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Der aktuelle Cyber Risk Index von Trend Micro zeigt: Unternehmen, die auf proaktive Sicherheitsstrategien setzen, senken messbar ihr Cyberrisiko. Besonders risikobehaftet bleiben dabei ungeschützte Cloud-Zugriffe und veraltete Entra ID-Konten. In Europa macht sich regulatorischer Druck bemerkbar – mit positiven Effekten.
Die neuesten Zahlen des Cyber Risk Index (CRI) von Trend Micro zeigen eine kontinuierliche Verbesserung der Cybersicherheitslage in Unternehmen weltweit. Für das Jahr 2024 wurde ein durchschnittlicher CRI-Wert von 38,4 gemessen – ein Rückgang um 6,2 Punkte gegenüber dem Vorjahr. Der Index basiert auf einer Skala von 0 bis 100 und bewertet das Cyberrisiko anhand von Bedrohungslage, Angriffsfläche und Sicherheitskonfigurationen. Zwar befinden sich Unternehmen laut Trend Micro weiterhin im mittleren Risikobereich, doch der Trend zeigt in eine deutlich positivere Richtung.
Quelle: Trend Micro
Die Abbildung zeigt den Verlauf des Cyber Risk Index in Europa, Americas, AMEA und Japan im Jahr 2024
Laut dem aktuellen Bericht zählen „risikobehaftete Zugriffe auf Cloud-Applikationen“ zu den häufigsten sicherheitsrelevanten Ereignissen. An zweiter Stelle steht die „Nutzung veralteter Microsoft Entra ID-Konten“. Diese Schwachstellen werden häufig durch weitere Risiken wie Fehlkonfigurationen, ungesicherte Benutzerkonten oder mangelhafte Anmeldeinformationen verschärft. Ein zentrales Problem bleibt dabei die unzureichende Absicherung durch Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): Mehr als eine Milliarde Unternehmen hatten diese auf Entra ID-Konten nicht aktiviert.
Regional betrachtet verzeichnete Europa die stärkste Verbesserung. Der CRI sank dort um sieben Punkte auf nunmehr 37,9. Laut Trend Micro sei das unter anderem ein Resultat der regulatorischen Vorgaben durch NIS2 und DORA. Die Anforderungen dieser EU-Gesetzgebungen sorgen offenbar dafür, dass Unternehmen „verstärkt in ihr Cyberrisikomanagement“ investieren. Im internationalen Vergleich bleibt Japan mit einem CRI von 34,3 weiterhin Spitzenreiter, während Nord- und Südamerika sowie die AMEA-Region noch Nachholbedarf zeigen.
Quelle: Trend Micro
Ein weiterer Schwerpunkt des Berichts ist die durchschnittliche Dauer bis zur Umsetzung von Sicherheitsupdates, der sogenannte Mean Time to Patch (MTTP). Europa (23,5 Tage) und Japan (27,5 Tage) erreichen hier die kürzesten Zeiten. Auf Branchenebene waren Non-Profit-Organisationen (19 Tage) und der Technologiesektor (22 Tage) am schnellsten. Dagegen benötigten das Gesundheitswesen (41,5 Tage) und die Telekommunikationsbranche (38 Tage) am längsten. Trend Micro verweist darauf, dass das Unternehmen seinen Kunden „virtuelle Patches zum Schutz oft bis zu drei Monate vor den offiziellen Hersteller-Updates“ bereitstellt.
Künstliche Intelligenz spielt im diesjährigen Bericht eine doppelte Rolle. Einerseits benennt Trend Micro „KI-gestütztes Deepfake-Phishing, virtuelle Entführungen und automatisierte Aufklärungsmaßnahmen“ als neue Bedrohungsszenarien. Andererseits könne KI auch helfen, Cyberangriffe zuverlässiger zu erkennen und zu verhindern – etwa durch das „Sicherheits-LLM Trend Cybertron“, das in der CREM-Plattform von Trend Micro integriert ist.
Quelle: Trend Micro
Um das Risiko weiter zu senken, empfiehlt Trend Micro einen proaktiven Sicherheitsansatz. Dazu zählen:
Optimierung der Sicherheitseinstellungen zur vollen Nutzung von Produktfunktionen und Risikoerkennung.
Kontaktaufnahme mit betroffenen Nutzern bei riskanten Ereignissen.
Inventarisierung veralteter Konten, inklusive Deaktivierung inaktiver Accounts und Einführung von MFA.
Regelmäßige Patches sowie System- und Softwareaktualisierungen.
„Unsere Kunden profitieren von unserer proaktiven Sicherheitsvision“, sagt Richard Werner, Security Advisor bei Trend Micro. Er verweist auf die Nutzung von „Trend Vision One Cyber Risk Exposure Management (CREM)“, das es Unternehmen ermöglicht, „Risiken zu erkennen und zu priorisieren“, um Cyberresilienz zu stärken und schneller auf Bedrohungen zu reagieren.