Commerce-Plattform aufzubauen ist jedoch keine einmalige Aufgabe. Sie erfordert kontinuierliches Fine-Tuning. Wie wirksam ist etwa die gerade laufende Kampagne und über welche Kanäle erreicht das Unternehmen am besten seine Kunden? Nur wenn die Aktivitäten regelmäßig getestet werden, ist eine optimale Abstimmung möglich.
Da weder Implementation noch das ständige Warten und Testen der Plattform triviale Hürden sind, empfiehlt es sich, einen Managed Services Provider als Partner hinzuzuziehen. Dieser verfügt über die stets neuesten Technologien und berät bei Strategieerstellung und Toolauswahl. Auf Wunsch übernimmt er sogar die Verwaltung der Plattform. Damit entlastet ein Managed Services Provider die IT-Abteilung enorm und hält das Unternehmen beim schwierigen Unterfangen E-Commerce immer an der Hand.