Konflikte bei der Einführung IT-gestützter Produktionsverfahren lassen sich häufig durch Information im Vorfeld entschärfen.
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Produktionsoptimierende Lösungen bewirken Entlastung und spürbaren Mehrwert für die Mitarbeiter
Ist Datentransparenz ein Fluch oder ein Segen für die Mitarbeiter, sind Produktionsmitarbeiter überhaupt in der Lage, leistungsfähige IT-Systeme anzuwenden und wie entkräftet man Ängste und Ablehnung im Vorfeld? Industrie Informatik – Anbieter von Manufacturing Execution Systems (MES) – beleuchtet drei Fragen zu möglichen Zielkonflikten bei der Einführung von Softwarelösungen zur Fertigungsoptimierung.
Geht Gewinnmaximierung zwangsläufig auf Kosten der Mitarbeiter?
Unternehmen, die in MES-Lösungen investieren, zielen üblicherweise auf einen raschen Return on Investment ab. Die Erfahrungen aus zahlreichen umgesetzten Projekten zeigen eindeutig, dass produktionsoptimierende Lösungen eine Entlastung und spürbaren Mehrwert für Mitarbeiter bewirken. Dies liegt vor allem an der Erfassung von Ursachen und den daraus resultierenden Wirkungen. Einerseits kann der Produktionsmitarbeiter seine Arbeitsweise mit diesen Erkenntnissen optimieren und anpassen. Zudem kann er mit fundierten, qualitativ hochwertigen Daten ungerechtfertigte Schuldzuweisungen widerlegen.
Sind Produktionsmitarbeiter überhaupt in der Lage, leistungsfähige IT-Systeme in der Produktion anzuwenden oder sollten IT-Systeme der Zukunft eher ohne Interaktion mit ihm auskommen?
Der Mitarbeiter wird durch die IT-Systeme der Zukunft nicht ersetzt, lediglich sein Einsatzgebiet und Aufgabenbereich verändert sich. Individuell organisierbare, aufgabenorientierte Anwendungen und Nutzeroberflächen sollen den Mitarbeiter gezielt bei seinen Aufgaben in der Produktion unterstützen. Das Interface Design liefert ein Mehr an Funktionalität, bei gleichzeitig erleichterter Bedienbarkeit. Der Grund dafür liegt in der Erfassung großer Datenmengen, die schließlich selektiv und übersichtlich dargestellt werden kann. Ziel ist es, den Produktionsmitarbeiter anhand vorrangig automatisiert erfasster Daten bei der Erfüllung seiner multifunktionalen Aufgaben zu entlasten und ihm gleichzeitig mit der Auswertung und Bereitstellung von relevanten Daten einen wahren Mehrwert zur Verfügung zu stellen.
Wollen Produktions- oder Werkleiter überhaupt die Transparenz („gläserne Produktion“), die durch IT-Systeme in der Produktion erzielt werden kann?
Mit MES ist ein Kaschieren von Schwächen nicht mehr möglich. Hier ist ein Umdenken notwendig, denn das Aufzeigen von Verbesserungspotentialen ist nicht immer positiv besetzt. Produzierende Unternehmen müssen hier oft noch ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass mit Hilfe eines richtig eingesetzten MES aus Potentialen tatsächliche Mehrwerte sowohl für das Unternehmen als auch für dessen Mitarbeiter entstehen können.
Die Frage, ob MES Überwachungssysteme sind, wird speziell in der Diskussion mit Betriebsräten immer wieder thematisiert. Da sie jedoch vielmehr eine Grundlage zur Versachlichung des Produktionsgeschehens darstellen, werden sie in der Regel von den Betriebsräten der Kunden akzeptiert und deren Einführung unterstützt. Entscheidend ist, dass Organe wie der Betriebsrat umfassend informiert und schon in frühen Einführungsphasen in Softwareprojekte eingebunden werden.
Werden all diese Erkenntnisse genutzt, und die Prozesse damit verbessert, wird sich das in der Qualität der eigenen Produktion, einer Senkung der Kosten und einem verringerten Administrationsaufwand niederschlagen und zwar Hand in Hand mit zufriedenen Mitarbeitern.