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Gastbeitrag: Unter den Hyperscalern hat AWS den größten Marktanteil – ein umfassendes Portfolio lockt viele Unternehmen. Im Vorfeld der Migration sollten jedoch einige Aspekte geklärt sein – welche das sind, erklärt Dominik Reichel von SoftwareOne.
Foto: SoftwareOne Der Autor Dominik Reichel ist Solution Sales Specialist bei SoftwareOne An den Vorteilen von Software as a Service und Infrastructure as a Service kommt niemand mehr vorbei. Österreichische Unternehmen, die sich künftig für die Cloud entscheiden, landen möglicherweise bei AWS. Der Hyperscaler wird mit etwa 40 Prozent Marktanteil von Gartner als „Leader“ eingestuft. Doch was ist auf dem Weg dorthin zu beachten?
Eine Cloud-Migration läuft meist in drei Schritten ab. Der erste ist die Analyse. Dabei überprüft ein Unternehmen, wie es um seine Bereitschaft zur Migration gestellt ist. Dazu dient das Migration Readiness Assessment (MRA). Über ein spezielles Tool wird sowohl die organisatorische als auch die technische Bereitschaft abgefragt. Dazu zählen Aspekte wie Business-, Mitarbeiter- und Governance-Vorgaben sowie IT-Sicherheit, bestehende Infrastruktur und Operations. Dieser Prozess lässt sich auch an einen Dienstleister auslagern. So können auch weniger erfahrene Unternehmen sichergehen, dass sie bei dieser ersten Analyse nichts übersehen.
Teil des ersten Schrittes ist außerdem eine Kosten-Einschätzung. Der Cloud-Umstieg sollte sich wirtschaftlich lohnen. Dafür gibt es das Optimization and Licensing Assessment (OLA). Dabei wird die Leistung der gesamten On-Premises-IT-Infrastruktur analysiert. Es geht darum, zu bestimmen, welche Leistung im Zeitraum von beispielsweise zwei oder vier Wochen tatsächlich genutzt wird. Anhand dieser Analyse schlägt der Hyperscaler ein Paket vor, welches die Leistungs-Anforderung erfüllt. Dadurch wird ersichtlich, mit welchen Kosten ein Unternehmen rechnen müsste. Außerdem bekommt man durch diese Analysen einen Einblick, welche Leistungen langfristig gebucht werden sollten und in welchem Umfang On-Demand-Services hinzukommen können. Das OLA gibt ebenfalls Einblicke in die Nutzung von Software-Lizenzen, beispielsweise von Microsoft-Anwendungen. Im Zuge der Cloud-Migration lassen sich wahrscheinlich Kosten sparen, da manche Lizenzen überflüssig werden.
Möglicherweise möchte ein Unternehmen im Rahmen des OLA verschiedene Hyperscaler vergleichen. Arbeitet man mit einem IT-Dienstleister zusammen, ist das kein Problem. Einerseits wickelt dieser Partner das OLA für AWS-Services ab. Andererseits nutzt der Dienstleister ein weiteres Tool, um vergleichbare Analysen für andere Cloud-Anbieter durchzuführen.
Nach der Analysephase geht es an die Mobilisierung. Sind die Kosten und der Status Quo bekannt sowie die Roadmap erstellt, können die ersten Workloads in die Cloud migriert werden. In diesem Zusammenhang gilt es auch, die Nutzer festzulegen. Diese Nutzer benötigen individuelle Accounts mit unterschiedlichen Berechtigungen und Beschränkungen. Für diese Anforderung gibt es bei AWS den sogenannten Control Tower. Mit dieser Multi-Account-Architektur bekommen die Verantwortlichen die Möglichkeit, Konten-, Identitäts- und Zugriffsmanagement sowie Governance, Datensicherheit, Protokollierung und Netzwerkgestaltung abzuwickeln.
Allerdings ist diese Lösung keine Anwendung, die einmal implementiert wird und dann dauerhaft funktioniert. Ändern sich die Anforderungen an die Cloud-Services, müssen die Verantwortlichen die Accounts gegebenenfalls anpassen. Für Unternehmen, die noch keine umfangreichen Erfahrungen mit Cloud-Services sammeln konnten, kann das anspruchsvoll sein. Wer sich absichern möchte, kann den Control Tower als Managed Service an einen Partner auslagern.
Für „Neulinge“ im Cloud-Umfeld bietet es sich insgesamt an, bei der Migration mit einem Dienstleister zu arbeiten. Ein erfahrener Partner versteht, worauf es bei der Vorbereitung auf die Migration ankommt. Er unterstützt bei der Übertragung der Workloads in die Cloud und der Modernisierung der Applikationen. Zusätzlich wickelt er ausgewählte Anwendungen als Managed Services ab und entlastet damit die unternehmensinterne IT-Abteilung.
Links: AWS | SoftwareOne