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Eine aktuelle YouGov-Studie im Auftrag von HIRSCHTEC und Powell zeigt: Fast die Hälfte der digital arbeitenden Beschäftigten in Deutschland fühlt sich vom digitalen Arbeitsplatz überfordert. Hauptgründe sind technische Probleme, ständige Updates und unzureichende Schulungen. Besonders ältere Mitarbeitende fordern mehr Unterstützung.
Foto: Hirschtec
Der digitale Arbeitsplatz soll Effizienz steigern, Zusammenarbeit verbessern und Unternehmen zukunftsfähig machen. Doch die Realität zeigt: Für viele Beschäftigte wird der Digital Workplace zur Belastungsprobe. Das zeigt eine repräsentative Umfrage unter 504 deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, von denen 392 teils oder vollständig digital arbeiten. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass viele digitale Arbeitsumgebungen noch erhebliches Optimierungspotenzial haben – besonders mit Blick auf technische Zuverlässigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Kommunikation rund um KI.
Nur 58 Prozent der digital Arbeitenden in Deutschland können den Digital Workplace laut eigener Aussage problemlos nutzen. Demgegenüber stehen 18 Prozent, die sich häufig überfordert fühlen, und weitere 24 Prozent, die dies zumindest teilweise empfinden. Damit fühlt sich insgesamt rund jeder bzw. jede Zweite (42 Prozent) nicht durchgängig gut unterstützt bei der Nutzung digitaler Tools.
Abbildung: Hirschtec
Technikfrust steht ganz oben auf der Liste der Belastungen: Rund die Hälfte der Befragten nennt technische Probleme und Ausfälle als größte Stressfaktoren am digitalen Arbeitsplatz. An zweiter Stelle folgen ständige Updates und Änderungen (31 Prozent), dicht gefolgt vom Mangel an Schulungen und Support (25 Prozent). Unternehmen sind damit gefordert, sowohl die technische Stabilität sicherzustellen als auch überlegte Updateprozesse und einen klaren Supportplan zu etablieren.
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37 Prozent der Befragten wünschen sich explizit bessere Schulungen und mehr Unterstützung im Umgang mit digitalen Tools. Zudem fordern 35 Prozent eine einfachere Bedienung – besonders bei Navigation und Suche. Auch der Wildwuchs an Tools wird kritisch gesehen: 29 Prozent der Beschäftigten sprechen sich für eine Reduzierung der eingesetzten digitalen Werkzeuge aus, zugunsten klar definierter Kernsysteme und schlanker Strukturen.
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Künstliche Intelligenz spielt für 27 Prozent der Befragten bisher keine Rolle im Arbeitsalltag. Knapp ein Drittel (28 Prozent) fühlt sich vom Arbeitgeber nicht oder nicht ausreichend über KI informiert. Zwar geben 42 Prozent an, sich gut oder teilweise informiert zu fühlen, dennoch zeigt sich ein deutlicher Nachholbedarf, um das Potenzial von KI für Arbeitserleichterung und Automatisierung voll auszuschöpfen.
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Mit zunehmendem Alter steigt das Bedürfnis nach mehr Orientierung im digitalen Raum: 43 Prozent der über 45-Jährigen wünschen sich eine vereinfachte Bedienung digitaler Werkzeuge – im Vergleich zu nur 30 Prozent der 18- bis 44-Jährigen. Ähnliche Unterschiede zeigen sich beim Wunsch nach besseren Schulungen: 44 Prozent der Älteren fordern hier mehr Unterstützung, gegenüber einem Drittel der Jüngeren. Daraus ergibt sich ein klarer Handlungsauftrag für altersgerechte Schulungskonzepte.
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Die Studienergebnisse machen deutlich: Der digitale Arbeitsplatz entfaltet sein Potenzial nur dann vollständig, wenn Technik, Schulung und Kommunikation zusammenspielen. Unternehmen sollten digitale Tools stärker bündeln, klare Anwendungsfälle definieren, die Usability verbessern und gezielt über KI informieren. Nur so wird der Digital Workplace von einer Stressquelle zum Erfolgsfaktor – für alle Altersgruppen.